Jedermann vs. Amateursport

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vantage84
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von vantage84 » Di 5. Jun 2012, 11:08

mi67 hat geschrieben:
Charlie hat geschrieben:Ich stelle mir jetzt mal vor, wenn Chelm, Eric,... keine Lizenz lösen und den GCC zerlegen :pfeif:
Genau das *wäre* ein Jedermannrennen!
Fände ich auch eine gute Sache! In den Alpenländern ist es ja auch kein Problem. Die TransAlp findet auch mit allen Lizenzklassen statt. Das stört niemanden und der Zulauf bestätigt ja das Konzept. Wobei ich auch sagen muss, dass es vielleicht 5 Fahrer in der GCC Serie gibt, die aktuell wirklich das Zeug zum A - Fahrer haben. Manchmal wird das Niveau in meinen Augen etwas überspitzt dargestellt.

OT: Die GCC wird 2012 zwar komplett von mir durchgezogen, das war es dann aber auch. Vergeudete Zeit, wenn ich bedenke, was für reizvolle Lizenzrennen parallel laufen. Dann muss 2013 als Höhepunkt halt wieder die Transalp herhalten. ;)
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If it's not on Strava, it didn't happen.

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sippe
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von sippe » Di 5. Jun 2012, 12:10

Charlie hat geschrieben:
vantage84 hat geschrieben: (...) Wir haben im "GCC" Team derzeit eigentlich nur ehrliche C-Fahrer. Bei uns musste dieses Jahr noch keiner die Bremse ziehen, um nicht aufzusteigen. Alle anderen Fahrer sind schon seit 2011 A- oder B-Fahrer.
Also mal bitte nicht sowas unterstellen, es wird dem Team ja nun schon genug Zeugs nachgesagt. ;)
Ihr habt den Spagat zwischen Jedermann/Lizenz geschafft, und fahrt bei beidem verdient Erfolge ein in dem Ihr eure Fahrer da Starten lasst wo sie hingehören. (...)
@Univega: Sehe ich auch so, dass das jetzt funktioniert. :daumen:
Ich hoffe, dass ihr Univega-Fahrer das auch weiter durchhaltet und ein Vorbild für fairen Sport seid. Früher war das in den "Grenzbereichen", also wenn Fahrer aufsteigen könnten, schwierig, da das Ziel bzw. der Sinn dafür fehlte. Heute Habt ihr mit der Elite eine Truppe beisammen und damit ein lohnenswertes Ziel.

Charlie hat geschrieben:(...) und hierzu noch, wie Peso schon sagte, Jedermann offen für alle, Hobby und alle Amateure. Wenn es C-Rennen gibt (auch wenn nur im Rahmen von KT/A/B/C) muss man keine Jedermänner anbieten.
Jupp, sehe ich auch so. Zumindest vorerst für die kleinen Vereinsrennen.


@Mi67: Zustimmung.
mi67 hat geschrieben:Ich denke, der BDR müsste nur genügend perspektivisches Denken an den Tag legen, um von Kommerzveranstaltungen nicht bedroht zu werden, sondern deren Schwung für seine eigene Sache und die Interessen der Liezenzfahrer mitnutzen zu können.
Beim BDR bewegt sich langsam etwas. Siehe die neuen Portale inkl. Jedermann-Rangliste. Eine Art Strategie, was die hier angesprochenen Themen angeht, ist aber aus meiner Sicht nicht zu erkennen. Über die Vereine und den SRB müsste das mal angefragt werden -> Leserbrief?

Interessant wäre noch zu wissen, inwieweit der BDR überhaupt bei den Jedermann-Rennen beteiligt ist. Hat der BDR überhaupt einen "Hebel", um hier irgendwas festzulegen? Oder geht das "nur" durch gesunde Konkurrenz, d.h. z.B. durch die bisher hier vorgeschlagenen Maßnahmen das Angebot attraktiver zu machen?
"will halt auch dabeigewesen sein"-Fahrer :-D

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Barus
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Barus » Di 5. Jun 2012, 12:29

sippe hat geschrieben: Interessant wäre noch zu wissen, inwieweit der BDR überhaupt bei den Jedermann-Rennen beteiligt ist.
Er hält vermutlich die Tasche auf.

Edit: BDR und jedermann sind nicht konkurrierende 'Einrichtungen'.
http://www.cycling-cup.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4&Itemid=3 hat geschrieben:Reglement „German Cycling-Cup 2012 - Wertungsläufe zur Deutschen Jedermann Meisterschaft 2012“
Reglement zum Download - .pdf

Einleitung
Die Rennserie „German Cycling-Cup 2012 – Deutsche Jedermann Meisterschaft“ (GCC-JM DM 2012) wird vom Verband Deutscher Radrennveranstalter (VDR) und dem Bund Deutscher Radfahrer e.V. (BDR) durchgeführt. In die Wertung fließen alle Ergebnisse der auf den von GCC und BDR (rad-net) betriebenen Internetseiten genannten Rennen ein.
[...]
Es gelten die Richtlinien des BDR. Jeder Teilnehmer erkennt mit der Anmeldung die Sportordnung und die Wettkampfbedingungen Straße des BDR an.
[...]

