Ich meldete mich an und erblickte auf dann beim Aufbau meiner Blue Endorfin einen Leipziger Wagen und heraus kam rtffahrerle
!Das war nun das 3. treffen auf einer RTF, weit weit weg von L.E. und nun der Marathon. Wir unterhielten uns über die NSC und die Bekleidung für heute (
) und begaben uns an die Startposition.Knapp 40 RRfahrerInnen machten sich um 0900 auf die Reise. Es ging relativ gemäßigt los. Mit 34km/h im Schnitt erreichten wir die erste Kontrolle. Ich hatte Beinlinge noch an und die 13C meinten nach der ersten Stunde: Fahr kurz weiter. Genau in diesem Augenblick, als ich sie auszog, rollte das komplette Feld einfach mal weiter. Floeri versuchte die Beine im Rücken zu verstauen, nur da waren Gels, Handy, Regejacke und Regenhose verstaut und evrsperrten den Einlass. Also wurden die Beinlinge hinten in die Hose gesteckt.
10km später, auch mit Hilfe eines älteren Teilnehmers und einer Windschatten-Begleiterin schaffte ich es mit 180Puls das Feld an einer roten Ampel zu stellen. Meine Freudenschreie vernahmen einige mit Verwunderung, aber ich wollte 180km nicht alleine Radeln.
Ich fuhr die nächsten 10km neben einer Triathletin, die mind. 180cm hoch war und eine Umdrehung trat, wobei ich dann schon knapp 3 hingelegt habe. Wir haben ein wenig Führungsarbeit gemacht (großer Fehler nach 10km Hochgeschwindigkeits-Floeri-Style-Rennen
) . Dann began der Regen... Wir hatten bis zur nächsten Kontrolle noch knapp 25km zu rollen und begann zu stippen, erst ein Tropfen, dann zwei, irgendwann wollte ich nicht mehr zählen, denn dann begann der norddeutsche Alp(en)traum eines RRfahrers bei einem Marathon: Perfekt weiches Wasser aus einer Wolkendecke, die eine Farbe hatte, dazu 10C und Gegenwind, der bis km 110 vorhanden war.
Nun noch was interessantes. ich bin ja unten kurz gewesen bis zur 2. Kontrolle....aber die Bremer und alle anderen Norlichter, v.a. die Holländer, fuhren NUR in kurz unten und das Triathletenehepaar sogar kurz-kurz. Ab der 2. Kontrolle hatte ich bis auf die Gels und das Handy alles angezogen und fuhr als Ganzkörperkondom mit den T300-Materialien schön im Peleton mit.
Bei km 130 gab es warme Suppe. "Alle" stürzten sich darauf, bis auf die, die immer vorne im Regenwind fuhren. Die haben nur die Getränke aufgefüllt und sind gleich weiter, rtffahrerle war dabei und war dann auch schon auf dem Rückweg nach L.E., als ich Abends am Ziel ankam
, SUPERGROßER RESPEKT für diese Leistung. Ich habe die Suppe genossen und wir waren noch 10 Mann/Frauen, die noch in der warmen Hütte saßen. 6 davon gaben hier auf und wurden von einem Kleintransporter nach Bremen gefahren. Ein Italiener, meine beiden Begleiter bei der oben genannten Aufholjagd und ich wollten nicht aufgeben --
GROßER FEHLER -- und begaben uns wieder auf die unterfluteten Strassen. Knapp 85km zu VIERT , Yieppieh, und der Wind ist stehengeblieben, die Windanlagen standen alle still und der Regen kam nun nicht von hinten, sondern von oben. Kein Rückenwind vorhanden und wir zogen durchs Bremer Land, o.s.ä.! Interessant ist es zu beobachten, wie der Körper mit diesen temperaturen und der Feuchtigkeit umgeht: Die Oberschenkel wurden härter als in einem Rennen, die Wadfen schlapperten um die Wette, bestimmt um den Körper damit zu wärmen, und das Herz stoppte immer bei max. 150Puls. Aber wehe ich kam mal unter 90 Umdrehungen: Dann bockte der gesamte Köper auf. er wollte unbedingt permanent 95-100 haben, also fuhr ich von den 85km 50 vorne(gefühlt jedenfalls).
Um 1600 Uhr und zwei Kontrollen später mit mitleidserregenden Gesichtern dahinter, hatte ich das Highlight des Tages: Einen Platten . ich bin ja der Spezialist im Flicken eines Platten und bei der Saukälte von 10C, kurzer Handschuhe und 7 Stunden an der frischen Luft, war es mir absolut unmöglich überhaupt den Schlauch aus der Plastefolie rauszubekommen. Der Italiener war aber noch heißblütig, schimfte über Conti und jagdte 8bar mit ner Kompressorpumpe in meinen reifen. Eine Stunde später erreichten wir das Ziel und ich ging duschen. Als ich wieder rauskam und Kaffe und Kuchen essen wollte, war der Stand abgebaut und ich mußte mit leerem magen nach Niedersachsen zurückfahren.
Um 2100 Uhr lag ich dann im Bett und schlief schön durch bis 0600 Uhr. Sonntag bin ich dann in Hildesheim die RTF "Rund um die Sieben Berge" mit 110km und 1100hm gefahren, aber das ist ne andere Geschichte.
