Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Califax » Do 25. Jan 2007, 22:00

peso hat geschrieben:Daß ihr Solda eure Referenz erwiesen habt, finde ich ja rührend.

Was kommen denn noch so für Pässe? Bin neugierig...
Tja Du kennst sie alle. Es folgen noch Stelvio, Umbrail, Kühtai von Oetz aus, Gavia, als Referenz an KetteLinks der Kaunertaler Gletscher sowie als Höhepunkt der Mortirolo von Mazzo aus.
Na gut jetzt hab ich alles verraten und kann mir die Stories sparen. :pfeif:


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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Barus » Do 25. Jan 2007, 22:02

:o

Ich hab' nix gesehen. Bitte weiterschreiben.

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von peso » Do 25. Jan 2007, 22:05

Califax hat geschrieben:Tja Du kennst sie alle.
Na, das stimmt nicht so ganz.

Es folgen noch Stelvio, Umbrail...
Stelvio auch von der lombardischen Seite?

Kühtai von Oetz aus
Der fehlt mir noch, genauso wie dieser 40-km-Gletscher.

...sowie als Höhepunkt der Mortirolo von Mazzo aus.
Respekt! Da bin ich gespannt. Hoffentlich hattet ihr euch vorher ordentlich Mut angetrunken...mit Isostar... versteht sich... :doper:

Na gut jetzt hab ich alles verraten und kann mir die Stories sparen. :pfeif:
Du wirst es nicht wagen... :)
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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Califax » Fr 26. Jan 2007, 12:17

Donnerstag 21.9.2006

Heute sollte nun also unser persönlicher Stelviotag sein. Natürlich war unser Quartier auch bewusst in Prad gewählt, denn dieser Anstieg hatte es uns irgendwie angetan und die 48 Kehren mussten einfach sein. Die Befahrung von der lombardischen Seite sprich Bormio haben wir uns für dieses Jahr vorgenommen, aber berufsbedingt ist das momentan leider noch zeitlich eine sehr wackelige Geschichte.
Die Anstrengungen der ersten 3 Tage wurden von der Vorfreude kaschiert aber ein Gedanke, dass es nicht schaffbar sein würde kam eigentlich niemals auf.
Ohne große Einrollphase ging es also gleich hinein. Bis Gomagoi war die Strecke ja vom Weg nach Sulden bekannt, doch nun begann zumindest radmässiges Terra incognita.
Da wir die ganze Sache auch aus Respekt vor dem Anstieg piano angehen wollten, wurde gar nicht erst versucht dicker zu treten sondern gleich 30x25 aufgelegt.
Bis Trafoi sahen aber einige Gleichgesinnte trotzdem schon mal unser Hinterrad. Manche waren natürlich auch tourilike bepackt. Hut ab wenn die so gut oben angekommen sind.
Andere hatten sich aber wohl schon im ersten Drittel übernommen, es war doch ziemlich warm, und fielen, nachdem sie anfangs mit locker 5 km/h Geschwindigkeitsüberschuss und grimmigen Gesicht vorbeizogen ohne mal zu grüßen, später keuchend wieder hinter uns zurück.
Ein erhebendes Gefühl. :pfeif:
Wir hatten uns vorgenommen nicht abzusteigen unterwegs. Die Versorgung während der Fahrt aus Sattel- bzw. Trikottasche wurde dafür u.a. auch schon perfektioniert.
Es lief auch ganz gut, der Puls pegelte sich nach den kurz hinter Trafoi folgenden Rampen auf ein erträgliches Maß ein.
Selbstverständlich war es anstrengend aber solche gleichmäßigen Berge liegen mir einfach.
Da dies allerdings der längste Anstieg des Urlaubs war spulten sich natürlich auch wieder paar Lieder im Kopf ab.
Meine Freundin mag das außerdem nicht so wenn man sich beim Bergauffahren unterhält.;)
Die Franzenshöhe kam in Sicht und mit das berühmteste Panorama dieser Gegend in Form der Wand mit den Kehren tat sich vor uns auf.
Hach manchmal ist man aber auch so leicht zu begeistern.
Anhalten kam aber nicht in Frage, der Willen wurde nun aber in Gedanken an die fehlenden 500Hm bis zur Passhöhe noch mal richtig beansprucht.
Auch das letzte Stück wurde geschafft, den Bergwertungssprint musste ich nach einem hinterhältigen Angriff auf den letzten Metern an :maedchen: abgeben.
Damit war unsere längste Steigung ever am Stück ohne Abzusteigen mit 1.840Hm nach knapp 2,5h geschafft.
Ein Trubel hier oben bei dem schönen Wetter. Locker 70-80 Motorräder in verschiedenen Reihen waren da aufgestellt.
Und da war er. Der berühmte ?Magst a Wurscht? Mann. :baeh:
Jedoch hatte er von 2 Anderen Konkurrenz bekommen und so entwickelte sich ein lautstarkes Buhlen um die anwesende Kundschaft.
Irgendwo stolz auf das Erreichte wurden die Speicher aufgefüllt, das Passschild fotografiert (im Nirvana) und kurz mal die Souvenirshops begutachtet.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen wurde der Weg über den Umbrail in Angriff genommen. Dieser war kaum befahren und kam bis zum Erreichen der Baumgrenze sehr urig daher. Die 200Hm Naturstraße waren ein Erlebnis. Wenn auch kein entspanntes, denn wie durch ein Wunder blieben die Reifen trotz ausgewaschenen Rinnen, spitzen Steinen und allerlei anderem Geröll heil.
Mit den uns zwischendurch überholenden Mountainbikern hätte ich gern das Material kurz getauscht aber das war bald vergessen und nach weiterer Abfahrt durch wunderbare Landschaft wurde Sta. Maria in der Schweiz erreicht. Ok da waren wir ja schon die ganze Zeit, denn die Grenze ist ja an der Passhöhe des Umbrail.
Nun machten sich aber doch die Anstrengungen des Tages bemerkbar und so wurden die restlichen km ohne große Attacken absolviert.
Nach kurzer Regeneration im Liegestuhl vor der Ferienhütte war klar, dass die folgenden Tage bei vernünftiger Herangehensweise schaffbar sein müssten.
An diesem Tag blieben 64km und 1.863Hm auf dem Tacho stehen.