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mi67
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von mi67 » Di 5. Jun 2012, 12:36

sippe hat geschrieben:Interessant wäre noch zu wissen, inwieweit der BDR überhaupt bei den Jedermann-Rennen beteiligt ist. Hat der BDR überhaupt einen "Hebel", um hier irgendwas festzulegen? Oder geht das "nur" durch gesunde Konkurrenz, d.h. z.B. durch die bisher hier vorgeschlagenen Maßnahmen das Angebot attraktiver zu machen?
Jedermannrennen können in D. nur unter den Wettkampfbestimmungen des BDR ausgetragen werden. Entsprechend findet sich dieser Hinweis in den Teilnahmebedingungen (obschon manchmal nur mehr oder weniger klein gedruckt).

Bei NSC z.B. hier gleich oben im ersten Absatz:
http://www.sparkassen-neuseenclassics.d ... dingungen/

Auch sonst:
http://www.schleizer-dreieck-jedermann. ... index.html
bzw. auch direkt auf der GCC-Seite:
http://www.cycling-cup.de/index.php?opt ... 4&Itemid=3

Der BDR hat also genug Hebelwirkung bis hinein in die kommerziell organisierten Veranstaltungen.
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Sebastian
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Sebastian » Di 5. Jun 2012, 12:45

Das Geld für Dopingkontrollen bei großen Jedermannrennen wird nicht automatisch da sein, die NSC laufen seit Jahren auf +-0, das Jedermannrennen dient der Finanzierung des Profirennens, die Sponsoren wollen für Ihre Leistung eine Gegenleistung, kostenlose Startplätze, VIP Bereich etc...so dass dort mit jedem Euro gerechnet wird und sicherlich nicht für Dopingkontrollen benutzt werden wird.

Schön das ihr euch gedanken macht, aberich glaube die Diskussion wird zu nichts führen, es ist nicht realisierbar...es gebe dann nur noch aller 2 Wochen Rennen, für Einzelne wahrscheinlich nur noch aller 4 und der Leistungssport kommt zum Schluss zu kurz...

Wir bieten das Hobby bzw. Jedermannrennen bei uns mit an, weil es von der Streckenabsperrung keinen Unterschied mehr macht ob ich bis 15Uhr oder 17Uhr sperre und wir haben noch zusätzliche Einnahmen und können halt was anbieten....und im Rahmen einer LVM muss man auch den kompletten Nachwuchsbereich abdeckeln....
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mi67
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von mi67 » Di 5. Jun 2012, 13:04

Sebastian hat geschrieben:Das Geld für Dopingkontrollen bei großen Jedermannrennen wird nicht automatisch da sein, die NSC laufen seit Jahren auf +-0, das Jedermannrennen dient der Finanzierung des Profirennens, ...
Eben: das Jedermannrennen läuft also für sich genommen nicht auf +/- 0, sondern es wirft Gewinne ab, die halt am selben Tag an anderer Stelle wieder verbraten werden. Bei anderen Jedermannrennen im GCC (z.B. Göttingen, Schleiz, Hockenheimring, RaR, ...) ist noch nicht einmal eine andere Veranstaltung gegenzufinanzieren.

Zudem: wenn ein absolut offenes Jedermannrennen und daneben auch noch ein Hobbyrennen läuft, dann wären die Teilnehmerzahlen und damit auch die Einnahmen eher noch größer. Wo wenn nicht dort sollte also genügend Geld im System sein, um Dopingkontrollen zu betreiben!? Die Kosten würden sich bei den knapp 2000 Teilnehmern der NSC auf ca. 2-3 € pro Fahrer belaufen. Bei noch größeren Veranstaltungen (Velothon mit ca. 9.000 Fahrern, Cyclassics mit 22.000 Aktiven, ...) ist es entsprechend pro Teilnehmer noch kostengünstiger, dies zu realisieren. Wenn ein Jedermannrennen zu klein sein sollte (z. B. Schleiz), dann kann ja z.B. durch Kooptierung eines Vereines dem BDR selbst die Möglichkeit zur Durchführung von Kontrollen eröffnet werden. Bei kleineren Veranstaltungen ohne Vereins-Anschluss kann natürlich der Veranstalter nicht dazu genötigt werden, eine Finanzierung der Tests selbst und in voller Höhe zu stemmen. Eine zweckgebundene finanzielle Mitwirkung (z.B. 1 oder 2 € pro gemeldetem Fahrer) könnte aber dennoch per Regularium gefordert und geleistet werden. Der BDR ist da m.E. nicht schnell genug in Denken und Handeln.

