schlauchreifenreparatur

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nachtschatten
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schlauchreifenreparatur

Beitrag von nachtschatten » Sa 30. Nov 2013, 22:50

Hat schon einmal jemand erfolgreich einen Rennrad - Schlauchreifen, mit einem Dichtgel wieder dicht bekommen und kann seine Erfahrungen mitteilen?
Interessant wäre auch die notwendige Menge, da es ja sicher Unterschiede zwischen Rennrad- und Mountainbikereifen aufgrund des Innenvolumens und der Druckverhältnisse geben wird.

Ich habe gelesen, dass es bei Schlauchreifen ohne herausschraubbares Sclaverandventil auch möglich sein soll. Aber verklebt es das Ventil beim Aufpumpen dann nicht gleich mit?

Vorab schon einmal vielen Dank und viele Grüsse.

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Frank
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Re: schlauchreifenreparatur

Beitrag von Frank » Di 3. Dez 2013, 10:08

nachtschatten hat geschrieben:Hat schon einmal jemand erfolgreich einen Rennrad - Schlauchreifen, mit einem Dichtgel wieder dicht bekommen und kann seine Erfahrungen mitteilen?
Interessant wäre auch die notwendige Menge, da es ja sicher Unterschiede zwischen Rennrad- und Mountainbikereifen aufgrund des Innenvolumens und der Druckverhältnisse geben wird.
Ich lasse das Dichtgel immer gleich beim Aufziehen des Reifens einfüllen. Bei einer Panne hat das Gel den Reifenwirklich gut abgedichtet. Ein kurzes "Pffft", und das Loch war zu. Der Reifendruck war ausreichend, um zum Hotel zurückzufahren. Ich schätze, es waren noch etwa 5 bar, man konnte den Reifen kaum zusammendrücken.
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mi67
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Re: schlauchreifenreparatur

Beitrag von mi67 » Di 3. Dez 2013, 12:02

nachtschatten hat geschrieben:Interessant wäre auch die notwendige Menge, ...

Ich habe gelesen, dass es bei Schlauchreifen ohne herausschraubbares Sclaverandventil auch möglich sein soll. Aber verklebt es das Ventil beim Aufpumpen dann nicht gleich mit?
Zur Menge: so in etwa 15-20 ml sollte man schon einfüllen, es kann aber auch sein, dass das nicht reicht bzw. mehrfach "nachgefüllt" werden muss. Zudem gibt es "dünnere" und "dickere" Dichtmittel oder Dichtmittel, die angeblich oder real mit speziellen Reifenkonstruktionen/Schläuchen harmonieren oder auch nicht. Ein ziemlich dickes Dichtmittel ist z.B. die Brühe für Tubeless von Zeroflats. Die Conti-Dichtmilch (RevoSealant) kommt mir im Vergleich dünner vor.

Ich habe einen Tufo und einen Conti 4000 wieder hinreichend dicht bekommen, obwohl ich die Dichtmilch erst nach dem Schaden eingesetzt habe. Hinreichend dicht bedeutet dabei: nicht nur als Heimbringer, sondern auch zur weiteren Verwendung in Rennen. Das Ventil "hängt" dann schon gerne mal an, liess sich aber beim Pumpen immer noch frei bekommen. Lästiger ist, dass beim Aufpumpen ein Teil der weißen Brühe aus dem Ventil in Richtung Pumpe oder Teppichboden/Parkett auslaufen kann.
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Re: schlauchreifenreparatur

Beitrag von Erdnah » Di 3. Dez 2013, 22:28

Probieren geht über Studieren!
Ich hatte bei (Latex-) Schläuchen in Schlauchreifen noch keinen Erfolg. Diese Schläuche sind oftmals so voller Talkum, dass kein Dichtgel hilft/wirkt.
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nachtschatten
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Re: schlauchreifenreparatur

Beitrag von nachtschatten » Fr 6. Dez 2013, 10:24

:liebe: vielen Dank für die Erfahrungsberichte und Tipps - da bin ich nun doch etwas optimistischer.

Ich weiss nicht, was für ein Schlauch wirklich drin steckt (wahrscheinlich Butyl), aber ich werde es mal ausprobieren und dann darüber berichten. Der Reifen für meinen Oldtimer ist von Kowalit (Pneumant) aber neu und war einwandfrei gelagert. Leider hatte ich dieses Jahr keine Gelegenheit an der Historica teilzunehmen :( , aber der gute Vorsatz für nächstes Jahr ist schon mal vorhanden.
Ich habe mir ein recht dickflüssiges Dichtmittel besorgt und werde mal versuchen, dies durch eine Spritze mit Kanüle in den Reifen zu "injizieren" - das Loch müsste ja dann auch wieder verschlossen werden.

