Hoffnungsschimmer?

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peso
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Hoffnungsschimmer?

Beitrag von peso » Do 25. Mai 2006, 14:05

Klick

Bitte, bitte, bitte...

Meine Geduld ist ja sowas von am Ende...
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"Ich bin in diesem Jahr auf noch keiner Ausfahrt schneller als 24 km/h im Schnitt gewesen." (Anonymer Radfahrer, 2005)

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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von Frank » Do 25. Mai 2006, 18:38

was ist denn der Hoffnungsschimmer? Dass sie ihn verhaftet haben, weil er sicher nur harmlose Medikamente für seine Oma dabei hatte (Ironie!), oder weil sie ihn wieder freigelassen haben? :?

Allgemein finde ich das fehlende Unrechtsbewusstsein ertappter Sünder (s. Heras, Hamilton usw.) und die Gleichgültigkeit der restlichen Fahrer sehr enttäuschend. Anstatt sich eindeutig von den Dopingpraktiken zu distanzieren, wird sich darüber mokiert, dass im Radsport zu viel kontrolliert wird.

Na ich weiß nicht, der wird sicher gute Anwälte haben, die ihn da aus der Sache wieder rausholen.
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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von peso » Do 25. Mai 2006, 20:48

Enttäuschte Zustimmung, Frank. Aber vielleicht, vielleicht, geht das jetzt richtig den Bach runter. Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was spanische Nachrichten verbreiten, dann dürfte das das Ende des spanischen Radsports (wie wir ihn kannten) sein.

Vielleicht haben jetzt endlich mal genügend Leute die Schnauze voll von diesen widerlichen kriminellen Bastarden. Jetzt habe ich die Bücher von Peter Winnen und Paul Kimmage gelesen und nun hilft mir auch kein Zynismus mehr über diesen Zustand im Radsport hinweg.
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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von Gebirgsrenner » Fr 26. Mai 2006, 06:49

man soll ja die hoffnung nicht aufgeben, aber mal ehrlich - es wird sich nichts ändern. niemals.... egal wie der neue spanische Skandal ausgeht. was da jetzt am horizont aufzieht, hat die tragweite des festina-skandals. aber auch damals 1998 haben alle betroffene gesichter gezeigt und sich am abend die nadel gegeben oder sich neues blut transferieren lassen... insofern glaube ich schon lange nicht mehr an den sauberen radsport. aber ich glaube generell nicht mehr an den sauberen sport. bei all den euros und dollars, um die es inzwischen geht... wahnsinn.

Ich fahre...

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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von bejar » Fr 26. Mai 2006, 10:02

@peso:Vielleicht haben jetzt endlich mal genügend Leute die Schnauze voll von diesen widerlichen kriminellen Bastarden.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich das in die Ironie - und Sarkasmusecke einordnen soll, oder ob du das ernst meinst.

D'accord zu Gebirgsrenner ( es gibt immer ein erstes Mal ;) ): Es wird höchstens zu Leistungsverschiebungen innerhalb des Milieus kommen ( siehe Cofidis bei der Tour 1998 oder Selle Italia/ ein paar Spanier beim Giro 2001; oder eklatanter - die Franzosen der Gegenwart ). Wer eine Katharsis des gesamten Radsports erwartet, glaubt auch an den Weihnachtsmann oder das Deutschland Fußballweltmeister wird.

Das übliche Prozedere wird wie folgt ablaufen: Ja, Spanien, hat man ja schon immer gewusst, allein schon diese seltsamen Namen und diese komische Rundfahrt in menschenleeren Regionen ( und diese Autobahnen, tsts ). Spanische Radprofis werden zu den Parias der Szene gemacht, einige werden abdanken müssen, andere werden ins Ausland wechseln oder drei Jahre im Amateurbereich radeln, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Alte Argumente werden rausgeholt a la ' die haben im Ausland respektive ausländischen Teams seltsamerweise ja noch nie was gerissen '...Fällt auch einfach, da für die meisten der spanische Radsport respektive Spanien eh ein Rätsel geblieben war (der alte Spruch :' Afrika beginnt südlich der Pyrenäen' wird wieder ausgekramt) Kommentatoren werden auf ihr mulmiges Gefühl hinweisen, dass sie bei Fahrer XY haben....Jegliche Interdependenzen Spaniens mit den anderen nationalen Radsportszenen werden vehement geleugnet ( sind Spanier eigentlich die Osteuropäer der Gegenwart ?? )...und nach ein paar Monaten heftiger Kakophonie werden wir alle wieder unseren jeweiligen Heroen nachjubeln, die Verlierer belächeln und die Dopingsünder mit scheinheiliger Verachtung bestrafen....
:(

