RuK - oder mein Waterloo
Verfasst: Di 10. Apr 2012, 07:35
Am Montag fand mein erstes GCC Rennen unter Univega Flagge statt.
Die Ziele waren hoch gesteckt aber es sollte meine bislang größte Pleite werde (nicht nur von mir... das Pech meiner Teamkollegen steht bald auf unserer off. Seite).
Am Vortag angereist, fuhren wir die ersten und letzten Kilometer der Strecke ab. Da noch bei 13 °C und Sonne - wunderschön. Uns war aber allen klar, dass das Wetter umschlagen sollte.
Am Montag morgen dann wurden wir wie erwartet bei starkem Regenfall geweckt. Die Straßen klitschnass und ordentlich Nachschub von oben.
Also 7 bar in die Reifen (perfekt, vor allem auf grobem Kopfsteinpflaster) und entsprechend kleiden.
Ok, letzter Punkt wurde nicht so sonderlich gut erfüllt. Kurze Hose sowie Trikot+Armlinge+Weste waren im Nachhinein wohl "etwas" zu luftig für diese Bedingungen.
Start war im Block A und so konnten wir uns gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes setzen und dieses zusammen mit den bekannten Rivalen (DKV, Merkur) kontrollieren. Durch den starken Niederschlag und das eher lasche Tempo setzte bei mir jedoch schon ab Kilometer 20 das Unterkühlen ein. Die Beine wurden von Minute zu Minute fester und ich hatte so ein heftiges Zittern im Oberkörper, dass ich mein Rad kaum noch im Griff hatte. Die kurzen Anstiege waren dann wie Balsam. Endlich warm, auch wenn die Beine schon langsam versagten. Auf den folgenden Abfahrten war es dann umso schlimmer und ich fragte mich schon vor der Hälfte des Rennens, wie das überhaupt durchzuziehen ist.
Konnte ich in der ersten Rennhälfte ohne Probleme an der Spitze fahren, fiel ich nun zusehends zurück. Weniger wegen der Berge - da ging es trotz der Betonbeine besser hoch als bei den meisten anderen - vielmehr verlor ich aufgrund der Zitterattacken auf den Abfahrten Zeit und konnte in dem Zustand nur unter Mühe im Flachen wieder vorkommen.
Nun ging es ein zweites und letztes mal über den berüchtigten Bensberg. Bei der vorherigen Abfahrt hatte es mich aufgrund der Probleme wieder nach hinten gespült und so musste ich dort viele Leute überholen. Oben angekommen war ich noch im Spitzenfeld und alles schien gut. Leider fuhren wir in der letzten Abfahrt auf die kleine 67 km Runde auf und die nötigten zum Bremsen und Ausweichen, was bei mir nun fast gar nicht mehr ging. Dadurch stand mit einem mal ein 100 m Loch und das nach dem letzten Berg! Vor mir nun das Loch und hinter mir haben auch alle reißen lassen. So probierte ich 15 km lang noch an die Spitzengruppe heranzufahren. Zweimal wäre das fast gelungen aber Attacken an der Spitze beschleunigten zu sehr, so dass der Abstand wieder größer wurde. Zudem konnte ich meiner P2M entnehmen, dass die Kälte jede Kraft genommen hat und im Flachen fast nichts mehr ging. Ich war nur noch tot. 4 km vor dem Ziel holte mich dann die Verfolgergruppe ein mit der ich letztendlich ins Ziel kam. Völlig durchgefroren dauerte es noch ca. 1 Stunde im Hotelzimmer, bis das Zittern nachlies.
laut Teamkollegen sah ich aus wie "eine Mumie".
Für mich persönlich eine totale Pleite. Ich konnte auch das ganze Rennen über nichts essen - ich kam nicht mehr an die Trikotasche ran.
Jetzt heißt es Wunden lecken. Mittwoch auf der Bahn (wenn es trocken bleibt?) und in jedem Fall am Sonntag bei Berlin - Bad Freienwalde - Berlin wieder Kräfte und Selbstvertrauen tanken und dann geht es zur Revanche nach Göttingen. Dort wartet ein längerer Berg und dort möchte ich zeigen, was ich wirklich kann!
Vielleicht ist es auch ganz gut, mal so ein Rennen erlebt zu haben. Da weiß man gute Rennverläufe zu schätzen.
