Sparkassen Giro Bochum

[Falcon]

Als einziger Vertreter der RRL tief im Westen

Da ich eine Übernachtungsmöglichkeit bei Bekannten hatte, bot sich mir dieses Rennen an.

Am Vortag:
In das Frauen-Rennen kurz reingeschaut, das auf einem sehr zuschauerfreundlichen Rundkurs durch die City stattfand: alle paar Minuten kamen die Ausreißer und das Feld vorbeigebraust.
Auf einem Teil der Rennstrecke wurde ich noch herumchauffiert und meine nicht radsportlichen Bekannten mussten grinsen, als sie mir den Scharfrichter der Runde, den Anstieg nach Stiepel, zeigten. Den einen oder anderen süffisante Kommentar ob der mir bevorstehenden Qualen musste ich mir auch noch anhören, die ich aber alle kontern konnte...
Die milde Gabe der Sponsoren war diesmal in einer gewagten Badehandtuch-Badetaschen-Kombination aus gelb-orangen Frottee verpackt.

Start:
Pünktlich stand ich im mittleren Startblock unter einer Brücke. Es tröpfelte leicht und deswegen war mir etwas mulmig zumute. Ein Regenrennen wollte ich eigentlich nicht haben. Na ja, es hörte auch wieder auf und ich dachte bei mir, dass es schon nicht so schlimm werden wird. Der Start selber war auch demensprechend vorsichtig und geordnet, nicht so ein Chaos wie in Dresden.

1. Runde
Es ging vorsichtig und kurvig los durch die Innenstadt und nach den ersten Kilometern kam plötzlich eine Kopsteinpflasterpassage. Da auch noch eine Trinkflasche so langsam von rechts nach links über meine Bahn kullerte dachte ich, das war’s jetzt. Zur Seite konnte ich in der Gruppe nur bedingt ausweichen und bremsen wollte ich auf dem feuchten Untergrund nicht. Also Lenker festhalten und durch. Glück gehabt, die Flasche habe ich knapp verfehlt. Es tröpfelte wieder. Weiter gings über einen sehr sachten Anstieg, Gruppenfindungsphase war angesagt. Ein paar Kurven weiter die schönste Stelle der Runde denn es ging über eine dreispurige gemäßigte Abfahrt an der Ruhr-Uni (ein wirklich hässlicher Beton-Bau der 70-er) vorbei. An deren Ende wurde man unsanft mit einer Lautsprecheransage angebrüllt, man solle doch auf dem nächsten Streckenabschnitt gefälligst aufpassen. Einige enge Kurven waren zu meistern und die Strecke verlor sich fast auf einem etwas holperigen Radweg. Weiter ging es durch ein ländliche, grüne Landschaft in eine enge Strasse hinein. Dort hatten nur zwei Radler nebeneinander Platz: rechts der Straßengraben, links ein Absperrgitter zur Gegenfahrbahn. War nicht so toll! Nach einem längeren einfachen Anstieg durch das Lottental kam es zum ersten Showdown: der Anstieg nach Stiepel. Erst so ungefähr 8-10%, eine Zwischenabfahrt um dann sofort wieder mit 10-12% voll reinzugehen. Hier konnte ich aus meiner Gruppe nach vorn rausfahren, in die anschließende lange Abfahrt bis ins Ziel musste ich allerdings mehr oder weniger allein. Unterwegs habe ich noch ein Seniorenfahrer aus dem Muldental getroffen, aber als ich ihm ein Teambildung der sächsischen Radler anbieten wollte, war er auch schon hinten wegegefallen.

2. Runde
Es tröpfelte weiter, so ein Mist. Also Kurven vorsichtig nehmen, die Pflasterpassagen kannte ich jetzt auch. Wieder Gruppe suchen: ein Radler war auf einem Trekkingbike bis hierher gekommmen – Respekt – aber eine Hilfe war er mir nicht. Also etwas warten und zurückfallen lassen. Der Vorsprung von der ersten Bergwertung war dahin. Bis zur zweiten Bergwertung bin ich in der mehr oder weniger stabilen Gruppe geblieben und dort wieder nach vorne rausgefahren. Dieses mal tat es schon weh.