Die folgenden Bilder passen, wenn auch nicht vom gleichen Tag, thematisch dazu.


210906.jpg Stelvio_1.JPG Stelvio_2.JPG Stelvio_3.JPG Stelvio_4.JPG Stelvio_5.JPG Wand%20mit%20Kehren.JPG Blick%20aus%20Richtung%20%20Bormio.JPG Blick%20Richtung%20Bormio.JPG

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Barus » Fr 26. Jan 2007, 12:32

Ich würde am liebsten gleich losfahren. :liebe:

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Califax » Fr 26. Jan 2007, 14:02

Freitag 22.9.2006

Hm na ja der Plan für heute war nicht wirklich kreativ.
Es sollte ?einfach? nur die gestrige Etappe in umgekehrter Richtung sein.
Start dafür wieder in Prad über Glurns gen Schweizer Grenze. Schönes Wetter weiterhin aber die ersten Vorboten des Herbstanfangs häuften sich in Form einer steifen Brise und doch abgekühlten Temperaturen. Es gäbe auch bis zum Fuße des Umbrail nichts nennenswertes zu berichten, wenn da nicht dieser Schweizer Grenzbeamte gewesen wäre.
Zum 4.Mal insgesamt rollten wir ja nun mit dem Rad da entlang und nie hatte uns einer irgendwie behelligt. Wir waren immer langsam durchgerollt. Natürlich den Ausweis dabei aber sehen wollte den keiner.
An diesem schönen Tag aber, wir waren grad 5m in der Schweiz, schrie es mit einem Mal von links ?Stop!!! Das gilt hier auch für Velofaachrer!!!?. :meise: Den ersten Schreck überwunden begann die Diskussion ob er den Ausweis sehen möchte oder wie.
Er setzte ein grimmiges Gesicht und brabbelte auf Schwizer Dytsch was von ?Frechheit...ja ja Ausweis...und wohl was besseres? usw.
Zur Deeskalation wünschten wir ihm auch einen ?schönen Tag? und suchten schleunigst das Weite.
Sta. Maria war bald wieder erreicht und da lockte das kleine Umbrail-Hinweisschild.
Der erste Kilometer geht mit 9,5% durchschnittlich gleich anïs Eingemachte.
Warm wurde es nun von alleine. Von der Landschaft und der Atmosphäre her gefällt mir der untere Teil des Anstiegs mit am besten. Sehr wenig befahren. Nur paar kurvenschneidende Biker sorgten für Stressmomente. :roll:
Man ist mit sich und der Welt größtenteils allein und auch an die höheren Prozentzahlen hatte man sich mittlerweile gewöhnt.
Der Naturstraßenteil war allerdings wieder ziemlich zäh und wir waren froh als er ohne Zwischenfälle vorbei war.
Oben heraus stand der Wind diesmal schräg von vorn drin und erschwerte die letzen km zusätzlich. Auf knapp über 2.500m angelangt eine kurze Rast mit Foto am Passübergang und wir waren wieder in Bella Italia.
Nach einer kurzen Abfahrt fehlten allerdings noch die letzten 270Hm zum Stelvio.
Im Urlaub sitzt ja das Bare immer bisserl lockerer und so kann ich jetzt ein blaues Originalstelvio-Trikot mein Eigen nennen. Das zieh ich auch momentan am liebsten mit an und ist zumindest auch ne schöne Erinnerung. :liebe:
