Re: Tour de Schleswig-Holstein
Verfasst: Di 27. Mär 2012, 01:11
Vorspiel/Anreise:
Was für eine Woche. Nachurlaubschaos und am Freitag noch ein wichtiger Vortrag. Chrissi ging es beruflich auch nicht besser. Also ging es mit wenig Schlaf auf die Reise. Im Auto war bei mir der Wochenstress vergessen und der Spaß konnte beginnen
Die ~500km Autofahrt gen Norden vergingen wie im Flug und in der Ferienwohnung warteten schon Zoro und Charlie auf uns. Es gab lecker Hackpfanne mit Nudeln. Einziger Wermutstropfen: nur EINE Tafel Schokolade!
Die Ferienwohnung mit Fuhrpark.
Renntag 1: Rund um Ascheffel
Aus dem Bett geschlüpft und den Schlaf aus den Augen gerieben - Moment mal, wer hat die Terrassenfenster gestrichen? Oder ist das etwa doch nur Nebel?! Egal, erstmal Frühstücken und Räder vorbereiten.
... während die Computerfreaks versuchen das Internet zu erreichen.
Nummer geholt und die Kleidung ausgepuzzelt, dann starteten die ersten Rennen - hier sind die Knirpse beim Start zu sehen.
Kurz darauf ging es für Charlie und mich an den Start. Ohne Vorwarnung mussten den Gespräche eingestellt werden und der Startschuss ertönte. Für mich ist es das erste Rennen nach Sturz und OP im August letzten Jahres. Die Zielsetzung hieß zunächst erstmal: wieder Selbstvertrauen tanken und versuchen im Hauptfeld anzukommen. Auf hektisches Fahren, gar Berührungen hatte ich keine Lust - also wählte ich eine defensive Fahrweise. Lieber etwas mehr Abstand halten auch wenn mir klar ist, dass es dann schwieriger wird, den Anschluss zu halten. Safety first! Dann die erste Schrecksekunde Ende der ersten Runde. In einer sich verjüngenden S-Kurve kam es vor mir zum Sturz. Ich weiche aus und komme vorbei. Die entstandene Lücke fahre ich zügig wieder zu. Kurze Zeit später ist Charlie an meiner Seite. Er war näher am Sturz, musste halten und berichtete, dass sich wohl ein Schlauchreifen vom Laufrad des Gestürzten getrennt hatte... Ok, durchatmen, überstanden. Die Unterlenkerhaltung verlasse ich das komplette Rennen nicht mehr und fahre hochkonzentriert weiter. 2-3 weitere brenzlige Situationen sollten sich noch abspielen, die aber vorausschauend umgangen werden konnten. Belastungstechnisch war nur die Zielpassage anspruchsvoll. Ansonsten konnte ich auch am Ende des Feldes gut mithalten, trotz Ziehharmonika-Effekt + Antritte. Ich hatte auf den letzten Runden sogar das Gefühl mich nach vorn zu arbeiten und überholte tatsächlich ab und an Mitfahrer. Charlie besuchte mich hin und wieder und berichtete mit hinterher, dass wohl eher das Feld im Laufe des Rennen kleiner wurde und ich den Speiche-typischen Abschluss bildete...
Immerhin konnte ich bei dem verkleinerten Feld nun in den letzten beiden Runden gut sehen, wie Charlie versuchte, sich immer wieder abzusetzen - dies aber leider immer wieder vereitelt wurde. Im Zieleinlauf fuhren wir dann gemeinsam über die Ziellinie. Ich bin sehr glücklich, dass erste Rennen gut überstanden und auch noch zum ersten mal im Hauptfeld absolviert zu haben.
Hier die Aufzeichnung
Wieder im Ziel. Speiche trifft Flussfisch
Um auf die "Halbverrunzelten" zu warten, war es dann doch zu frisch. Als diese dann eintrudelten,
begannen die üblich Rituale:
Es gibt leckeren Brei!
