Frankfurt - Nebenwirkungen des Kommerz
Verfasst: Di 1. Mai 2012, 17:24
Heute war wieder ein Lauf auf des German Cycling Cup. Dieses mal in Frankfurt - relativ bergig und 102 km Streckenlänge.
Das Wetter perfekt und die Form ist nach der Harzrunde auch gut, also gute Voraussetzungen für einen guten Tag. Man merkt jedoch, dass es sich um eine reine Kommerzveranstaltung handelt - wusste ich vorher, aber die Auswirkungen waren heute besonders deutlich.
1. Nebenwirkung des Kommerz: Klar geht so ein riesen Starterfeld nur mit Transpondertechnik. Aber muss der in so einer hässlichen Lenkernummer stecken? Das schmerzt das Herz des echten Radrennfahrers! Der Starterbeutel wurde ungelerrt sogleich entsorgt.
Los ging es um 9 Uhr früh in Eschborn. Es sollte erstmal eine Durchfahrt durch die Hochhäuserschluchten von Frankfurt erfolgen. Sehr imposant! Schon hier hieß es vorne fahren. Man konnte in regelmäßigen Abständen Schreie, Bremsquietschen und das Geräusch von Stürzen vernehmen. In den Top 30 lief es dagegen relativ ruhig und problemfrei. Da sind sowieso die alten Bekannten aus den Lizenzrennen. Nach wenigen Kilometern versuchten 2 unbekannte Fahrer wegzusteigen - sicher recht sinnlos aber die hatten ihre Freude so als Ausreißer durch Frankfurt.
2. Nebenwirkung: Zwar bezahlen die Jedermänner Unsummen von Geld, für mehr als ein Führungsfahrzeug hat es dann aber wohl doch nicht ganz gereicht! Die Ausreißer und das Fahrzeug außer Sicht mussten das Hauptfeld öfter raten, wo der richtige Weg hingeht (auf dem Innenstadtring - Abfahrt runter oder nicht?). Ganz ganz schwache Leistung.
Die Ausreißer wurden erwartungsgemäß eingeholt und so ging es ziemlich frei von echten Attacken in den Feldberg. Am Einstie versuchte ich mein Glück mit 3 anderen Fahrern. In unserer 4er Gruppe arbeiteten aber nur 2 mit. Da der Anstieg an der Stelle sehr flach ist, konnten wir uns so nicht entscheidend absetzen und wurden wieder geschluckt. Danach ging es flott den Berg hoch, wobei ich infolge des Angriffs erstmal wieder Kräfte sammeln musste. Zum Glück wurde es die letzten 2 Kilometer steiler, wo es mir wieder leichter fiel. Danach ging es unspektakulär in Hochgeschwindigkeitsabfahrten und kurze aber relativ steile Rampen. Die Spitzengruppe wurde kleiner aber bis dahin setzte sich niemand ab. Dann erfolgte ein Angriff eines Strassacker Fahrers. Welcher wohl einen extrem guten Tag hatte und tatsächlich wegkam. Als der Vorsprung bei 1:30 lag hieß es nachführen. Sowohl DKV als auch wir stellten jeweils 2 Fahrer in die Feldspitze, um Tempo zu machen. Einer davon war ich. Hat Spaß gemacht, war aber auch fordernd. Die anderen Top Teams (Merkur, Sonosan) ruhten sich derweil aus.
3. Nebenwirkung des Kommerz: Es müssen ja 3 Streckenvarianten + Skatingstrecken angeboten werden. Egal, wie das in den engen Zeitplan passt. Wir fuhren also ab 3 Kilometer vor dem Ziel in die Reste dieser "Rennen". Ein Wunder, dass es da keinen Sturz gab. Es wurde von der Organsiation auch nicht für nötig erachtet, die langsamen Teilnehmer zu warnen.
Dann ging es geschlossen in den Zielsprint. Unser Tom Grawunder holte dabei einen 3. Platz raus. Wir folgten eng, wobei ich den 20. Platz holte.
4. Nebenwirkung: Es gibt wohl nur Geld für die Transpondertechnik! In der Ergebnisliste steht Tom im Zielsprint auf Platz 5 oder sonstwas, aber nicht auf dem eindeutigen 3. Platz! Eine Zielkamera hat man sich aber nicht geleistet, so dass sich das nicht überprüfen lässt.
Sportlich haben wir an dem Tag sicher den 2. Platz in der Mannschaftswertung geholt. Es zählt jedoch die Nettozeit der Fahrer, sprich die Differenz zwischen der Transponderregistrierung am Start und am Ziel. 3 "sportliche" Teams stellten sich dabei weit hinten ins Startfeld (wo sie gar nicht stehen durften. Wer Block A zugelassen ist hat in B nichts zu suchen), rollten nach dem Start gemütlich an die Feldspitze und mussten nichts mehr machen außer im Hauptfeld ankommen. Wir sind also auf Platz 4 gelandet.
Das Rennen war super aber die Art und Weise, wie man da "gewinnt" hat nichts mit Radsport zu tun. Zum Glück muss ich für die Teilnahme nichts blechen.
Die Krönung: Die Siegerehrung erfolgte nicht für die Sieger der Zieleinfahrt - Auch hier wurde die Nettozeit genommen. So standen leute auf dem Podest, die irgendwann hinter mir ins Ziel trudelten.
