Jedermann vs. Amateursport

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Sebastian
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Sebastian » Mo 4. Jun 2012, 15:57

Hier mal mein Stand zu dem Thema, auch aus Sicht eines Veranstalters, da ich ja unsere LVM Kriterium organisiere und dies auch meine Idee war, diese auf die Beine zu stellen.

Im großen und Ganzen ist ja alles klar definiert, wie Sippe Eingangs in seinen Defintionen klar dargestellt hat. Nachdem ja insgesamt mehr und mehr Rennen wegfallen, ist es doch gut wenn das Spektrum in einer Veranstaltung sehr groß ist, heißt oft wird für jeden was angeboten sei es Lizenz oder Hobbyfahrer.
Wenn das ganze als Jedermannrennen ausgeschrieben ist, schreien ja oft die Hobbyfahrer "oh da fahr ich gegen ausgediente Profis etc..." wobei sie das Rennen, auch als Hobbyrennen ausgeschrieben, wahrscheinlich nicht auf einer guten Platzierung abschließen würden, so lange Leute wie Bosniatzki, Lukas Hauptmann etc. keine Lizenz gelöst haben.
Also ob ich nun als 11. von 20 oder 25. von 40 abschließe macht für mich keinen Unterschied.
Bei den großen Jedermannrennen finde ich es gerade Wahnsinn was da betrieben wird. Um dort zu gewinnen, muss man, es sei denn, man war mal richtig guter Amateur, 15-20h trainieren.
Zu dem finde ich für mich sind die Preise Wahnsinn...50€ + Anfahrt + Übernachtung + Nachsorge durch Kamikaze auf der Strecke finde ich zu hart. Mir ist klar was das kostet etc. aber ich kann mir ja aussuchen was ich fahre und das ist ja jedem seine Entscheidung. Wenn ich bedenke was es kostet einen 1km Kurs zu sperren, welcher auch an einem Sonntag nicht öffentlich gebraucht wird, wächst mir eine Feder.
So jetzt aber der nächste Punkt, für viele Nachwuchssportler fallen auch Rennen weg, viele tragen keine U19 Rennen mehr aus, manche nur bis zur U15 und für den weiblichen Nachwuchs ist es deprimierend mit den männlichen AK´S zu fahren. Natürlich sind die Starterzahlen in dem Bereich ein Witz und es lohnt eigentlich nicht, für 5 U17 Damen die Strecke zu sperren, aber dort müssen andere ansetzen. Wenn ich höre, das Trainer die Rennen nicht wahrnehmen lassen wollen, wegen KB etc. find ich es schade, weil es in Sachsen immer weniger Rennen gibt.
Zu den Sachen mit den reinen C-Rennen....da fängt man früh um 7 an und ist abends 18 Uhr fertig, das wird organisatorisch nicht machbar sein, gerade für Veranstalter, die für jeden etwas anbieten wollen bzw. jede AK anbieten wollen. Man führt dann von der u11-u19, Senioren, Frauen, Fette Reifen, Jedermann(bzw. Hobby) und dann zum KT/A/B Rennen noch ein getrenntes C-Rennen durch, das wird ganz schön lang.
Da find ich den Weg, dass der WA mal abgehängte Fahrer zu Ende fahren lässt schon einen guten Schritt, weil von 5-10km WK Belastung wird man nicht besser. Und wer keine Lust hat im KT/A/B Feld zu fahren, kann dann immernoch im Jedermannrennen mitfahren. Ich finde auch man sollte Fahrern wie Damrow etc. einen Riegel davor schieben. Warum war Gröditz eigentlich kein Aufstiegsrennen, war doch lang genug?
Entweder er fährt voll Lizenz oder gar nicht, bzw. ich finde es schade das die Teams das so festsetzen...
verstehe da auch den Werbeeffekt bei den Großveranstaltung nicht, ich glaube kaum das irgendwer mehr Bier trinkt, weil da starke C-Fahrer die auch KT fahren könnten vorn rein fährt.
So...reicht erstmal...
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Charlie
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Charlie » Mo 4. Jun 2012, 16:52

