Alpen im Spätsommer II

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Auch ich wollte mal richtige Berge fahren. Vor Antritt der Reise war ich nicht sicher, ob so was in der 1. Rennradsaison Spaß machen kann oder doch eher in Frust enden wird. Trotz 6000 km und ca. 10 mal so vielen Höhenmetern in den Beinen war die Angst groß, noch vor der ein oder anderen Passhöhe an meine Grenzen und die meiner Übersetzung (39-53, 12-27) zu stoßen... so wars denn aber:

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Start der 1. Tour war im österreichischen Prutz in der Nähevon Landeck, wo wir unterkamen. Von dort ging es in die Schweiz, die Norbertshöhe hinauf nach Nauders, weiter zum Reschenpass, rechts (oder westlich) um den Reschensee und hinunter nach Glorenza. Von Glorenza fuhren wir den Reschenpass von Süden wieder hinauf, östlich um den Reschensee herum und von Nauders den Reschenpass wieder hinunter.

Die Auffahrt zur Norbertshöhe war angenehm gleichmaßig und, ähm, landschaftlich reizvoll. 11 schnuckelige Serpentinen, im Durchschnitt 6%. Leider sehr stark befahren, da die Nordanfanhrt zum Reschenpass gesperrt war.
Das kam uns auf der Abfahrt zugute... Ohne ein einziges Auto eine angenehm flache Passtraße mit großzügigen Kurven in supertoller Natur, Wahnsinn... kann man nicht beschreiben, diesen Luxus gibts so schnell nicht wieder.
Waren 129,99 km (jaaa....), 1807 hm.

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Am 2. Tag schien die Sonne!

Diesmal gings direkt von Prutz hoch zum Gletscher. Es warteten 40 Km und 1900 hm auf mich...

Den Tag zuvor in den Beinen, ging das Ganze entsprechend schleppend. Bis zum Gletschersee bei km 22 auf 1765 m Höhe wars im Gegensatz zu dem, was danach kam, regelrecht nett...

Danach gings erst westlich um den See herum, dann kamen 12 km mit was um die 8 %. puhh... Insgesamt waren es 29 Kehren, am Anfang kamen sie noch recht häufig und die Serpentinen boten kurze Erholung, denn, huihuihui. Lang, steil, scheinbar ohne Ende. Viele Pausen brachten mich eher aus dem Rhytmus, als regenerativ zu wirken, aber ach, die Kraft war alle.
Na, irgendwie hab ichs hoch geschafft.
Dass die 40 km lange Abfahrt traumhaft war, versteht sich....

80 km / 1926 hm

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Die Beinchen wurden müde, die Sonne schien immer noch...

Während mein Begleiter heldenhaft den Ötztaler Gletscher erklomm, machte ich ein ruhiges Ründchen in der Umgebung.

Ich wollte die Autofreiheit der Nordseite des Reschenpasses (Bild) nutzen, um ihn auch mal hochzufahren. Leider war er wieder freigegeben, ich fuhr trotzdem. Unschöner Verkehr, sanfte Steigung, hübsche Natur. Denn gings durch Nauders, noch hoch zum Passschild und über die diesmal beinahe autofreie Norbertshöhe wieder hinunter. Weil selbige so verkehrsarm und sympathisch ist, bin ich sie noch mal hoch, denn aber wieder runter, auf die Couch und die müden Beinchen hoch...



Waren 90 km, 1150 hm.

[peso]

Da sind wir uns ja fast über den Weg gefahren!

Norbertshöhe: Profil
Reschenpaß: Profil
Kaunertal: Profil

Meine Güte, fast 40 km Anstieg!

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So, am Mittwoch war Strampelpause.
Das Rad gehörte für die am folgenden Tag geplante Fahrt zum Stilfster Joch geputzt. Es dauerte ein Album von New Order, eins von Element of Crime und denn noch Kraftwerk.

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Am Donnerstag habe ich das Stilfster Joch erklommen.

Von Prad bis Trafoi ist es nervig und zerrig, im Gormagoi hab ich halt gemacht und noch mal ernsthaft überlegt, ob das denn in der Hitze (um die 30ø in der Sonne) sein muss. Müssen tut zwar gar nix, hab trotzdem drauflosgekurbelt. Sobald die Serpentinen häufiger kamen, gings immer besser.
Hab in jeder Kehre drauf gewartet, dass die Kraft ausgeht und ich ein Päuschen machen muss, in Kehre 22 hab ich kurz an Frank gedacht und bin munter weiter.
Es war wunderschön. Auf den letzten 5 km hab ich noch 3 Rennradler, 2 Trekkingradler und 1 Trekkingradlerin überholt und düste im Wiegetritt zum Passschild!

Bin mit 39-27 wacker hochgestampft, Tretfrequenz stets unter 50...
Mit ner 2-fach Kurbel konnte ich unterwegs und oben niemand erblicken. Meine Knie schimpfen, mein Ego platzt vor Stolz...

War ein unbeschreibliches Erlebnis, die netten Menschen, die atemberaubende Strecke...

Oben brach dann ein Sturm los und wir wurden um die Abfahrt gebracht, es war saukalt und regnete. Ein paar nette Italiener fuhren mich mit dem Auto ins Tal, mit unserem Auto holte ich Räder und Mit-erklimmer vom Joch ab. Die Eindrücke dieser unglaublich schönen Straße sind unvergesslich.

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Da sind wir uns ja fast über den Weg gefahren!

Meine Güte, fast 40 km Anstieg!

ja, das ding war böse... aber oben isses immer schön! schade, dass ihr auf dem stilfster joch so schlechtes wetter hattet.

[peso]

Na ja, wirklich schlecht war es nicht, nur fürchterlich kalt in der Abfahrt. Insgesamt sind wir ja auch 3x hochgefahren, da schien die letzten beiden Mal auch die Sonne.

39x27am Stelvio? Ich bin (zumindest ab Gomagoi) mit 30x27/24/21 hoch. Trittfrequenz durchgängig über 70.

Das Stilfser Joch ist zweifelslos ein Erlebnis, die Königin der Paßstraßen. Auch Probleme mit der Höhenluft gehabt?

Mich würde ja interessieren, was deine Begleitung von der Ötztaler Gletscherstraße zu erzählen hat. Unglaublicher Anstieg.

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39x27am Stelvio?

jap.

Das Stilfser Joch ist zweifelslos ein Erlebnis, die Königin der Paßstraßen. Auch Probleme mit der Höhenluft gehabt?

Weiß nicht. Nö, ich glaube nicht. konnte bis oben in ganzen sätzen sprechen. Wie macht sich das so bemerkbar?

Mich würde ja interessieren, was deine Begleitung von der Ötztaler Gletscherstraße zu erzählen hat. Unglaublicher Anstieg.

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Er kämpfte gegen das Umfallen. War wohl richtig schwer.