Die Kontrollproblematik ist aber nur einer von mehreren Punkten, die der BDR in seinem Sinn regeln könnte.
Zuletzt geändert von mi67 am Di 5. Jun 2012, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Charlie » Di 5. Jun 2012, 14:30

Sebastian hat geschrieben:
Wir bieten das Hobby bzw. Jedermannrennen bei uns mit an, weil es von der Streckenabsperrung keinen Unterschied mehr macht ob ich bis 15Uhr oder 17Uhr sperre und wir haben noch zusätzliche Einnahmen und können halt was anbieten....und im Rahmen einer LVM muss man auch den kompletten Nachwuchsbereich abdeckeln....
Eine LVM ist, so finde ich, ganz anders zu behandeln. Hier muss jede Altersklasse berücksichtigt werden, und eine Aufteilung der Klassen A/B/C bei der Elite ergibt keinen Sinn. Sind auch Starter anderer Bundesländer zugelassen würde ich ein Hobbyrennen anbieten, wenn nicht ein offenes Jedermannrennen.


Es ging doch eigentlich am Anfang darum, die Abwanderung von Lizenzfahrern zu den Jedermännern zu unterbinden, oder? Daher kommt doch mein Vorschlag, parallel zu einem Lizenzrennen, bei dem es eine C-Klasse gibt, nur Hobbyrennen.
Hobbyrennen sind gute Einnahmequellen? Schön, wenn es genügt irgendwann das Hauptrennen aus 3 Teams (in Sachsen Isaac, Univega, Collos) + eine Hand voll Teamloser durchzuführen, das Nebenrennen aber 100 Starter hat (ist es noch das Nebenrennen).
Die Vereine Spielen mit, was sollen sie auch machen, der BDR ist in der Pflicht!

Ich fühle mich in einem Hobby/Jedermann-Feld auch wohler, aber wenn ich mir die Beteiligung beim Tempelrennen anschaue und dann sehe wer von diesen Rennern andere Lizenzrennen besucht...

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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Sebastian » Di 5. Jun 2012, 19:26

Charlie hat geschrieben:
Ich fühle mich in einem Hobby/Jedermann-Feld auch wohler, aber wenn ich mir die Beteiligung beim Tempelrennen anschaue und dann sehe wer von diesen Rennern andere Lizenzrennen besucht...
Bei mir und vielen anderen C-Luschen sind es sicherlich zeitliche Gründe sowohl am Wochenende als auch beim Training insgesamt...ich habe keine Lust mir am Sonntag mit KT und A-Fahrern in die Fresse zu hauen, anderseits auch keine Zeit ein C-Rennen zu fahren...
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von Charlie » Di 5. Jun 2012, 20:19

Sebastian hat geschrieben:
Charlie hat geschrieben:
Ich fühle mich in einem Hobby/Jedermann-Feld auch wohler, aber wenn ich mir die Beteiligung beim Tempelrennen anschaue und dann sehe wer von diesen Rennern andere Lizenzrennen besucht...
Bei mir und vielen anderen C-Luschen sind es sicherlich zeitliche Gründe sowohl am Wochenende als auch beim Training insgesamt...ich habe keine Lust mir am Sonntag mit KT und A-Fahrern in die Fresse zu hauen, anderseits auch keine Zeit ein C-Rennen zu fahren...
die Feldgröße bei reinen C-Rennen sagt aber, viele nehmen es auf sich, mal nicht nach 5min eines auf die Fresse zu bekommen. Würdest du wissen, wenn du ab und zu zu C-Rennen fahren würdest :D

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mi67
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Re: Jedermann vs. Amateursport

Beitrag von mi67 » Mi 6. Jun 2012, 09:34

Charlie hat geschrieben:die Feldgröße bei reinen C-Rennen sagt aber, viele nehmen es auf sich, mal nicht nach 5min eines auf die Fresse zu bekommen.
Die reinen C-Rennen bekommen ja langsam echten Seltenheits- und Sammlerwert. Es würde also bei geschickter Rennplanung (jeweils an Sa. und So. ein C-Rennen in der selben Region) kaum verwundern, wenn die Kundschaft dann von weit her anreist und so auch wieder die Felder voll besetzt sind. Dafür aber muss man sich nun mal zwischen den ausrichtenden Vereinen (bzw. unter Mithilfe des Landesverbands) gut untereinander abstimmen. Auch Frauen-Felder und U17 bzw. U19 bekäme man dann wieder an den Start. Wenn ein Rundkurs mindestens 15 km lang ist, kann man die Felder verschachtelt starten, so dass auch die Zeitplanung nicht überstrapaziert wird.
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