Zuletzt kommt Mi67 heim. Die "Bummelei" ist aber entschuldigt, da Blumenstrauß und Preisgeld abgeholte werden wollen: 3. Platz! Kudos!
Die Speichefahrer - happy nach den Rennen.
Mi67 hat lecker gekocht! So sind die Reserven schnell wieder aufgefrischt.
Dann ab ins Bett.
Renntag 2: Giro Nortorf
Die Nacht war nicht gerade erholsam. Erst schmerzte der Nacken, dann zuckten die Beine. Die Zeitumstellung ist auch noch zu verkraften. Zum Nebel gesellte sich heute morgen noch eine steife Brise. Das Frühstück schmeckte und es ging nach Nortorf. Die C-Fraktion, also Charlie und ich, waren wieder als erstes dran.
Also Nummern anknöpfen und inzwischen war der Nebel verflogen, sodass wir selbst die Knielinge abstreifen konnte. Nach einer der Streckenbefahrung ging es an den Start. Die ersten beiden Runden hielt ich mich am Ende des Feldes auf, Charlie immer in sichtweite, sodass wir von den ersten Bewegungen an der Spitze nichts mitbekamen. In Runde 3 trollte sich Charlie nach vorn und ich orientierte mich ebenfalls mit langsam wachsenden Selbstvertrauen nach vorn. Im vorderen Drittel fühlte ich mich plötzlich auch ganz wohl. Vantage84, immer noch verschnupft, tummelte sich auch hier. Zoro und Mi67 standen in der 90°-Zielkurve und ich erkundigte mich schreiend nach der Situation - es hatte sich im Feld rumgesprochen, dass eine Gruppe weg gekommen ist und mich interessierte nat. brennend, ob Charlie dabei ist. "Charlie ist vorn dabei. 50 Sekunden." habe ich verstanden und freute mich für ihn. Ich wechselte somit nur halbherzig ab und an durch die Spitze und tummelte mich im Feld. In der vorletzten Runde fuhr ich wieder vor und spurtete auf der Zielgeraden den nun beginnenden Attacken hinterher. Kurz waren 3 Leute vorn - ich sprang hinterher und eine Lücke war da. Die drei gaben aber auf und ich war nun selbst allein 15m vor dem Feld. Leider viel zu früh - noch 8km zu fahren und mitten auf der Gegenwindpassage. 44-42-38 km/h - die Beine werden schwer und die Gerade ist endlos. Vorbei am Krankenwagen, der schon seit Runde 3 am rechten Fahrbahnrand stand. Ich drehte mich um und das Feld war noch auf Abstand, kam aber unweigerlich näher. Ich beschloss noch ein paar Körner für die letzten Kilometer aufzuheben und wechselte an Spitze durch. Nun, 4-5km vor dem Ziel, drängte alles nach vorn und selbst der Rasenstreifen wurde ausgemessen. Das war mir zu hektisch und ich beschloss mich da heraus zu halten. Die Autobahnbrücke hinauf und im Zielsprint konnte ich dann wieder ein paar Plätze gutmachen. Überstanden und zufrieden mit dem Verlauf begebe ich mich auf die Ausrollrunde.
Kurz am Straßenrand innehaltend bemerke ich wie sich weitere Fahrerfelder nähern:
Die Senioren 2 brausen vorbei.
...und auch die Frauen machen Tempo.
Zu viel Tempo für Chrissis Frühform, sodass ich eine Begleiterin beim Ausrollen habe.
Und Zack ist es schon wieder vorbei! Die nächsten Rennen sind hoffentlich in der Nähe, sodass unsere "Chicks" auch Fotos vom Renngeschehen machen können.
Ein gelungenes Wochenende: tolle Unterkunft, eine gute Zeit mit lieben Freunden, keine Stürze und super Platzierungen (Mi67 - 3. Platz in Ascheffel, Charlie 7. Platz in Nortorf). Chrissi kommt nach den Verletzungen und Arbeitsstress auch bald wieder in Form!