Sebastian hat geschrieben: Da find ich den Weg, dass der WA mal abgehängte Fahrer zu Ende fahren lässt schon einen guten Schritt, weil von 5-10km WK Belastung wird man nicht besser. Und wer keine Lust hat im KT/A/B Feld zu fahren, kann dann immernoch im Jedermannrennen mitfahren. Ich finde auch man sollte Fahrern wie Damrow etc. einen Riegel davor schieben. Warum war Gröditz eigentlich kein Aufstiegsrennen, war doch lang genug?
Entweder er fährt voll Lizenz oder gar nicht, bzw. ich finde es schade das die Teams das so festsetzen...
verstehe da auch den Werbeeffekt bei den Großveranstaltung nicht, ich glaube kaum das irgendwer mehr Bier trinkt, weil da starke C-Fahrer die auch KT fahren könnten vorn rein fährt.
So...reicht erstmal...

das verstehe ich jetzt nicht, Damrow hat das Lizenzrennen gewonnen und ist doch schon A, was soll er denn noch machen?
Der aktuelle Überflieger der Hobbyklasse Marek Bosniatzki (RSG Grimma) sollte sich "schämen" diese noch zu fahren! Hier könnte der BDR einen Riegel davor schieben!

Zum Thema Zeit.

ich kann verstehen, das es zeitlich eine enorme Belastung ist so viele Rennen auszutragen, dazu einige Möglichkeiten wie damit umgegangen werden kann.

Kinderrennen sollte es immer geben, deren Anzahl sollte jedoch verringert werden. Das hört sich jetzt erst einmal fies an, aber wenn ich mir denke, jedes WE quer durch Deutschland/Sachsen, da ist es klar, das es so wenige Starter gibt. Ob nun Trainer Fahren oder Eltern, für sind nicht nur Kinder nötig, sondern auch Betreuer. Ob es trainingstechnisch besser zu händeln ist mag ich nicht zu beurteilen.

Ab U17/19 sollten rennen immer dabei sein, vielleicht ist eine Absprache unter den Vereinen zu Beginn der Saison hilfreich.
- Rennen sollten sich in nächster nähe nicht überschneiden, man könnte klären wer bereit ist wie weit zu fahren, eventuell unverbindliche (gerne auch annonyme) Voranmeldungen/Intresse
- Rundfahrten berücksichtigen

U23 startet ja eh bei Elite, aufgrund des zu vermutenden geringen Fahrerfeldes, wieso gibt es die Klasse?
C-Rennen, ich denke hier sollte zumindest jedes 2. Rennen ein C, bzw. B/C rennen sein. Wenn ich mir da die Rennen in den westlichen Bundesländern anschaue, da gibt es auch mal öfters keine KT, oder A, oder B-Rennen. Einfach nur C-Rennen.
B-Rennen, hier ist es schwer, man sollte sie mal mit C mal mit A fahren lassen
A/KT muss man nicht erwähnen

Jedermänner, diese Rennen würde ich nur in Zusammenhang mit Jugendrenntagen (z.B. Klöden) anbieten, wenn es ein C-Feld gibt, sollte die Hobbyklasse reichen
Hobbyklasse: hier sollten, wie der Name schon sagt Hobbyfahrer starten, keine ich will keine Lizenz Fahrer. Sie wollen nur gewinnen, das hat mit der Lizenz an sich nichts zu tun. Dazu kann man einfache Regeln einführen:

Sieg in Hobbyklasse --> gesponserte C-Lizenz/alternativ Seniorenlizenz
10 Top 3 Plazierungen --> gesponserte C-Lizenz/alternativ Seniorenlizenz

wieso,
WB Straße 04/2012 hat geschrieben: 12.2 Hobby-Rennen
(1) Hobbyrennen, z. B. „Erste-Schritt-Rennen“ sind Radsportwettbewerbe für Fahrer ohne Radrennsportlizenz.
Quelle
dabei sollte man es belassen

wenn jetzt kommt, "Du willst ja auch nur Gewinnen"
Ich hab wohl auch nicht die Klasse ein C-Rennen zu gewinnen, aber wenn man verschiedene Amateurklassen anbietet, sollte man die Unterschiede auch zeigen. (so wie halt in anderen Sportarten auch)
wie kann man das jetzt Händeln:

Da es hier keine Jedermänner geben muss, reicht ein Hobbyrennen von vielleicht 50 km, das wären etwa 10 Runden. Nun lässt man das Hobbyfeld starten, das braucht jetzt etwa 1,25-1,5h statt 2-2,5h. dann das (B/)C-Rennen 80-100km, also 2-2,5h und dann KT/A(/B) 130km also 3h

sind 7h 3 Rennen, gestern waren es 2 Rennen in 5,5h
Bei Kriterien ist es natürlich ähnlich

wenn man jetzt die Rennen etwas verschachtelt (das geht bei langen Runden ja ganz gut, natürlich nicht bei Kriterien) wird die zusätzliche Zeit verschwindend gering.

