Jedermann vs. Amateursport

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Rudy
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Rudy » Mi 6. Jun 2012, 10:21

Interessante Diskussion und auch anregende Argumente. Nur sollte man bedenken dass der leistungs- bezogene reine Amateur Sport immer weniger Leute begeistert. Es sieht doch so aus das es so gut wie keinen Nachwuchs mehr gibt selbst junge Talente die mit Radsport groß geworden sind steigen mit Beginn des Berufsalltages aus, warum wohl. Der BDR hat das schon lange erkannt und die Art der Jedermann Rennen sind nun einmal die einzige Art die die Leute begeistern indem “Jeder” einfach mal so mitmachen kann. Und daraus ergibt sich für den einen oder anderen ja eine Möglichkeit sich doch intensiver mit der Materie zu beschäftigen. Siehe einige auch aus diesem Forum. Der größte Nutznießer ist und bleibt die Industrie. Wenn ich sehe wie viel Vermögen in das Hobby Radsport investiert wird kann einen schon schlecht werden. Die ersten Jedermann Rennen vor Jahren waren noch reine Amateur Veranstaltungen mittlerweile sind es Material schlachten geworden auf einer sehr hohen Ebene. Und das die Veranstalter mit plus minus null am Ende dastehen kann ich mir nicht vorstellen. In Berlin zum Beispiel beim Velothon werden Millionen umgesetzt. Alleine die Mitarbeiter aus meiner Firma die da beschäftigt werden das sind gewaltige Größenordnungen. Jeder der Radsport betreibt und nicht gerade in der höchsten Liga damit sein Geld verdient sollte sich selber fragen warum er das macht weil es Spaß macht ok, weil ich jemanden etwas beweisen möchte? Ich denke mir eine Reform ist mehr als angebracht und alle fahren sich mit Leistung in die nächste Klasse so wie es früher war ohne Unterschied. Ich würde alle in einem Rennen starten lassen natürlich Leistungs- bezogen in Startblöcken aufgeteilt wo liegt da das Problem. Wahrscheinlich weil einige Funktionäre mit Daseinsberechtigung Angst um ihre Zukunft haben.
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Charlie
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Charlie » Mi 6. Jun 2012, 10:35

naja, Jedermann ist halt kein Hobby.

Es geht hier doch auch gar nicht um die Rennen des GCC, das ist eine ganz andere Liga (Aufwand, Geld,...) hier sollte man jeden fahren lassen, der will, ohne Beschränkungen.
Ein guter Amateur würde es für den Sponsor machen, ansonsten verweise ich auf meine Signatur!

Es kann doch aber nicht sein, dass Lizenzrennen kaum noch Starter haben, weil am selben Tag ein Jedermannrennen ausgetragen wird, wo dann die Lizenzfahrer starten, weil sie eine Chance sehen :wand:

Lösen alle keine Lizenz mehr, um bei den dann stattfinden Hobbyrennen zu starten ist das Ok, und die Lizenzrennen sind dann immer nur eine Begleiterscheinung der Hobbyrennen.
Dadurch gibt es keinen Sponsoren mehr, dadurch lösen sich die Teams auf, alle sind nur noch Hobbyfahrer mit 30.000km/a

Die Jugend die nach U19 aufhört, hört auf weil sie ihr leben den Radsport gewidmet hat und merkt das sie zu "schlecht" sind für eine Profikarriere. Aber was ist mit all den potentiellen Lizenzfahrern, die erst danach mit RR angefangen haben.

Ich kann es nur für mich sagen, in einen Hobbyrennen habe ich nichts verloren und in einem Lizenzrennen gibt es für mich kaum geeignete Rennen. Wenn ich jetzt wieder in die Hobbyklasse wechsle und dann gegen echte Hobbyfahrer fahre wäre es wie im Muldental, nach 5km sind nur noch 10% vorne, der rest fährt für sich.
ich habe nicht das Gefühl das das viele wollen, wenn doch, gebt mir 5€ und fahrt bei einer RRL-Trainingsausfahrt (also eine die als Training ausgeschrieben ist) mit, da habt ihr dann den gleichen Spaß, 4 machen Tempo und sind nach 10min alleine :wand:
(wenn nicht, dürft ihr euch nicht mehr als Hobbyfahrer bezeichnen)

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mi67
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von mi67 » Mi 6. Jun 2012, 10:42

Rudy hat geschrieben:Ich würde alle in einem Rennen starten lassen natürlich Leistungs- bezogen in Startblöcken aufgeteilt wo liegt da das Problem. Wahrscheinlich weil einige Funktionäre mit Daseinsberechtigung Angst um ihre Zukunft haben.
Es geht mir nicht um Funktionäre und noch nicht einmal um Vereine als "schützenswertes lokales Kulturgut", sondern es geht mir nur ganz egoistisch darum, dass überhaupt noch Rennveranstaltungen für mich existieren, die das Format haben, welches ich gerne mag: Starterfelder um 60-200 Fahrer, auch mal selektive Kursprofile und Rundenlängen von mehr als 1-3 km.

Wenn der BDR den Rückgang der Aktivenzahl erkennt, aber keine wirksamen Maßnahmen ergreift, um dem entgegenzuwirken bzw. der sinkenden Zahl von Aktiven noch ein adäquates Rennangebot zu bieten, dann hätte er sich bereits aufgegeben. Ich hoffe mal, dass es noch nicht so weit gekommen ist. Allerdings wird es womöglich dazu kommen, falls der BDR von seiner Steuerungsfunktion nicht bald einen intensiveren Gebrauch macht.
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Barus
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Barus » Mi 6. Jun 2012, 11:24

Naja, der Herr Scharping ist nun mal nicht der Schnellste. :pfeif:

Aber vielleicht könnte man ja mal mit Herrn Schoppe und Frau Götze in Diskussion treten? Ich habe zwar keine Ahnung, ob es Seitens BDR gewollt ist, dass sich 'Außenstehende' den Kopf zerbrechen, aber man weiß ja nie... So eine Diskussionsrunde gab es doch schon mal im Tempel, oder?

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Sebastian » Mi 6. Jun 2012, 11:56

Charlie hat geschrieben:
Es geht hier doch auch gar nicht um die Rennen des GCC, das ist eine ganz andere Liga (Aufwand, Geld,...) hier sollte man jeden fahren lassen, der will, ohne Beschränkungen.
Ein guter Amateur würde es für den Sponsor machen, ansonsten verweise ich auf meine Signatur!


Übrigens hat der Herr Zabel vor kurzem sein erstes Jedermannrennen auf Mallorca gewonnen... :)
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von sippe » Mi 6. Jun 2012, 12:52

Barus hat geschrieben:Naja, der Herr Scharping ist nun mal nicht der Schnellste. :pfeif:

Aber vielleicht könnte man ja mal mit Herrn Schoppe und Frau Götze in Diskussion treten? Ich habe zwar keine Ahnung, ob es Seitens BDR gewollt ist, dass sich 'Außenstehende' den Kopf zerbrechen, aber man weiß ja nie... So eine Diskussionsrunde gab es doch schon mal im Tempel, oder?
Ja, stimmt. Charlie und ich waren damals als Vertreter der Rennradliste dabei. Das noch einmal aufleben zu lassen, ist eine gute Idee! Die Diskussionsbeiträge hier, bieten genug Material. Vielleicht sammeln wir noch ein bisschen und bündeln dann die Fakten/Argumente in einem/einer Papier/Tischvorlage.
"will halt auch dabeigewesen sein"-Fahrer :-D

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