Die fotogene Position ergab sich in der ersten Runde aus meinem gerade wieder eingefangenen Fluchtversuch und in den Folgerunden ganz kraftlos aus dem schnelleren Kurvenspeed, den ich in den Kurven hin zu Start/Ziel mit den Conti-Schlappen auf der nassen Straße gehen konnte.vantage84 hat geschrieben:Kann es sein, dass du unheimlich viel im Wind unterwegs warst oder ist das Zufall bei den Fotos? Ich mein, deine ehrliche offensive Fahrweise in allen Ehren aber manchmal muss man ja auch etwas "Arsch" sein und zu gegebener Zeit etwas Körner sparen.
In der Fluchtgruppe habe ich natürlich dennoch nach Kräften mitgeführt, da alleine die Existenz dieser Gruppe und mein Verbleib darin das Maximalziel des Tages darstellte. Das war auch bis ca. 16 km vor dem Ziel ganz spassig. Als in der letzten Runde nochmal ein ganz anderes Fass geöffnet wurde, kam mir wieder das Bild der "anderen Liga" in den Sinn und es wuchsen die Bedenken, ob meine Fahrweise bis dahin furchtbar schlau war. Wenn Volkmann richtig in die Pedale latschte und ich dahinter lag, dann verengte sich mein Blickwinkel im Nu auf 23 mm Gummibreite. Die restlichen neuronalen Aktivitäten beteten dann nur noch ein Mantra, welches den Magnetismus zum Vorfahrer beschwor. Bitte alles, nur nicht auf den letzten 10-15 km noch die Spitzengruppe verlieren und vom Feld überrollt werden. Selten war die Freude so groß darüber, dass ich auch nach einer mit knapper Not überstandenen Tempowelle immer noch die aufgewirbelte Gischt des Zeitfahrweltmeisters schlucken durfte. Als Reuß auch noch mit Attacken begann, war das Bild der "anderen Liga" wieder klar da. Die Spitzengruppe zu bilden und darin mitzuwirken war das Eine, aus ihr heraus am Ende auch noch Betrieb zu machen, das Andere. Da muss ich wohl noch viel üben ... und auch lernen! Mein Glück bestand nach der erfolgreichen Attacke von Reuß und Volkmann (ca. 8 km vor dem Ziel) darin, dass ich nicht alleine zurückfiel. So blieb das Reisetempo weiterhin hoch und der Vorsprung vor dem Feld war gesichert.