Natürlich verstehe ich auch das Dilemma der nicht vorhandenen Lobby, aber eine Straßensperrung sollte und darf nicht die Welt kosten, da müsste sich der BDR-Vorstand mal etwas bemühen. Bei Straßenrennen reicht ja oft eine Einseitige Sperrung (z.B. Coschütz, was dieses Jahr leider ausfällt) vollkommen aus. Und 3km Umweg sollten am WE kein Problem sein, zumal da viele Straßen eh kaum benutzt werden. Viele Orte haben inzwischen Gewerbegebiete und seien wir mal ehrlich, auch wenn es mitten in der Stadt ist, interessiert es kaum jemanden :(. Jedenfalls sollte hier der Widerstand der Anwohner auch verschwinden gering sein.

Und jetzt noch zu den Aufstiegsverweigerer die trotz Lizenz Hobbyrennen fahren, so eine Datenbank des BDR, kann doch echt nicht kompliziert sein, wo Namen eingetragen werden mit UCI-Code und alles ist klar. Startberechtigt ja oder nein.

Davon werden die Großen Jedermannrennen nicht Profitieren, so viele wie abgesagt werden, keine vollen Startfelder haben,... hier kostet die Professionalisierung wohl schon etwas an Zuspruch. RTFs die schnell gefahren werden, sind billiger, meist schöner, und weniger gefährlich.

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Charlie » Mo 4. Jun 2012, 17:05

Nachtrag,

durch die vermehrten C-Rennen ist ein Aufstieg ja wahrscheinlicher, kein Problem, einfach die Klassenerdaltbedingungen ändern

so wandert man fröhlich von C in B und zurück, hat so aber auch seine Erfolgserlebnisse

ich kenne Obergurig, C-Rennen, größer als KT/A/B, was wird abgeschafft, das Solo-C-Rennen
in Coschütz war das glaube ich auch so (2008). 2009 gab es dann ein KT/A/B/C, es fehlten bis auf einige Ausnahmen nur die C-Fahrer
ganz groß war dann 2010 glaube ich, da war parallel in Chemnitz ein Rennen, schön untereinander konkurrieren

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von vantage84 » Mo 4. Jun 2012, 20:12

Charlie hat geschrieben:
Sieg in Hobbyklasse --> gesponserte C-Lizenz/alternativ Seniorenlizenz
10 Top 3 Plazierungen --> gesponserte C-Lizenz/alternativ Seniorenlizenz
Jetzt mal im Ernst. Wie soll man das denn umsetzen? Mit einer Lizenz "unterwirft" man sich den Statuten des BDR. Was ist mit Hobbyfahrern, die das nicht wollen und ein Hobbyrennen gewinnen? Wer trägt die Lizenzkosten? Wird da ein freiwilliger C-Fahrer nicht maulen? Er muss ja blechen.
Außerdem müssten alle Hobbyletten bei rad-net gemeldet sein und eine Registrierungsnummer bekommen. Ansonsten kann ja kein Mensch nachprüfen, wer wo mal einen Sieg eingefahren hat.
Wer keine Lizenz ziehen möchte, sollte dazu nicht gezwungen werden. Natürlich werden das immer einige überreizen aber deine verpflichtende Lösung ist in meinen Augen nicht praxistauglich.


Das mit Sascha Damrow verstehe ich auch nicht. :tja: Wir haben im "GCC" Team derzeit eigentlich nur ehrliche C-Fahrer. Bei uns musste dieses Jahr noch keiner die Bremse ziehen, um nicht aufzusteigen. Alle anderen Fahrer sind schon seit 2011 A- oder B-Fahrer.
Also mal bitte nicht sowas unterstellen, es wird dem Team ja nun schon genug Zeugs nachgesagt. ;)


Gruß

Frank
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Barus » Mo 4. Jun 2012, 20:41

vantage84 hat geschrieben: Außerdem müssten alle Hobbyletten bei rad-net gemeldet sein und eine Registrierungsnummer bekommen. Ansonsten kann ja kein Mensch nachprüfen, wer wo mal einen Sieg eingefahren hat.
http://www.rad-net.de/modules.php?name= ... &mid=42174

Ich hatte nie eine Lizenz... ;)

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Sebastian » Mo 4. Jun 2012, 21:04