Das komplette Album.
Was für eine Woche. Nachurlaubschaos und am Freitag noch ein wichtiger Vortrag. Chrissi ging es beruflich auch nicht besser. Also ging es mit wenig Schlaf auf die Reise. Im Auto war bei mir der Wochenstress vergessen und der Spaß konnte beginnen
Die ~500km Autofahrt gen Norden vergingen wie im Flug und in der Ferienwohnung warteten schon Zoro und Charlie auf uns. Es gab lecker Hackpfanne mit Nudeln. Einziger Wermutstropfen: nur EINE Tafel Schokolade!
Die Ferienwohnung mit Fuhrpark.
Renntag 1: Rund um Ascheffel
Aus dem Bett geschlüpft und den Schlaf aus den Augen gerieben - Moment mal, wer hat die Terrassenfenster gestrichen? Oder ist das etwa doch nur Nebel?! Egal, erstmal Frühstücken und Räder vorbereiten.
... während die Computerfreaks versuchen das Internet zu erreichen.
Nummer geholt und die Kleidung ausgepuzzelt, dann starteten die ersten Rennen - hier sind die Knirpse beim Start zu sehen.
Kurz darauf ging es für Charlie und mich an den Start. Ohne Vorwarnung mussten den Gespräche eingestellt werden und der Startschuss ertönte. Für mich ist es das erste Rennen nach Sturz und OP im August letzten Jahres. Die Zielsetzung hieß zunächst erstmal: wieder Selbstvertrauen tanken und versuchen im Hauptfeld anzukommen. Auf hektisches Fahren, gar Berührungen hatte ich keine Lust - also wählte ich eine defensive Fahrweise. Lieber etwas mehr Abstand halten auch wenn mir klar ist, dass es dann schwieriger wird, den Anschluss zu halten. Safety first! Dann die erste Schrecksekunde Ende der ersten Runde. In einer sich verjüngenden S-Kurve kam es vor mir zum Sturz. Ich weiche aus und komme vorbei. Die entstandene Lücke fahre ich zügig wieder zu. Kurze Zeit später ist Charlie an meiner Seite. Er war näher am Sturz, musste halten und berichtete, dass sich wohl ein Schlauchreifen vom Laufrad des Gestürzten getrennt hatte... Ok, durchatmen, überstanden. Die Unterlenkerhaltung verlasse ich das komplette Rennen nicht mehr und fahre hochkonzentriert weiter. 2-3 weitere brenzlige Situationen sollten sich noch abspielen, die aber vorausschauend umgangen werden konnten. Belastungstechnisch war nur die Zielpassage anspruchsvoll. Ansonsten konnte ich auch am Ende des Feldes gut mithalten, trotz Ziehharmonika-Effekt + Antritte. Ich hatte auf den letzten Runden sogar das Gefühl mich nach vorn zu arbeiten und überholte tatsächlich ab und an Mitfahrer. Charlie besuchte mich hin und wieder und berichtete mit hinterher, dass wohl eher das Feld im Laufe des Rennen kleiner wurde und ich den Speiche-typischen Abschluss bildete...
Immerhin konnte ich bei dem verkleinerten Feld nun in den letzten beiden Runden gut sehen, wie Charlie versuchte, sich immer wieder abzusetzen - dies aber leider immer wieder vereitelt wurde. Im Zieleinlauf fuhren wir dann gemeinsam über die Ziellinie. Ich bin sehr glücklich, dass erste Rennen gut überstanden und auch noch zum ersten mal im Hauptfeld absolviert zu haben.
Hier die Aufzeichnung
Wieder im Ziel. Speiche trifft Flussfisch
Um auf die "Halbverrunzelten" zu warten, war es dann doch zu frisch. Als diese dann eintrudelten,
begannen die üblich Rituale:
Es gibt leckeren Brei!
