Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

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Sebastian
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Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Sebastian » Mi 26. Aug 2009, 19:58

Am letzten Wochenende trafen sich 10 Mitstreiter 8.30 Uhr vor der Außenstelle Grupetto Wachau. Jürgen Flamminger, Izoard, Patrick Weber, Silvio Hauswald, Jörg Bauer, Rene Bethke, Uwe alias der dicke Bulle aus Eula, der jan, Jens Matzel, mein Bruder Stefan als Begleitwagenfahrer und meine Wenigkeit um den Weg von Markkleeberg bis nach Jöhstadt(192km mit Umweg über den Fichtelberg) anzutreten.
Mein Bruder ist als Fahrer erst am Freitagabend gegen 22 Uhr dazugestoßen, was ein wichtiger Knackpunkt war, da ja jemand den transportet fahren muss damit wir genug Verpflegung unterwegs haben und unser Gepäck in dem Schullandhein Jöhstadt ankommt.
9 Uhr ging es dann los, Rückenwind, das erste Ziel hieß Zwenkau und weiter ging es nach Lucka und Meuselwitz. Von dort weiter nach Starkenberg bis Schmölln, wo man dann auch die ersten wirklichen Höhenmeter des Tages sammelte. Leider(zumindest für mich) verballerten wir uns schon in einigen Wellen was sich aber jetzt noch nicht bemerkbar machen sollte. Bei km 90 wurde eine kurze Pause eingelegt, die aber nur zum Pinkeln genutzt wurde und Getränke wurden aufgefüllt. Leider musste ich zu 2 Magnesiumtabletten greifen, meine Beine fühlten sich schon etwas dick an und Krämpfe hatte ich während des Radfahrens schon genug dieses Jahr(letzen Mi Audicup, oder mehrere Male auf der Wechselburgrunde). Dieses mal, bis auf das der Trainingszustand nicht der beste war, wunderte es mich sehr, lag doch den anderen Malen eine durchzechte Nacht(dehydrierung) oder wie letzten MI ein sehr heißer Tag, mit zu wenig Flüssigkeit, als Grund parat. Diesmal hatte ich genug getrunken(2l auf 90km, 1l davor), genug gegessen und war erholt. Naja noch war es ja nicht soweit...10km später quälte sich Rene mit Krämpfen, er nahm gleich 3 meiner Magnesiumtabletten und konnte 10min später die Reise per Rad fortsetzen. Warum helfen sie bei ihm, dachte ich den meine Beine fühlten sich immer beschissener an und die ersten kurzen Stiche zuckten durch meine Oberschenkel und dessen Rückseite(kenne den Fachausdruck nicht, ist es der Unterschenkel?). Ich weiß nicht mehr wie das kleine Nest hieß, aber irgendwo in einem Dorf kam ein Schild mit 12% drauf und ich fuhr sofort als letzter in der Gruppe hinter mir der Begleitwagen, der ganz schön röhrte, da sich der Bus bei 13km/h nicht so recht für den 1. oder 2. Gang entscheiden wollte. Die Beine waren dick, ich hatte Sahne in den Beinen, meine Stäbchen haben sich sehr, ja sehr verbogen...und auf einem ersten Flachstück nach 600m wollte ich mich dehnen und klickte mit dem rechten Bein aus. Hölle...meine gesamtes Bein bei der Wade angefangen bis hoch zu den Schenkeln verkrampften aufs brutalste...ich könnte kaum stehen, dehnen half vorerst nichts, da der gegenüberliegende Muskel, der sich ja verkürzt, sofort wieder dicht macht...also stand ich da neben einer Hauseinfahrt und konnte nur warten. Irgendwann nach 7 min traute ich mich mit dem anderen Bein auszuklicken...nichts geschah. Ich stieg ab, und packte das Rad in den Transporter, rief Izoard an, dass die Reise für mich per Rad beendet war und ich im Bus mitfahre. So war erstmal alles für mich bei 121km beendet. Ab km 130 würde es auch wirklich hart, es ging ständig bergauf und die Leiden der anderen begannen. Jörg Bauer, Jens Matzel, Flammi und der Jan stellten sich als die besten Bergfahrer heraus zumindest habe ich sie aus dem Wagen heraus am seltensten gesehen. Dahinter lieferten sich Uwe, Izoard und Rene (Rene mit einer 39/21 als kleinste Übersetzung) wahre Schlachten mit den giftigen Anstiegen. rene schien von seiner Krampfattacke soweit erholt, dass er die Strapazen komplett überstand und entwickelte einen außergewöhnlcihen Fahrstil. Er fuhr von links nach rechts um die Steigungen bis 14% etwas zu entschärfen und holte dabei mit seinem kopf und Oberkörper Schwung so das er geschätzte 1,5m Straßenbreite für sich beanschpruchte. Izoard kämpfte kurz vor dem Fichtelberg, der über Sosa und den Tellerhäuser angefahren wurde, auch sehr mit sich und dem Sinn des bergauffahrens. Schließlich kamen alle erschöpft am Fichtelberg an. Auch Patrick, der immerhin ein jahr bei Wiesenhof fuhr und die Rumänienrundfahrt(sehr bergig) auf einem guten 8.Platz sowie als damaliger bester Jungfahrer abschloss, war noch nie so am Limit(persönliche Aussage). Kein Wunder bei dem wenigen Training was wir auf Grund der Arbeit bestreiten können. Ich beschloss die Letzen 30km auch wieder mitzufahren, fühlte ich mich doch etwas besser und es ging ja fast nur noch bergab.
In Jöhstadt angekommen, bezogen wir Quartier, aßen Unmengen an Nudeln, tranken 1,2 radler und legten uns gegen 22.30 Uhr zur Nachtruhe, die alle nötig hatten. Nach einem ausgedehnten Frühstück ging es gegen 9.30 wieder gen Heimat. Man verabschiedete sich von sehr guten Gastgebern, die eine rustikale Unterkunft, sehr gutes Essen für sehr wenig Geld zur Verfügung stellen. Für mich war die devise durchhalten, hatten doch gerade die ersten km des Tages noch mal einiges an hm aufzubieten(1.Tag 192km/2800hm, 2.tag 145km 1100hm, für die, die durchgefahren sind). Aber erstmal ging es bergab, es rollte gut, 81km/h als max. und das Streamer fühlt sich seht gut an. Die ersten Stiche fuhr ich mit relativ weit vorn hoch, es ging gut. Kurz vor Hohenstein eine sehr schöne Abfahrt guter Asphalt breite Straße 86km/h als max, andere hatten über 90...ein herrliches Gefühl kein schwammiges Wheeler mehr unter sich zu haben. Ab Altenburg wurde es wieder hart für mich, in Waldenburg noch an Chelm gedacht, was er woll heute hier veranstaltet, habe ich ab da an wieder nur mit mir und meinen Beinen gekämpft. Ich bekam zum Glück kein Krampf, aber ich war alle. nicht unterzuckert, kein Hungerast, aber die Beine waren so schwer und es zwickte ab und an. In Eula schmissen wir den dort ansessigen Bullen aus unserer Runde und es ging nach hause. Am Laden angekommen erstmal sacken lassen. Doch dann Freude bei jedem durchgehalten zu haben(mehr oder weiniger) aber doch war auch ich etwas stolz, hatte ich doch als maximale Trainingskilometer dieses Jahr 125 auf der Uhr und jetzt an 2 Tagen jeweils 150km.
Dank geht an die Mitstreiter, unseren Begleitwagenfahrer Stefan, an Izorad, der wieder einmal akribisch eine schon fast mit proficharakter gespickte Ausfahrt organisiert hat und die netten Gastgeber in Jöstadt.
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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von peso » Mi 26. Aug 2009, 20:09