Wieder wurde das Treiben auf dem Gipfelplateau paar Minuten beobachtet und nach einigen Fotos die Abfahrt gen Prad angetreten.
Die machte allerdings nicht wirklich Spaß weil wir es nicht schafften die aus 7-8 Autos bestehende Kolonne zu überholen, auf die wir nach kurzer Zeit auffuhren. Natürlich waren wir viel schneller aber man muss es ja nach so einer Tour auch nicht auf Teufel komm raus darauf anlegen und in jede Lücke reinstoßen.
Warum auch immer aber diesmal warenïs paar Hm mehr nämlich knapp 1.900 (bin wahrscheinlich paar Kringel gefahren) bei wiederum 64km Wegstrecke.


220906.jpg Umbrail_1.jpg links%20vom%20Ubrail_rechts%20zum%20Stelvio.JPG

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Frank » Fr 26. Jan 2007, 16:03

Barus hat geschrieben:Ich würde am liebsten gleich losfahren. :liebe:
ich auch :)


@Califax
was ist denn das Problem an dieser Sandpiste am Umbrail - das lässt sich doch gut fahren - mal abgesehen davon, dass die MTBler bergab auf diesem Stück schneller sind :(

ansonsten aber ein sehr lesenswerter Bericht - tolle Bilder :hut:


Bild

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Gebirgsrenner » Fr 26. Jan 2007, 18:05

Barus hat geschrieben:Ich würde am liebsten gleich losfahren. :liebe:
da solltest du aber die ski mitnehmen :D

Ich fahre...

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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von peso » Fr 26. Jan 2007, 18:50

Frank hat geschrieben:was ist denn das Problem an dieser Sandpiste am Umbrail - das lässt sich doch gut fahren - mal abgesehen davon, dass die MTBler bergab auf diesem Stück schneller sind :(
Bergab mußte ich auch einige MTBs passieren lassen, aber die bekam ich später wieder...

Aber im Anstieg ist das eine Qual, es rollt nicht so recht, im Stehen rutscht dir manchmal das Hinterrad durch, irgendwie glaubst du, nicht von der Stelle zu kommen.
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Re: Alpen im Spätsommer III/ im Frühherbst I

Beitrag von Califax » Fr 26. Jan 2007, 19:53

peso hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:was ist denn das Problem an dieser Sandpiste am Umbrail - das lässt sich doch gut fahren - mal abgesehen davon, dass die MTBler bergab auf diesem Stück schneller sind :(
Bergab mußte ich auch einige MTBs passieren lassen, aber die bekam ich später wieder...

Aber im Anstieg ist das eine Qual, es rollt nicht so recht, im Stehen rutscht dir manchmal das Hinterrad durch, irgendwie glaubst du, nicht von der Stelle zu kommen.
Na hallo Telepathie. Würde ich wortwörtlich so bestätigen. Bei entsprechender Form geh ich auch gern längere Zeit mal aus dem Sattel. Das geht da irgendwie einfach nicht.
Nächste Berichte dann am WE.


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