Zuletzt kommt Mi67 heim. Die "Bummelei" ist aber entschuldigt, da Blumenstrauß und Preisgeld abgeholte werden wollen: 3. Platz! Kudos!
Die Speichefahrer - happy nach den Rennen.
Mi67 hat lecker gekocht! So sind die Reserven schnell wieder aufgefrischt.
Dann ab ins Bett.
Renntag 2: Giro Nortorf
Die Nacht war nicht gerade erholsam. Erst schmerzte der Nacken, dann zuckten die Beine. Die Zeitumstellung ist auch noch zu verkraften. Zum Nebel gesellte sich heute morgen noch eine steife Brise. Das Frühstück schmeckte und es ging nach Nortorf. Die C-Fraktion, also Charlie und ich, waren wieder als erstes dran.
Also Nummern anknöpfen und inzwischen war der Nebel verflogen, sodass wir selbst die Knielinge abstreifen konnte. Nach einer der Streckenbefahrung ging es an den Start. Die ersten beiden Runden hielt ich mich am Ende des Feldes auf, Charlie immer in sichtweite, sodass wir von den ersten Bewegungen an der Spitze nichts mitbekamen. In Runde 3 trollte sich Charlie nach vorn und ich orientierte mich ebenfalls mit langsam wachsenden Selbstvertrauen nach vorn. Im vorderen Drittel fühlte ich mich plötzlich auch ganz wohl. Vantage84, immer noch verschnupft, tummelte sich auch hier. Zoro und Mi67 standen in der 90°-Zielkurve und ich erkundigte mich schreiend nach der Situation - es hatte sich im Feld rumgesprochen, dass eine Gruppe weg gekommen ist und mich interessierte nat. brennend, ob Charlie dabei ist. "Charlie ist vorn dabei. 50 Sekunden." habe ich verstanden und freute mich für ihn. Ich wechselte somit nur halbherzig ab und an durch die Spitze und tummelte mich im Feld. In der vorletzten Runde fuhr ich wieder vor und spurtete auf der Zielgeraden den nun beginnenden Attacken hinterher. Kurz waren 3 Leute vorn - ich sprang hinterher und eine Lücke war da. Die drei gaben aber auf und ich war nun selbst allein 15m vor dem Feld. Leider viel zu früh - noch 8km zu fahren und mitten auf der Gegenwindpassage. 44-42-38 km/h - die Beine werden schwer und die Gerade ist endlos. Vorbei am Krankenwagen, der schon seit Runde 3 am rechten Fahrbahnrand stand. Ich drehte mich um und das Feld war noch auf Abstand, kam aber unweigerlich näher. Ich beschloss noch ein paar Körner für die letzten Kilometer aufzuheben und wechselte an Spitze durch. Nun, 4-5km vor dem Ziel, drängte alles nach vorn und selbst der Rasenstreifen wurde ausgemessen. Das war mir zu hektisch und ich beschloss mich da heraus zu halten. Die Autobahnbrücke hinauf und im Zielsprint konnte ich dann wieder ein paar Plätze gutmachen. Überstanden und zufrieden mit dem Verlauf begebe ich mich auf die Ausrollrunde.
Kurz am Straßenrand innehaltend bemerke ich wie sich weitere Fahrerfelder nähern:
Die Senioren 2 brausen vorbei.
...und auch die Frauen machen Tempo.
Zu viel Tempo für Chrissis Frühform, sodass ich eine Begleiterin beim Ausrollen habe.
Und Zack ist es schon wieder vorbei! Die nächsten Rennen sind hoffentlich in der Nähe, sodass unsere "Chicks" auch Fotos vom Renngeschehen machen können.
Ein gelungenes Wochenende: tolle Unterkunft, eine gute Zeit mit lieben Freunden, keine Stürze und super Platzierungen (Mi67 - 3. Platz in Ascheffel, Charlie 7. Platz in Nortorf). Chrissi kommt nach den Verletzungen und Arbeitsstress auch bald wieder in Form!
Das komplette Album.