Sebastian, alte Bergziege. ;)

Mich würde ja die Strecke interessieren. :)
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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Sebastian » Mi 26. Aug 2009, 20:33

da hastse....nicht ganz die original, aber im großen und ganzen...vor allem hinzu ist das die strecke gewesen
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=bmikvulknyhxpmnn
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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Schum » Mi 26. Aug 2009, 20:46

peso hat geschrieben:Mich würde ja die Strecke interessieren. :)
Wer hätte das gedacht ;)

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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Schum » Mi 26. Aug 2009, 20:46

Super Bericht, und von Dramaturgie wohl nicht zu überbieten.

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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Winni » Do 27. Aug 2009, 11:09

Da hab ihr euch ja ordentlich die Kante gegeben ;-)
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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Uhle » Do 27. Aug 2009, 11:25

413L7utr9FL._AA280_.jpg
413L7utr9FL._AA280_.jpg (13.29KiB)2113 mal betrachtet
:hut:

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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von Chelm » Do 27. Aug 2009, 13:40

Wenn man bedenkt, dass ihr die Tour freiwillig unternommen habt und das aus reiner "Freude am Radfahren" ... ist das eine bemerkenswerte Leistung sich selbst zu quälen ;)
Dazu sehr schön geschrieben!
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Re: Grupetto Sommertour 2009 ins Erzgebirge

Beitrag von peso » Fr 28. Aug 2009, 20:27

Danke für die Strecke. :)

Scheucht der euch wirklich die Antonshöhe hoch... :D
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