Sorry...Verwechslung mit Sandro Kühmel...
@ Charlie, das ist nicht machbar...dann fahren wir 7h Rennen um C, B, KT/A und Hobby zufrieden zu stellen und es gab noch kein Frauen, Senioren und Nachwuchs Rennen...da fahren wir dann 12h...sicherlich kann man mal was absprechen und sagen wir machen erst ab U17 und ihr dann schon U11, aber dann fährt Mutti und Papi aus Bautzen für 6km Rennen nach Leipzig? Nur weil in Görlitz erst ab U17 angeboten wird....Und in Sachsen gibt es nicht mehr viele Rennen....ich finde es dann auch schwach, dass dann manche nach sonst wo fahren an statt die Rennen vor Ort zu unterstützen...und die Frage des Formaufbaus spielt ja wohl bei uns oder am Ende der Saison nicht so die Rolle...
Nein Charlie ich werfe dir nicht vor das du Rennen gewinnen willst und deswegen das in Hobby begrenzen willst...hattest du nicht Muldental Hobby gewonnen?... ich denke dann kannst du auch C-Rennen gewinnen... :)
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von sippe » Mo 4. Jun 2012, 21:33

Man könnte ja zumindest die Platzierungen 1-15 (von mir aus auch nur 1-10 oder gar 1-5) im Hobbyrennen erfassen, ähnlich wie bei den Lizenz-Fahrern, und diese dann nach 5 Platzierungen in ihr ihre "echte" Leistungsklasse einsortieren. D.h. C oder Senioren. Diese Namen sind sowieso einschlägig...
"will halt auch dabeigewesen sein"-Fahrer :-D

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von sippe » Mo 4. Jun 2012, 22:59

Was auch zu überdenken ist, dass die Rennen immer an Sonntagen sind - völlig inkompatibel zu Party-Sippe! :D
Und auch Mist für die WE-Planung: Samstag Rennen - Abends feiern - Sonntag Ausflug mit der RRL... es könnte so schön sein! :gruebel:

Schon klar, dass es an Sonntagen einfacher ist, die Straßen zu sperren :zunge:
"will halt auch dabeigewesen sein"-Fahrer :-D

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Charlie » Di 5. Jun 2012, 07:37

Sebastian hat geschrieben:Sorry...Verwechslung mit Sandro Kühmel...
@ Charlie, das ist nicht machbar...dann fahren wir 7h Rennen um C, B, KT/A und Hobby zufrieden zu stellen und es gab noch kein Frauen, Senioren und Nachwuchs Rennen...da fahren wir dann 12h...sicherlich kann man mal was absprechen und sagen wir machen erst ab U17 und ihr dann schon U11, aber dann fährt Mutti und Papi aus Bautzen für 6km Rennen nach Leipzig? Nur weil in Görlitz erst ab U17 angeboten wird....Und in Sachsen gibt es nicht mehr viele Rennen....ich finde es dann auch schwach, dass dann manche nach sonst wo fahren an statt die Rennen vor Ort zu unterstützen...und die Frage des Formaufbaus spielt ja wohl bei uns oder am Ende der Saison nicht so die Rolle...
Ich sprach von einem Ausgewogenen Verhältnis von C, B/C, KT/A, KZ/A/B und KT/A/B/C Rennen. Es muss also max. zwei Rennen geben. Und wer sagt, dass immer ein Hobbyrennen vorhanden sein muss. Wie groß ist der Effekt für den Verein, die Vereine? Steigen dadurch die Mitgliederzahlen merklich?
es gab jetzt in Gröditz nur Männer und Jedermänner, dazu U 15 und U17 glaube ich. Ich beziehe mich jetzt hier auf die Aufteilung Hobby und Lizenz und ob da nun zwei lange oder zwei weniger lange und ein langes Rennen, die teilweise verschachtelt werden können sind...
Klar ist das mit der Jugend schwer, aber dann sollte man sich nicht über rennen mit 3 Startern wundern, wenn z.B. an diesem WE Lützschena-Stahmeln (inkl. Lipsiade / Robert-Förster-Nachwuchs-Cup; 9.6.2012) und am Folgetag Waldheim (10.6.2012) ist. Ein Rennen an diesem WE wären da einfach Familiengerechter. Klar ich bin noch kein Vater, sollte hier also ruhig sein, aber wenn ich manche Eltern so sehe, die armen Kinder. Aber wenn ich als Vater an manchen WE zu zwei rennen kann/muss (wegen der Starterfelder) würde ich mein Kind auch anbrüllen, wenn es hinten heraus fällt.
Da in Thüringen auch Rennen sind, wäre doch Waldheim zumindest für die Sachsen das bessere Rennen.
Für die Veranstalter ist es doch auch besser, wenn am Vormittag nicht Rennen mit nur 5 Startern stattfinden.

