Durch die wilde Slowakei...
...führte mich meine diesjährige Radtour - abseits der für Radsportler schon etwas ausgetreteten Pfade und Ländereien.
Start war Bratislava, das mit dem Zug mit nur ein Mal umsteigen von LE aus sehr günstig zu erreichen ist. Die Hauptstadt überrascht mit etwas mediterranem Flair, einer verwinkelt gebauten, sehr schön renovierten Altstadt und vielen Touristen. Außerhalb der Altstadt überwiegen allerdings triste Plattenbauten. Für Radfahrer heißt es ständig aufpassen: teilweise ist der Straßenverkehr sehr dicht und gefährlich, es gibt so gut wie keine Radwege und koffergroße Schlaglöcher sowie Spurrinnen, die so tief wie der Raddurchmesser sein können, tauchen immer wieder auf.
Die ersten anderthalb Tage durch die Donauebene waren langweilig: Felder, Felder, Felder, ab und zu eine Kurve und ein Dorf. Durch so eine absolut platte Landschaft bin ich selten gefahren. Ich hatte mal auf 54 km exakt 47 hm gesammelt.
So richtig froh war ich erst, als es in die ersten Hügel und Anstiege ging: Tribeč, Velká Fatra, Staronorské Vrchy, Nizke Tatry. Die sich anschließende Hohe Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt, verschloss sich mir in einem schlechtem Wettermix aus Regen und Nebel. Erst aus der Ferne von 30-40 km konnte ich das gesamte Hochgebirgspanorama aus dem sogenannten Slowakischen Paradies genießen. Es schlossen sich weitere Höhenzüge an, die ich auf teilweise namenlosen Pässen durchquerte: Havranie Vrchý, Revucka Vrchovina, Slovenski Kras – weitere, ungewohnt klingende Namen. Ein kurzer Abstecher durch Ungarn (Aggteleki karszt – ein für ungarische Verhältnisse ungewöhnliches Karstgebirge) war noch drin, bevor das Ziel Košice, die zweitgrößte Stadt der Slowakei, erreicht war.
Die gesamte Strecke sah dann ungefähr so aus:
http://www.bikemap.net/route/325264#lt= ... 75&z=8&t=0
Alles in allem ca. 790 km mit ca. 8150 hm.
Vor- und nachher sowie zwischendurch habe ich radfreie Tage eingelegt, an denen ich gewandert und in Höhlen herumgestiegen bin, Städte und Burgen angesehen und Freunde besucht habe.
Nur ein Mal musste ich einen Kampf gegen einen äußerst wütenden Kläffer aufnehmen, der mir in einem Dorf doch tatsächlich hinterhergerannt kam. Ich kann nur von Glück sprechen, dass ich bei dieser Begegnung kein Gepäck am Fahrrad hatte und dem blöden Köter in einem leichten Anstieg entkommen konnte, sonst wäre meine Wade zwischen seinen Kiefern gelandet.
Fazit: Die Slowakei ist für den geneigten Radfahrer durchaus eine Reise wert, wenn man Berge mag und auf das Sammeln von prestigeträchtige Namen von Pässen keinen Wert legt.
Die Straßen sind zwar meist ausreichend gut asphaltiert, aber mit Schlaglöchern und holperigen Bahnübergängen muss man immer rechnen.
Die Preise sind gererell niedriger als in Deutschland: z. B. erhält man ein Essen inkl. Vorspeise und Getränk ab 5 Euro. Allerdings gilt das nur außerhalb der Großstädte und Touristenzentren, wo man westeuropäisches Preisniveau erreicht hat, das aber nicht immer gerechtfertigt ist.
Start war Bratislava, das mit dem Zug mit nur ein Mal umsteigen von LE aus sehr günstig zu erreichen ist. Die Hauptstadt überrascht mit etwas mediterranem Flair, einer verwinkelt gebauten, sehr schön renovierten Altstadt und vielen Touristen. Außerhalb der Altstadt überwiegen allerdings triste Plattenbauten. Für Radfahrer heißt es ständig aufpassen: teilweise ist der Straßenverkehr sehr dicht und gefährlich, es gibt so gut wie keine Radwege und koffergroße Schlaglöcher sowie Spurrinnen, die so tief wie der Raddurchmesser sein können, tauchen immer wieder auf.
Die ersten anderthalb Tage durch die Donauebene waren langweilig: Felder, Felder, Felder, ab und zu eine Kurve und ein Dorf. Durch so eine absolut platte Landschaft bin ich selten gefahren. Ich hatte mal auf 54 km exakt 47 hm gesammelt.
