Rhön- Radmarathon

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mikel
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Rhön- Radmarathon

Beitrag von mikel » Mo 5. Jun 2006, 10:00

Ich hatte mich durch Freunde ( ob sie jetzt noch welche sind?) dazu hinreißen lassen, den Rhönradmarathon mitzufahren. Wie schon irgendwo beschrieben 210km lang und dabei 3500 Hm. Die Anfahrt war ganz gemütlich im VW Bus. Ein gutes Hotel wurde auch ausgewählt und das Toast Hawai am zuvor Abend war spitze. Das waren die guten Seiten der Tour. Am morgen sollte 6 Uhr Start sein. Also Wecker auf 5 Uhr gestellt und beim Klingeln nach allen möglichen Ausreden gesucht, doch nicht aufzustehen. Aber der Gruppenzwang brachte mich in die Vertikale.
10 km Anfahrt zum Start. Eigentlich gut zum warm werden. Leider waren aus unserer Vierergruppe die beiden Ortskundigen zu schnell weg und wir mussten den Startort nach Instinkt suchen. Gefunden haben wir ihn nicht. Wir beiden verbliebenen schlossen uns also einer großen Radlergruppe an und hofften,sie würden uns zum Start führen. Nach 20 km kamen wir auf die Idee zu fragen, ob es noch weit zum Start sei. Mit breitem Grinsen wurde uns mitgeteilt, das wir uns schon längst auf der Strecke befänden. Die beiden anderen warteten brav am Start ,wie wir per Handy rausfanden. Warten auf die Zwei war also jetzt für uns angesagt. Es wurde bereits 7 Uhr und 4800 der 5000 Starter waren schon weit weg, als es für uns endlich losging.
Wir holten schnell ein paar Gruppen ein und ab Km 30 begannen die Steigungen. Wir durften durch die Fabrikhalle von Rhönsprudel fahren um anschliessend zur Ebersburg hochzufahren. 6 km bei 9% und am Ende etwa 500 m mit 18 %. Da gings nur darum , nicht abzusteigen. Erstaunlich, dass man bei 7 km/h noch die Balance hält. Eine rasende Abfahrt liess nichts Gutes ahnen, denn wo es runter geht, gehts auch wieder hoch. Und tatsächlich, es galt den höchsten Berg Hessens, die Wasserkuppe, zu bezwingen. Die Steigung war bei 7 % ohne Rampe deutlich erträglicher und ich schöpfte Hoffnung, doch vor Toreschluss anzukommen. Die anschliessende 10 km lange Abfahrt bei etwa 5°c machte klar: ich hatte zu wenig an. Fröstelnd gings in die nächste Steigung, der die niedliche Bezeichnung Schwedenwall trug. Wieder Rampen, wieder weit über 10%. Also ab in den Wiegetritt. Etwa 3 km vor dem Gipfel wurde mir durch ein typisches Geräusch mitgeteilt, dass sich 85 Kilo und Wiegetritt nicht vertragen. Speichenbruch am Hinterrad. Mit geöffneter Bremse konnte ich den Gipfel erreichen, wo ein Kontrollpunkt war. Der Pannenservice konnte mir nicht helfen und der Besenwagen brauchte etwa 2 Std, um mich abzuholen. Da es immer noch nicht wärmer wurde, bin ich die Abfahrt zurück in die Stadt am Fuße des Berges, dort zum Bahnhof und bin dort 1 Stunde Aufenthalt zurück zum Startort. In einem Solarium konnte ich meine Körperkerntemperatur wieder herstellen und 5 Stunden später kamen meine tapferen Mitstreiter ins Ziel. Sie hatten noch jede Menge kleine und große Anstiege in den Beinen, doch zum Glück waren die ersten drei auch die schwersten und wenigstens die hab ich mitgenommen. Fazit am Ende: 72 km und geschätzte 1400 Hm. Und den unbedinten Willen, nächstes Jahr 10 Kilo leichter wieder teizunehmen.

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ThoHei
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Re: Rhön- Radmarathon

Beitrag von ThoHei » Mo 5. Jun 2006, 11:13

Klingt ja als hättest du eine Menge Spaß gehabt. :pfeif:

Aber Respekt. Weiso knallt dir im Wiegetritt im Hinterrad ne Speiche weg?
Im VR würde ich es ja noch verstehen.

Ich wiege 93 kg und meine Speichen (DT Revo) halten.

Aber Respekt bei der Kälte. :anbetung:

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mikel
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Re: Rhön- Radmarathon

Beitrag von mikel » Mo 5. Jun 2006, 11:28

ThoHei hat geschrieben:

Weiso knallt dir im Wiegetritt im Hinterrad ne Speiche weg?
Im VR würde ich es ja noch verstehen.

Wahrscheinlich hab ich zu sehr hin und her gependelt. Vorher gab es auch so ein knackendes Geräusch, ich hielt es für die Schaltung. War aber sicher die Speiche, die um Hilfe rief.

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