Gruß
Frank
Das Wetter perfekt und die Form ist nach der Harzrunde auch gut, also gute Voraussetzungen für einen guten Tag. Man merkt jedoch, dass es sich um eine reine Kommerzveranstaltung handelt - wusste ich vorher, aber die Auswirkungen waren heute besonders deutlich.
1. Nebenwirkung des Kommerz: Klar geht so ein riesen Starterfeld nur mit Transpondertechnik. Aber muss der in so einer hässlichen Lenkernummer stecken? Das schmerzt das Herz des echten Radrennfahrers! Der Starterbeutel wurde ungelerrt sogleich entsorgt.
Los ging es um 9 Uhr früh in Eschborn. Es sollte erstmal eine Durchfahrt durch die Hochhäuserschluchten von Frankfurt erfolgen. Sehr imposant! Schon hier hieß es vorne fahren. Man konnte in regelmäßigen Abständen Schreie, Bremsquietschen und das Geräusch von Stürzen vernehmen. In den Top 30 lief es dagegen relativ ruhig und problemfrei. Da sind sowieso die alten Bekannten aus den Lizenzrennen. Nach wenigen Kilometern versuchten 2 unbekannte Fahrer wegzusteigen - sicher recht sinnlos aber die hatten ihre Freude so als Ausreißer durch Frankfurt.
2. Nebenwirkung: Zwar bezahlen die Jedermänner Unsummen von Geld, für mehr als ein Führungsfahrzeug hat es dann aber wohl doch nicht ganz gereicht! Die Ausreißer und das Fahrzeug außer Sicht mussten das Hauptfeld öfter raten, wo der richtige Weg hingeht (auf dem Innenstadtring - Abfahrt runter oder nicht?). Ganz ganz schwache Leistung.
Die Ausreißer wurden erwartungsgemäß eingeholt und so ging es ziemlich frei von echten Attacken in den Feldberg. Am Einstie versuchte ich mein Glück mit 3 anderen Fahrern. In unserer 4er Gruppe arbeiteten aber nur 2 mit. Da der Anstieg an der Stelle sehr flach ist, konnten wir uns so nicht entscheidend absetzen und wurden wieder geschluckt. Danach ging es flott den Berg hoch, wobei ich infolge des Angriffs erstmal wieder Kräfte sammeln musste. Zum Glück wurde es die letzten 2 Kilometer steiler, wo es mir wieder leichter fiel. Danach ging es unspektakulär in Hochgeschwindigkeitsabfahrten und kurze aber relativ steile Rampen. Die Spitzengruppe wurde kleiner aber bis dahin setzte sich niemand ab. Dann erfolgte ein Angriff eines Strassacker Fahrers. Welcher wohl einen extrem guten Tag hatte und tatsächlich wegkam. Als der Vorsprung bei 1:30 lag hieß es nachführen. Sowohl DKV als auch wir stellten jeweils 2 Fahrer in die Feldspitze, um Tempo zu machen. Einer davon war ich. Hat Spaß gemacht, war aber auch fordernd. Die anderen Top Teams (Merkur, Sonosan) ruhten sich derweil aus.
3. Nebenwirkung des Kommerz: Es müssen ja 3 Streckenvarianten + Skatingstrecken angeboten werden. Egal, wie das in den engen Zeitplan passt. Wir fuhren also ab 3 Kilometer vor dem Ziel in die Reste dieser "Rennen". Ein Wunder, dass es da keinen Sturz gab. Es wurde von der Organsiation auch nicht für nötig erachtet, die langsamen Teilnehmer zu warnen.
Dann ging es geschlossen in den Zielsprint. Unser Tom Grawunder holte dabei einen 3. Platz raus. Wir folgten eng, wobei ich den 20. Platz holte.
4. Nebenwirkung: Es gibt wohl nur Geld für die Transpondertechnik! In der Ergebnisliste steht Tom im Zielsprint auf Platz 5 oder sonstwas, aber nicht auf dem eindeutigen 3. Platz! Eine Zielkamera hat man sich aber nicht geleistet, so dass sich das nicht überprüfen lässt.
Sportlich haben wir an dem Tag sicher den 2. Platz in der Mannschaftswertung geholt. Es zählt jedoch die Nettozeit der Fahrer, sprich die Differenz zwischen der Transponderregistrierung am Start und am Ziel. 3 "sportliche" Teams stellten sich dabei weit hinten ins Startfeld (wo sie gar nicht stehen durften. Wer Block A zugelassen ist hat in B nichts zu suchen), rollten nach dem Start gemütlich an die Feldspitze und mussten nichts mehr machen außer im Hauptfeld ankommen. Wir sind also auf Platz 4 gelandet.
Das Rennen war super aber die Art und Weise, wie man da "gewinnt" hat nichts mit Radsport zu tun. Zum Glück muss ich für die Teilnahme nichts blechen.
Die Krönung: Die Siegerehrung erfolgte nicht für die Sieger der Zieleinfahrt - Auch hier wurde die Nettozeit genommen. So standen leute auf dem Podest, die irgendwann hinter mir ins Ziel trudelten.
Gruß
Frank