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Re: schlauchreifenreparatur

Beitrag von Erdnah » Fr 6. Dez 2013, 16:38

nachtschatten hat geschrieben::... und werde mal versuchen, dies durch eine Spritze mit Kanüle in den Reifen zu "injizieren" - das Loch müsste ja dann auch wieder verschlossen werden.
Ähm, das LOchflicken per Dichtmittel funktioniert in etwa so:
es wird durch eine überschaubar große Fläche/Kanal mit Druck gepresst und kann bei Durchtritt mit der Luft reagieren.
Probier das Einbringen in den Schlauch mit der Spritze mal aus und berichte, wieviele ml Du so injiziert hast!
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Re: schlauchreifenreparatur

Beitrag von nachtschatten » Fr 13. Dez 2013, 20:55

...also der erste Versuch brachte ein zweigeteiltes Ergebnis:

- das Zeug hat sich durch eine 0,5 mm - Kanüle und etwas Druck ganz gut einspritzen lassen und das Loch von der Spritze ist scheinbar wieder dicht verschlossen worden und die Kanüle ist, mit Wasser durchgespült, auch noch verwendbar, aber
- Hmmmm :x das andere Phänomen, dass die Luft oberhalb 4 bar wie zuvor abpfeift, ist allerdings geblieben.

Ich hatte es erstmal mit nicht allzuviel versucht und eventuell war es noch zuwenig Dichtgel. Bleibt also spannend, zweiter Versuch folgt demnächst.

PS: Wenn man etwas von dem Dichtgel an der Luft eintrocknen lässt (dauert ein paar Tage), dann wird es papierartig :o

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Operation gelungen - Patient tot

Beitrag von nachtschatten » Mi 25. Dez 2013, 21:52

So, nun habe ich Euch aber lange auf die Folter gespannt:

Nach dem der erste Versuch nicht gelungen war, habe ich nun zum zweiten Mal nochmal ca. 10 ml mit der Kanüle eingespritzt. Dann war sie leider verstopft und ich habe sie herausgezogen. Mit einem dünnen Draht habe ich sie problemlos wieder frei bekommen, hätte also auch mehr hineinbekommen, wollte den armen Schlauch aber nicht nochmal zerpieksen.
Beim Luftaufpumpen gab´s das gleiche Ergebnis wie beim ersten Mal - Einstichstelle dicht - Schlauch insgesamt nicht. Danach habe ich die Luft nochmal ganz abgelassen (der Beweis, dass das Dichtmittel wirklich im Schlauch gelandet war, zeigte sich am Ventil), ordentlich geknetet zur Verteilung, aufgepumpt bis pfff... bei 3 bar, erstmal liegen lassen und dann blieb das Weihnachtswunder doch wieder aus...

Ich habe noch ein recht dickflüssiges einfüllen wollen, jedoch das verstopfte sofort die Kanüle und ging auch nicht durch das Ventil (nicht herausschraubbar). Das dünnflüssigere (TipTop) ging auch nicht durch das Ventil rein.

...und was lernen wir daraus:
- :roll: nicht im Wohnzimmer und nicht mit ordentlichen Klamotten probieren - man muss schon ordentlich drücken und im Zweifelsfall spritzt´s auch schön weit (...besser gleich wegwischen, eh´s jemand merkt)
- :D Einspritzen mit 0,5 mm Kanüle funktioniert mit dünnflüssigem Dichtmittel gut (Achtung! der Schlauch wehrt sich ganz schön gegen die Kanüle - etwas aufpumpen hilft),
- :D sowohl die Kanüle als auch die Spritze lassen sich gut auswaschen und wiederverwenden
- ;) bei ganz kleinen Löchern hilft´s durchaus
- :( Schlauchreifen leiden gern im Verborgenen (... ich konnte das Loch von aussen nicht orten)
- :dudu: Augen auf beim Reifenkauf! besser Schlauchreifen mit herausschraubbaren Ventilen kaufen und geprüften Ersatz mitnehmen!

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Nachtrag: Wunder dauern etwas länger...

Beitrag von nachtschatten » Do 6. Feb 2014, 17:04

ich hatte gerade beschlossen, den toten Reifen zu zerlegen, um mal zu sehen was Ihm denn nun wirklich fehlte und ob´s vielleicht Sinn macht... so´n altes Ding ist ja schliesslich "unersetzbar" und theoretisch müsste ein Schuster den Mantel mit dem Nahtschutzband doch auch wieder zusammennähen können :gruebel: ?

Und als ich Ihn vorgestern nochmal zur Probe aufgepumpt habe, konnte ich es kaum glauben. Nachdem er die letzten Wochen platt herumgelegen hatte, isser wieder dicht, sogar heute noch. Das ist zwar nicht gerade der passende Zeithorizont für ein Dichtgel, welches unterwegs Ausfahrten retten soll, aber doch besser als nichts.

VG, Marc

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