das rennradliste-radtrikot....

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mikel
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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von mikel » Di 26. Jun 2007, 08:08

Frank, du warst ja echt vom Pech verfolgt. Das 'Kontaktlinsen-Malheur war sicher ärgerlich, aber auch gefährlich.
Macht echt Spaß, die Pässe Dank deiner Berichte "virtuell" mitfahren zu können.

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Frank
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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Frank » Di 26. Jun 2007, 09:16

mikel hat geschrieben:Frank, du warst ja echt vom Pech verfolgt.
es fehlt ja noch der 4. Tag :roll:

mikel hat geschrieben:Das 'Kontaktlinsen-Malheur war sicher ärgerlich, aber auch gefährlich.


eher ärgerlich, weil ich noch weiter fahren wollte, aber das war mir dann doch nichts

gefährlich - bin halt langsam runter gefahren, das war schon OK. Gefährlich wird es eher durch die bekloppten Biker, die die Kurven schneiden. Man selbst hört ja die röhrenden Motoren und kann sich drauf einstellen, aber die nehmen überhaupt keine Rücksicht. :zunge:

mikel hat geschrieben:Macht echt Spaß, die Pässe Dank deiner Berichte "virtuell" mitfahren zu können.
Danke, heute Abend dann Teil 4.
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Barus
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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Barus » Mo 2. Jul 2007, 18:58

Frank hat geschrieben:es fehlt ja noch der 4. Tag :roll:
Stimmt.
Ich hab' mir nun schon vor Spannung alle Fingernägel abgekaut...

Erzähl doch mal bitte.

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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Frank » Mo 2. Jul 2007, 19:59

Barus hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:es fehlt ja noch der 4. Tag :roll:
Stimmt.
Ich hab' mir nun schon vor Spannung alle Fingernägel abgekaut...

Erzähl doch mal bitte.
hab schon alles vergessen :?

kleiner Scherz! :D

am vierten Tag sollte es wieder eine Reise in die Vergangenheit werden. Ich wollte unbedingt den Anstieg ins Schnalstal in Angriff nehmen. Dort habe ich 1995 am Stausee Vernagt gestanden und habe den Kampf Rominger gegen Berzin mitverfolgt. Bergankunft beim Giro, das hat was, Epo hin oder her. Ich konnte ja überreden, mitzukommen.
Die ersten Kilometer geht es leicht bergab. Man fährt entlang der Etsch bis kurz vor Naturns, schön durch Apfelplantagen. Der Vinschgau-Radweg war gut ausgeschildert, jedoch waren einige Abschnitte waren Schotterstraße. Irgendwann war der Schotter auch mir zu grob, so dass wir auf die Hauptstraße ausgewichen sind. Ein bisschen nervig war das laute Knarzen im Wiegetritt, es wurde immer schlimmer. Ich dachte schon an die 20 km lange Auffahrt mit dieser Geräuschkulisse - oh mein Gott. Ich hatte immer die Pedalachsen im Verdacht und wollte sie dann in Leipzig schmieren. Zum Glück sind wir an einem Radladen vorbei. Der Mechaniker meinte, es wäre ganz eindeutig das Innenlager - das zu säubern würde lange dauern. Na toll! Aber er versuchte es dann doch erstmal damit, die Schraube festzuziehen und, oh Wunder, das Knarzen war weg! Ich habe mich höflich bedankt, und weiter ging es.
Schließlich erreichen wir den Abzweig ins Schnalstal. Hier stellte sich heraus, dass sie gleich am Anfang einen 1,5 km langen Tunnel hingesetzt haben. Zum Glück war die alte Straße noch befahrbar. Die Verbotsschilder ignorierend nahmen wir den Anstieg in Angriff. Es ging auch gleich richtig zur Sache, so mit 10% im Schnitt. Danach wurde es besser, nur noch 4-5%, um dann wieder auf 12% anzusteigen. Am Stausee, der so etwa auf halber Strecke liegt, war ich schon fix und fertig. Und da war sie dann auch, die Stelle, an der ich den Epo-Helden zugejubelt hatte. Der flache Abschnitt am See entlang tat richtig gut. Naja, trotz der Erholungsphase hatte ich später das Gefühl, dass ich bei fast flacher Straße nicht von der Stelle komme. Beim Runterfahren hatte ich an der gleichen Stelle fast Überschlagsgefühle - die Straße hatte hier 9% Steigung/Gefälle - so kann man sich täuschen.
Der Ort Kurzras selbst ist nicht s der Knaller, obwohl ich die Hotels als noch hässlicher in Erinnerung hatte. Aber die Lanschaft ist überwältigend. Nach einer kurzen Stärkung ging es in die rasende abfahrt. Wegen der langen Geraden konnte man so richtig Gasgeben. Mein Fehler war dann wohl, dass ich nicht durch die Tunnel gefahren bin wie Jan, sondern wieder diese alte Straße. Diese war übersät mit kleineren und größeren Steinen. Über irgendeinen von diesen muss ich dann wohl gefahren sein. Auf jeden Fall war das Fahrgefühl seltsam schwammig. Ich fuhr schon auf der Felge! Wer weiß wie lange schon.
Da ich schon fast unten war, bin ich zu Fuß zu Jan, der schon am Tunnelausgang auf mich wartete. Von Barus wusste ich ja, wie man einen Schlauch wechselt :D In Windeseile also den Schlauch raus, neuer SChlauch rein, Patrone ansetzen und weiterfahren - so die Theorie. Bis auf die Patrone ging auch alles gut. Aber mal abgesehen davon, dass die meiste Luft irgendwo hinging nur nicht in den Schlauch, zeigte sich im Reifen ein ca. 1 cm langer Riss :o aus diesem quoll der Schlauch wieder raus. An Weiterfahren war nicht zu denken. Zum Glück gab es in direkter Nähe einen Bahnhof, und es fuhr auch gleich ein Zug. Wunderbar. Von Spondinig bis Prad ins Hotel waren es aber immer noch 3 km. Denn am Bahnhof war die Luft wieder komplett raus. Zum Glück gab es dort neben dem Bahnhof einen top ausgestatteten Radladen. Dort wollte ich zumindest Luft holen, um bis ins Hotel zu fahren. Zweimal drücke ich die Pumpe runter,da platzt auch schon der neue Schlauch. :wand: Jetzt stand ich da, ohne Geld und ohne Luft im Rad. Der Verkäufer meinte dann, ich könne doch ma eine Probefahrt mit dem neuen Pavo machen. Das wäre ein tolles Rad (Simplon Pavo: Listenpreis 4500 EUR, 6,7 kg !!!). Und er sollte Recht haben. Was für ein Unterschied! Wenn die Radschuhe, die ich dazu bekam nicht eine Nummer zu klein gewesen wären, ich hätte nochmal den Stelvio erklommen - ehrlich! Jede Pedalumdrehung wird direktin Vortrieb ugesetzt, keine Kraft wird verschenkt. Selbst Carbon-Skeptiker Jan konnte sich ein "nicht schlecht" nicht verkneifen.
Leider :( verging die "Probe"fahrt viel zu schnell. Mein Principia war abholbereit. Ich hatte das Gefühl, der Verkäufer hat noch ein paar Gewichte drangehangen, so schwer kam es mir vor.
Alles in allem war es eine schöne Tour, mit viel Glück im Unglück. Als krönenden Abschluss gab es also noch die Fahrt mit dem Pavo. Jetzt weiß ich, worauf ich spare (die nächsten 10 Jahre).