So richtig froh war ich erst, als es in die ersten Hügel und Anstiege ging: Tribeč, Velká Fatra, Staronorské Vrchy, Nizke Tatry. Die sich anschließende Hohe Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt, verschloss sich mir in einem schlechtem Wettermix aus Regen und Nebel. Erst aus der Ferne von 30-40 km konnte ich das gesamte Hochgebirgspanorama aus dem sogenannten Slowakischen Paradies genießen. Es schlossen sich weitere Höhenzüge an, die ich auf teilweise namenlosen Pässen durchquerte: Havranie Vrchý, Revucka Vrchovina, Slovenski Kras – weitere, ungewohnt klingende Namen. Ein kurzer Abstecher durch Ungarn (Aggteleki karszt – ein für ungarische Verhältnisse ungewöhnliches Karstgebirge) war noch drin, bevor das Ziel Košice, die zweitgrößte Stadt der Slowakei, erreicht war.
Die gesamte Strecke sah dann ungefähr so aus:
http://www.bikemap.net/route/325264#lt= ... 75&z=8&t=0
Alles in allem ca. 790 km mit ca. 8150 hm.
Vor- und nachher sowie zwischendurch habe ich radfreie Tage eingelegt, an denen ich gewandert und in Höhlen herumgestiegen bin, Städte und Burgen angesehen und Freunde besucht habe.
Nur ein Mal musste ich einen Kampf gegen einen äußerst wütenden Kläffer aufnehmen, der mir in einem Dorf doch tatsächlich hinterhergerannt kam. Ich kann nur von Glück sprechen, dass ich bei dieser Begegnung kein Gepäck am Fahrrad hatte und dem blöden Köter in einem leichten Anstieg entkommen konnte, sonst wäre meine Wade zwischen seinen Kiefern gelandet.
Fazit: Die Slowakei ist für den geneigten Radfahrer durchaus eine Reise wert, wenn man Berge mag und auf das Sammeln von prestigeträchtige Namen von Pässen keinen Wert legt.
Die Straßen sind zwar meist ausreichend gut asphaltiert, aber mit Schlaglöchern und holperigen Bahnübergängen muss man immer rechnen.
Die Preise sind gererell niedriger als in Deutschland: z. B. erhält man ein Essen inkl. Vorspeise und Getränk ab 5 Euro. Allerdings gilt das nur außerhalb der Großstädte und Touristenzentren, wo man westeuropäisches Preisniveau erreicht hat, das aber nicht immer gerechtfertigt ist.
Re: Durch die wilde Slowakei...
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Re: Durch die wilde Slowakei...
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- bejar
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Re: Durch die wilde Slowakei...
:liebe
Die Hunde in Osteuropa - ich sag's ja --warst du allein unterwegs?
Die Hunde in Osteuropa - ich sag's ja --warst du allein unterwegs?
Re: Durch die wilde Slowakei...
Ja, ich musste an Deinen Bericht mit einem tschechischen Dackel denken. Ich hatte zwar weniger Steigungsprozenzte, dafür war das Vieh größer (aber mit einer ganz schlechten Grundlagenausdauer )bejar hat geschrieben:
Die Hunde in Osteuropa - ich sag's ja
Ja.bejar hat geschrieben: --warst du allein unterwegs?
- sippe
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Re: Durch die wilde Slowakei...
Super!
Waren denn die Straßen durchweg frei von Schnee?
Waren denn die Straßen durchweg frei von Schnee?
"will halt auch dabeigewesen sein"-Fahrer
Re: Durch die wilde Slowakei...
Klasse Bericht und tolle Reise, Flacon
Was kostet so ein Reiserad ? Wenn ich mich an unseren Marathon im Harz zurückerinnere, verspüre ich eine gewisse Lust, mal mitzukommen
Was kostet so ein Reiserad ? Wenn ich mich an unseren Marathon im Harz zurückerinnere, verspüre ich eine gewisse Lust, mal mitzukommen
Re: Durch die wilde Slowakei...
Floeri hat geschrieben:Klasse Bericht und tolle Reise, Flacon
Was kostet so ein Reiserad ? Wenn ich mich an unseren Marathon im Harz zurückerinnere, verspüre ich eine gewisse Lust, mal mitzukommen
Ansonsten toller Bericht,kenne die Slowakei von vielen Reisen. Früher waren die Straßen besser, da haben wir immer auf die DDR Strassen gemeckert. Wie machst Du es mit den Übernachtungen? Und können die Slowaken wieder Deutsch, oder nur wenn es ihnen danach ist?
Re: Durch die wilde Slowakei...
Zja, wenn sie bis heute nicht ausgebessert worden sind, dann müssen sie ja auch mal wie die DDR-Strassen werden, oder ?