3. Runde
Es regnete nicht mehr! Den Kurs kannte ich, die Straßen trockneten ziemlich schnell ab, also konnte ich mehr Gas geben und habe mich in der Gruppe vorn aufgehalten. An der Uni vorbei war ich ganz vorn, nach einem kurzen Schulterblick nach hinten, ob mir denn auch alle schön folgen, schrie es „Tritt rein!“. Ja gut, das war wenigstens ein Signal, ich fahr aber nicht volle Kanne, denn das Rennen wird nicht an dieser Stelle entschieden. Die entscheidende Stelle war der dritte Anstieg nach Stiepel. Dort zum letzten Mal mit aller Kraft hochgekeult (besonders der Wiederanstieg nach der kurzen Zwischenabfahrt tut jetzt richtig weh), konnte ich wieder nach vorn aus der Gruppe rausfahren und oben stand diesmal – oh Wunder – meine Lokomotive ins Ziel in Form eines Strassacker-Fahrers. Der schien zwar unterwegs mal gestürzt zu sein, das hielt ihn aber nicht davon ab mir bis ins Ziel dank seines kräftigen Körperbaus einen optimalen Windschatten zu spenden. Er wollte auch nicht aus der Führung raus und ich nicht von seinem Hinterrad mehr weg und so zog er unser kleines Grüppchen ins Ziel. Untewegs zerteilte noch ein Mitfahrer in unserer Gruppe mit dem Vorderrad sehr sauber eine volle Trinkflasche – ich hätte nicht gedacht, dass man so etwas ohne Sturz hinbekommt. Im Ziel habe ich noch versucht so eine Art Sprint hinzulegen, aber meine Lokomotive habe ich nicht mehr erreicht.

Fazit:
Ein lustiges Rennen, empfehlenswert! Die Strecke war zwar nicht optimal aber gut abgesichert. Es gab jede Menge Zuschauer im Zentrum am Start/Zielbereich und natürlich am Berg.
Mein Ziel, die 2h-Marke zu knacken, habe ich geschafft; damit habe ich das erste Viertel in der Ergebnisliste nur knapp verfehlt. 3 Runden á 25 km (Angabe des Veranstalters) mit insgesamt 690 hm (eigene, ungenaue Messung). Ich habe zwar nur 73 km gemessen, aber abgekürzt habe ich nicht. Ehrlich!

[Floeri]

Sehr gut, Falcon

Da merkt man doch glatt, dass Du im Harz diese "Berge" trainiert hast .
Vielleicht werde ich nächstes Jahr mal die Lokomotive für Dich spielen und Deine Neurose vor hermkullernde Plasteflasche beseitigen. Einfach drüber und wenn sie abspritzt und den Nebenmann vollklebt, dann hast Du sie richtig getroffen !

Das Badelaken, welches den Wespen und Bienchen bestimmt viel Freude bereiten wird, zeigt den ursprünglichen Streckenverlauf, der bis letztes Jahr halt noch galt. Dieses Jahr haben sie die Strecke für die Jedermänner umgebaut, da mittlerweile einfach zu viele auf dem Kurs unterwegs sind.

Schöner Bericht, der Lust aufs Mitfahren macht.

[Winni]

Gut gemacht Bergmonster!

[Falcon]

Da merkt man doch glatt, dass Du im Harz diese "Berge" trainiert hast .

Na ja, das war eher andersherum. Bochum war schon am 2. August....dort habe ich die Berge für den Harz trainiert

Schöner Bericht, der Lust aufs Mitfahren macht.

Na da hoffe ich doch mal auf's nächste Jahr!!

Trinkflaschen auf der Fahrbahn =

[Charlie]

Da merkt man doch glatt, dass Du im Harz diese "Berge" trainiert hast .

Na ja, das war eher andersherum. Bochum war schon am 2. August....dort habe ich die Berge für den Harz trainiert

ich habe mich das nicht getraut zu sagen, weißt doch, floeri diskutiert doch solange bis er recht bekommt. ich hätte es gelassen

[Schum]

Da merkt man doch glatt, dass Du im Harz diese "Berge" trainiert hast .

Na ja, das war eher andersherum. Bochum war schon am 2. August....dort habe ich die Berge für den Harz trainiert

ich habe mich das nicht getraut zu sagen, weißt doch, floeri diskutiert doch solange bis er recht bekommt. ich hätte es gelassen

Aber einen Kalender kann er nicht austricksen!!!

[dieoase]

echt schöner bericht
abwarten ob da nächstes jahr vielleicht schon was geht bei oase... *reiz vorhanden*