PS: Der Reifen war ein Schwalbe Ultremo. Der Reifen sah wirklich übel aus, aber nicht als wenn ich mal irgendwo aufgesetzt hätte. Wer weiß, wie das passieren konnte. Das mit der Patrone, das muss ich auch noch üben. Bis dahin nehme ich erstmal wieder eine "normale" Pumpe mit.
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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Winni » Mo 2. Jul 2007, 20:26

Sehr dramatischer Verlauf. Aber mit den Ultremos ins Hochgebirge zu fahren, ist nach allem was man so hört recht verwegen.
Immerhin hat es zu einer schönen Probefahrt und zur Beantwortung der Frage "Warum gehe ich arbeiten?" geführt.

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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Barus » Di 3. Jul 2007, 06:37

Du bist also mit 'deinem' neuen Rad ins Hotel gefahren, hast Geld geholt, und dann wieder die Räder getauscht? Das war alles?

Ich hatte schon fast Califaxs Kühtai-Tour-Ende vor dem geistigen Auge... :o

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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Frank » Di 3. Jul 2007, 09:41

Barus hat geschrieben:Du bist also mit 'deinem' neuen Rad ins Hotel gefahren, hast Geld geholt, und dann wieder die Räder getauscht? Das war alles?


aufregend, nicht wahr? so weit ich mich erinnern kann, war das mein erstes Mal Schlauchwechseln während einer Tour. Und dann noch die Fahrt mit dem Pavo....
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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von peso » Di 3. Jul 2007, 16:22

Das Pavo ist wirklich ausgesprochen schick...war es der blaue Rahmen?
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"Ich bin in diesem Jahr auf noch keiner Ausfahrt schneller als 24 km/h im Schnitt gewesen." (Anonymer Radfahrer, 2005)

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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Frank » Di 3. Jul 2007, 16:55

peso hat geschrieben:Das Pavo ist wirklich ausgesprochen schick...war es der blaue Rahmen?
nein, es war der schwarze Rahmen. Ich bin ja nicht so der Fan von den schwarzen Carbon-Rahmen, aber das Rad sahr wirklich gut aus. Und das Fahrgefühl :liebe:
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Re: das rennradliste-radtrikot....

Beitrag von Frank » Do 19. Jul 2007, 13:46

Frank hat geschrieben:PS: Der Reifen war ein Schwalbe Ultremo. Der Reifen sah wirklich übel aus, aber nicht als wenn ich mal irgendwo aufgesetzt hätte. Wer weiß, wie das passieren konnte. Das mit der Patrone, das muss ich auch noch üben. Bis dahin nehme ich erstmal wieder eine "normale" Pumpe mit.
Ende gut, alles gut! Schwalbe hat die Reklamation anstandslos bearbeitet - ich habe einen neuen Reifen bekommen.
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