Viele Grüße
Frank
Die Ziele waren hoch gesteckt aber es sollte meine bislang größte Pleite werde (nicht nur von mir... das Pech meiner Teamkollegen steht bald auf unserer off. Seite).
Am Vortag angereist, fuhren wir die ersten und letzten Kilometer der Strecke ab. Da noch bei 13 °C und Sonne - wunderschön. Uns war aber allen klar, dass das Wetter umschlagen sollte.
Am Montag morgen dann wurden wir wie erwartet bei starkem Regenfall geweckt. Die Straßen klitschnass und ordentlich Nachschub von oben.
Also 7 bar in die Reifen (perfekt, vor allem auf grobem Kopfsteinpflaster) und entsprechend kleiden.
Ok, letzter Punkt wurde nicht so sonderlich gut erfüllt. Kurze Hose sowie Trikot+Armlinge+Weste waren im Nachhinein wohl "etwas" zu luftig für diese Bedingungen.
Start war im Block A und so konnten wir uns gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes setzen und dieses zusammen mit den bekannten Rivalen (DKV, Merkur) kontrollieren. Durch den starken Niederschlag und das eher lasche Tempo setzte bei mir jedoch schon ab Kilometer 20 das Unterkühlen ein. Die Beine wurden von Minute zu Minute fester und ich hatte so ein heftiges Zittern im Oberkörper, dass ich mein Rad kaum noch im Griff hatte. Die kurzen Anstiege waren dann wie Balsam. Endlich warm, auch wenn die Beine schon langsam versagten. Auf den folgenden Abfahrten war es dann umso schlimmer und ich fragte mich schon vor der Hälfte des Rennens, wie das überhaupt durchzuziehen ist.
Konnte ich in der ersten Rennhälfte ohne Probleme an der Spitze fahren, fiel ich nun zusehends zurück. Weniger wegen der Berge - da ging es trotz der Betonbeine besser hoch als bei den meisten anderen - vielmehr verlor ich aufgrund der Zitterattacken auf den Abfahrten Zeit und konnte in dem Zustand nur unter Mühe im Flachen wieder vorkommen.
Nun ging es ein zweites und letztes mal über den berüchtigten Bensberg. Bei der vorherigen Abfahrt hatte es mich aufgrund der Probleme wieder nach hinten gespült und so musste ich dort viele Leute überholen. Oben angekommen war ich noch im Spitzenfeld und alles schien gut. Leider fuhren wir in der letzten Abfahrt auf die kleine 67 km Runde auf und die nötigten zum Bremsen und Ausweichen, was bei mir nun fast gar nicht mehr ging. Dadurch stand mit einem mal ein 100 m Loch und das nach dem letzten Berg! Vor mir nun das Loch und hinter mir haben auch alle reißen lassen. So probierte ich 15 km lang noch an die Spitzengruppe heranzufahren. Zweimal wäre das fast gelungen aber Attacken an der Spitze beschleunigten zu sehr, so dass der Abstand wieder größer wurde. Zudem konnte ich meiner P2M entnehmen, dass die Kälte jede Kraft genommen hat und im Flachen fast nichts mehr ging. Ich war nur noch tot. 4 km vor dem Ziel holte mich dann die Verfolgergruppe ein mit der ich letztendlich ins Ziel kam. Völlig durchgefroren dauerte es noch ca. 1 Stunde im Hotelzimmer, bis das Zittern nachlies.
laut Teamkollegen sah ich aus wie "eine Mumie".
Für mich persönlich eine totale Pleite. Ich konnte auch das ganze Rennen über nichts essen - ich kam nicht mehr an die Trikotasche ran.
Jetzt heißt es Wunden lecken. Mittwoch auf der Bahn (wenn es trocken bleibt?) und in jedem Fall am Sonntag bei Berlin - Bad Freienwalde - Berlin wieder Kräfte und Selbstvertrauen tanken und dann geht es zur Revanche nach Göttingen. Dort wartet ein längerer Berg und dort möchte ich zeigen, was ich wirklich kann!
Vielleicht ist es auch ganz gut, mal so ein Rennen erlebt zu haben. Da weiß man gute Rennverläufe zu schätzen.
Viele Grüße
Frank