Sebastian hat geschrieben: Nein Charlie ich werfe dir nicht vor das du Rennen gewinnen willst und deswegen das in Hobby begrenzen willst...hattest du nicht Muldental Hobby gewonnen?... ich denke dann kannst du auch C-Rennen gewinnen... :)
Und fahre ich noch Hobbyklasse? Ich habe die Konsequenzen gezogen, die sich aus diesem Sieg ergeben.
vantage84 hat geschrieben:
Jetzt mal im Ernst. Wie soll man das denn umsetzen? Mit einer Lizenz "unterwirft" man sich den Statuten des BDR. Was ist mit Hobbyfahrern, die das nicht wollen und ein Hobbyrennen gewinnen? Wer trägt die Lizenzkosten? Wird da ein freiwilliger C-Fahrer nicht maulen? Er muss ja blechen.
Außerdem müssten alle Hobbyletten bei rad-net gemeldet sein und eine Registrierungsnummer bekommen. Ansonsten kann ja kein Mensch nachprüfen, wer wo mal einen Sieg eingefahren hat.
Wer keine Lizenz ziehen möchte, sollte dazu nicht gezwungen werden. Natürlich werden das immer einige überreizen aber deine verpflichtende Lösung ist in meinen Augen nicht praxistauglich.
Es sind halt irgendwie doch Kennen-Lern-Rennen. Da die Starter meist mehr Startgebühren bezahlen ist die Lizenz halt die Prämie. Und solange es auch Geldpreise, in Zwenkau 2010 gab es 50€, gibt sollte das nicht das Problem sein.
und nach Andrew Curry (sorry, dafür) geht es in den Staaten ja auch, irgendwie.

Hobbyrennen von Vereinen, im Zuge von Renntagen, werden doch auch nach BDR-Statuten ausgetragen. Also ein kleiner Passus im Reglement und gut ist. Ich kann doch auch nicht sagen, neee, ich will die B jetzt nicht, da ich lieber die minimal vorhandenen C-Rennen fahren will.
Bei der Anmeldung muss man doch trotzdem den UCI-Code angeben, und so ne kleine Datenbank, auf welche die Vereine zugreifen können sollte kein Problem sein. Hier muss keine Adresse zu sehen sein, von wegen Datenschutz, aber wenn sich Daten gleichen muss man erklären das es ein anderer Charlie Schulze, welcher am 9.12.1981 geboren ist, sein muss. Dieses kann man dann Überprüfen.
Es will aber keiner. Da starten Lizenzfahrer im Hobbyfeld, gewinnen Haushoch und werden im anschließenden KT-Rennen "nur" dritter. Irgendwie passt hier der Veranstalter nicht auf (ist doch egal).
Irgendwann ist keiner mehr im Verein, die Rennen werden immer teurer und auch Lizenzrennen werden nur noch im Zuge der Jedermänner ausgetragen und das nur nebenbei. Denn die Jedermänner sind das Hauptrennen. Super, weiter so!

Niemand muss eine Lizenz nehmen, schon klar, aber der Anreiz eine Lizenz zu lösen wird immer geringer. Es ist mehr Geld bei den Hobby- und Jedermannrennen zu holen als im Lizenzsport. Die Prämien für die Platzierungen sind im Lizenzsport höher, aber wenn man sieht was im Jedermannsport gesponsert wird. Und wenn es nur teilweises Sponsoring ist. Dieser Professionalisierung, das ist nun mal kein Hobby mehr, sollte man Rechnung tragen.
vantage84 hat geschrieben: Das mit Sascha Damrow verstehe ich auch nicht. :tja: Wir haben im "GCC" Team derzeit eigentlich nur ehrliche C-Fahrer. Bei uns musste dieses Jahr noch keiner die Bremse ziehen, um nicht aufzusteigen. Alle anderen Fahrer sind schon seit 2011 A- oder B-Fahrer.
Also mal bitte nicht sowas unterstellen, es wird dem Team ja nun schon genug Zeugs nachgesagt. ;)
Ihr habt den Spagat zwischen Jedermann/Lizenz geschafft, und fahrt bei beidem verdient Erfolge ein in dem Ihr eure Fahrer da Starten lasst wo sie hingehören. Ich stelle mir jetzt mal vor, wenn Chelm, Eric,... keine Lizenz lösen und den GCC zerlegen :pfeif:


und hierzu noch, wie Peso schon sagte, Jedermann offen für alle, Hobby und alle Amateure. Wenn es C-Rennen gibt (auch wenn nur im Rahmen von KT/A/B/C) muss man keine Jedermänner anbieten.

