http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nfhsnrlvawqzibqf
Die Fahrt führte auf altbekannten Wegen aus Leipzig heraus durch die Dübener Heide nach Pretzsch. Vor der Elbquerung wollte ich meine Wasservorräte im Fährhaus, einer direkt an der Anlegestelle gelegenen Gaststätte auffüllen. Da ich es dem Wirt versprochen habe, weise ich hier ausdrücklich darauf hin: Trinkwasser gibt er keines heraus, denn "Wasser kostet Geld".
Aber wofür gibt es Friedhöfe - was zum Gießen gut ist, darf auch in die Trinkflasche.Wegen des Hochwassers konnte ich mich dann glücklich schätzen, dass der Fährmann die Schotten noch nicht dicht gemacht hatte. Nach einschlägigen Erfahrungen mit den Flußschiffern im Dresdner Elbtal hoffte ich auch diesmal auf deftiges Seemannsgarn und sonstige Stilblüten und wurde nicht enttäuscht.
Ich fragte also nach dem derzeitigen Pegelstand.
Ich bekam auch eine Antwort -- nicht jedoch auf meine Frage. Statt dessen die Feststellung, dass es sowas zu DDR-Zeiten nicht gegeben habe. "Da gab's nur ein Frühjahrs- und ein Herbsthochwasser und das war's." Der Hammer kam zum Schluss: "Das ist eben wie mit der Politik..."
Vergnügt schwang ich mich wieder in den Sattel und setzte meine Fahrt fort. Diverse Dorf- und Feuerwehrfeste streifend erreichte ich Elster mit seiner ganz netten Elbpromenade und schönen Gastwirtschaften. Die weitere Fahrt durchs Anhaltinische und Brandenburg verlief ruhig und ereignislos. Ab Hennickendorf hatte ich wegen der scheinbar vor allem bei unseren motorisierten zweirädrigen Freunden beliebten Schenke beständig das Vergnügen deren fahrerisches Können (Kurventechnik) auf dem Weg hinein nach Berlin bewundern zu dürfen. Ich selbst nahm den Radweg.
Mit der Passage der schönen Golf- und Reitsportanlagen war der Speckgürtel dann endgültig erreicht und so erfolgte über Teltow der Einritt ins dicke B an der Spree.
Alles in allem ist die Tour wirklich empfehlenswert, die Fahrbahnverhältnisse sind größtenteils gut und nur an wenigen Stellen materialermüdend. Spätenstens ab der Elbquerung hat man die Straßen fast für sich allein, was sich naturgemäß im Berliner Großraum etwas ändert. Berge gibts nicht und so dürfte die Tour bei ausreichender Ernährung für jeden normal trainierten Radsportler gut zu schaffen sein.
Bei leichtem bis mäßigem NO-Wind und verhaltener Fahrweise habe ich mir 7,5 h Zeit gelassen, die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug ca. 26 km/h. Bei rechtzeitiger Buchung kann die Rückfahrt kostengünstig per Interconnex für 17 € (inkl. Rad) noch am gleichen Tag absolviert werden.