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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von pneumo » Fr 26. Mai 2006, 10:16

Gebirgsrenner hat geschrieben:... insofern glaube ich schon lange nicht mehr an den sauberen radsport. aber ich glaube generell nicht mehr an den sauberen sport. bei all den euros und dollars, um die es inzwischen geht... wahnsinn.
so sehe ich das auch, kann man getrost verallgemeinern. wo die kohle und sponsoren das sagen haben gibt es immer eine grau-ja-schwarzzone wo finstere machenschaften ihr zuhause haben...nur schade das manchmal die sportler die deppen sind auf deren kosten das ausgetragen wird...wie wird es weitergehen mit wino + jaksche... :tja:

auch dieser ganze senf um hondo; die uci und der ganze funktionärsapparat macht sich doch lächerlich, wenn der mann nachweisbar gedopt hat ist feierabend mit radln. wie kann es sein dass es irgendwo auf der welt gerichte gibt die verbote aufhebt und irgendwann gibt es einen einspruch und wieder ist sperre angesagt, gleich noch bis 2007...das muss man nicht verstehen :wand:


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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von peso » Fr 26. Mai 2006, 10:44

Ich weiß ja nicht, ob das noch die Nachwirkungen meiner Lebensmittelvergiftung sind, aber mir träumte so...nach Liberty steigen auch CSC und T-Mobile (es geistern ja so manch illustre Namen durch die Gerüchteküche) aus und es kommt zur einzig wirklichen Lösung - die Typen mit den prallen Brieftaschen haben keinen Bock mehr auf Radsport.

Irgendwann...das dauerhafte Ende professionellen Radsports. Das wäre ein Segen!

(...und es ist mir schon klar, von wegen - in anderen Sportarten wird auch gedopt...)
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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von Barus » Fr 26. Mai 2006, 12:37

Auch beim Schach? :augenreib:

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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von peso » Do 29. Jun 2006, 19:24

peso hat geschrieben:Aber vielleicht, vielleicht, geht das jetzt richtig den Bach runter.
Nach neuesten Meldungen soll morgen 09:30 die Liste mit den Namen vorliegen. Die sportlichen Leiter sollen sich einig sein, daß keiner starten darf, der auf dieser Liste steht.

Nur, um das noch mal klar zu sagen. Nach den "ethischen" Richtlinien der ProTour bedarf es keines gerichtsfesten Beweises, um Fahrer von einem Rennen fernzuhalten, sondern der bloße Verdacht genügt.

Vielleicht ist es morgen endlich soweit.
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Re: Hoffnungsschimmer?

Beitrag von Frank » Do 29. Jun 2006, 20:40

peso hat geschrieben:Nur, um das noch mal klar zu sagen. Nach den "ethischen" Richtlinien der ProTour bedarf es keines gerichtsfesten Beweises, um Fahrer von einem Rennen fernzuhalten, sondern der bloße Verdacht genügt.
Es sei denn, das CAS-Gericht erwirkt doch eine Starterlaubnis, siehe Astana-Würth. Aber hier wird argumentiert, dass ja nichts konkretes gegen die Fahrer vorliegt. Na ja, da wird Herr Saiz das alles für den Eigenbedarf gekauft haben.

Dass im Radsport gedopt wird, dass steht ja wohl außer Frage. Ist nun Ulles Reaktion, seine Anwälte auf El Pais zu hetzen, die typische Reaktion eines Dopingsünders, der es nur nicht wahrhaben will, dass er erwischt wurde? Warum kommt so was 2 Tage vor dem Tourstart ans Licht?

Sehr merkwürdig finde ich auch wie der selbsternannte Dopingfahnder Werner Franke sich für Danilo Hondo einsetzt. Bei der kruden Argumentation für Hondos Unschuld ist mir fast schlecht geworden. Vielleicht hat jemand das Interview gelesen. Im Kern geht es darum, dass es total verwerflich ist, wenn Ulle sich in einer Disco zwei Ecstasy-Pillen reinkanllt (was es ohne Zweifel ist), aber der Fund von Aufputschmitteln bei Hondo während eines Rennens nichts, aber auch gar nichts mit Doping zu tun haben soll. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass Hondo überhaupt noch Rennen fahren darf. Man hat in seinem Blut eine verbotene Substanz gefunden. Fertig. Aus. Die Geschichten, die beweisen sollen, wie diese Substanz in sein Blut gekommen ist, erinnern mich so ein bisschen an Dieter Baumann und die Zahnpasta-Tube.

Na warten wir mal ab, was morgen passiert. Wenn alle Favoriten nach Hause fahren müssen, dann gewinnt vielleicht Iban Mayo die Tour.
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