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von mi67 » Di 5. Jun 2012, 08:08

Charlie hat geschrieben:Ich stelle mir jetzt mal vor, wenn Chelm, Eric,... keine Lizenz lösen und den GCC zerlegen :pfeif:
Genau das *wäre* ein Jedermannrennen!
Ich halte es wie peso: der BDR sollte seine Jedermann-Restriktionen aufheben und einfach zur international üblichen Definition zurückwechseln:
Jedermann = Totalfreigabe für jeder-Mann und -Frau

Die Hobbyradler-Kundschaft von GCC-Großveranstaltungen wird dann verstärkt nach einem separaten Hobbyrennen verlangen. Wo Nachfrage ist, dort wird auch ein Angebot erzeugt werden. Also werden bei den Kommerzveranstaltungen dann auch Hobbyklassen angeboten, die lt. BDR-Statut auch jetzt schon (!) nicht von Lizenzfahrern bestritten werden dürfen.

Damit schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe:
1.: Die GCC-Teams bekommen starke Lizenzkonkurrenz und siegen nicht mehr nach Belieben.
2.: Damit wird das Sponsoreninteresse auch wieder auf Lizenzsportler und deren Teams/Vereine rückverlagert.
3.: Die lizensierten GCC-Fahrer verweigern nicht mehr den Aufstieg und blockieren dadurch bald weniger aufstiegsrelevante Platzierungen, die von "normalen Lizenzfahrern" angestrebt werden.

Weitere Regeländerungen, die in der Macht des BDR stünden, sind z.B.:

A) Dopingkontrollen bei Jedermann-/Hobbyveranstaltungen bei Gesamtmeldezahlen von 500 Startern aufwärts mit gestaffelten Testumfängen (z.B. Sieger + je 2 geloste Fahrer der top-10 bei 500-1000 Startern; top-3 + je 5 geloste Fahrer der top-20 bei > 1000 Startern). Bei den Kommerzveranstaltungen ist genug Geld im System, um die Kosten von ca. 3000-5000 € für ein solches Testprogramm abzudecken. Da Jedermänner/Hobbyfahrer ohne Lizenz nicht zur Abgabe von Dopingproben gezwungen werden können, ist dort die Abgabe lediglich erbeten. Eine Verweigerung hat keine Konsequenzen für dieses Rennen, könnte aber so scharf gestellt werden, dass eine Meldung des betreffenden Sportler bei künftigen Jedermann-/Hobbyrennen über zwei Jahre nicht angenommen wird bzw. bei "unerlaubtem Start" eine nachträgliche Disqualifikation erfolgt.

B) Aufstieg von C in B (oder gar in A) könnte bei entsprechend großen und damit kompetitiven Starterfeldern auch über Jedermannveranstaltungen geschehen. Damit bekämen C-Lizenzfahrer Chancen in weiteren Veranstaltungen.

C) Kommerzielle Veranstalter könnten sich durch ein integriertes Angebot von Lizenzrennen aus ihrer Verpflichtung zur Durchführung von Kontrollen "freikaufen", wenn sie an Stelle von Jedermann + Hobby in Kooptierung eines Radsportvereins ein oder mehrere Amateurlizenzfelder + Hobby anbieten. Perspektivisch bekommt man dadurch zwar teurere aber dafür auch attraktive KT/A/B-, B/C- oder auch reine C-Rennveranstaltungen hinein in den kommerziell organisierten Bereich. Kontrollen obliegen dann wiederum dem BDR selbst. Eine mögliche Schadwirkung auf Vereine wird durch Kooptierungs-Verpflichtung (z.B. RV-Zwenkau für NSC, Gera/Jena für Schleiz, ...) vermieden.

...

Ich denke, der BDR müsste nur genügend perspektivisches Denken an den Tag legen, um von Kommerzveranstaltungen nicht bedroht zu werden, sondern deren Schwung für seine eigene Sache und die Interessen der Liezenzfahrer mitnutzen zu können.
Freund der vertieften Atmung

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