Hallo,
ich würde dir den Vorschlag machen, dir erstmal ein Gebrauchtrad zu kaufen. Gerade für das erste Rennrad sollte man doch erstmal schauen, ob es das wirklich ist.
Ich fahr jetzt mein zweites Gebrauchtes, ein Basso Coral, seit über 4Jahren, es hat gerade erst erfolgreich eine 1,9 Mm lange Frankreichtour mitgemacht. Verschleißteile (Kette,Kassette, Bremsbeläge, Reifen) mussten mal getauscht, alles andere noch top. Es hat eine RSX Schaltgruppe (sogar mit STI's) die mir noch nicht groß negativ aufgefallen ist und die dürfte auch damals auch unteres Preissegment gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die unteren Preissegmente heutzutage soviel schlechter sein sollen.
Vielleicht gehts bei den teuren Gruppen auch um die Schaltpräzision, dazu musste meine Schaltung immer aufs penibelste eingestellt werden, aber damit könnte ich mich besser arangieren, als mit x-hundert euronen für ne präzisere schaltung.
Wäre ja auch mal interessiert, ob wirklich jemand hier über kaputtgegange Schaltungskomponenten der unteren preisgruppen berichten kann. Oder ob das rein gefühlsmäßig ist. (vielleicht weil im ATB/MTB Bereich von Sh*m*n* die schaltgruppe der unteren kategorie vllt. wirklich weniger haltbar sind, habsch aber keine er-fahr-ung)
Also mein Tip, wenn du in dem finanz. Rahmen bleiben willst, hol dir ein neues Rad mit Sora, oder gib weniger Geld für ein Gebrauchtes mit ner teureren Schaltung aus.
Bei nem neuen Rad würde ich schätzungsweise nur bei den STIs 105er nehmen, die sind nicht zu reparieren und beim Nachkauf erheblich teurer (aber wie gesagt, auch meine alten RSX STI tun noch klaglos ihren Dienst). Alles andere lohnt sich sicher (auch rein BWL-mäßig) die billigeren zu nehmen und bei Defekt gegen die Gruppe umzutauschen, die dann im eigenen Finanzrahmen liegt. Wenn in paar Jahren mal das Schaltwerk den Geist aufgibt, stört einen ja die einmalige Investion für ein (evtl.besseres) Neues weniger, als jetzt die komplette Gruppe/das Rad auf höherem niveau zu kaufen. Das tröpfelnde hochrüsten je nach Ausfall dürfte bei niedrigem budget schlauer sein.
Noch der allgemeine tip, dass man als ambitionierter Hobbyfahrer, der vielleicht RTFs mitfahren, aber nicht gewinnen will, ein möglichst leichtes Rad nicht unbedingt nötig ist. Fürs Training ist das zusätzliche Gewicht ja nicht störend, und es macht teilweise (z.B. als 36 Speichen Laufräder statt 20 oder 28) das Rad stabiler. Auch würde ich heute keine superdünnen Rennfelgen mehr nehmen, da ich mit 25/28mm Reifenbreite bevorzugt unterwegs bin, würde ich eine mit 17mm Maulweite nehmen. Soll angeblich auch Einfluß auf die Lebensdauer der Reifen haben.
Ich rate dir auch noch zu nem Stahlrahmen. Bei meinem ersten Renner(Alu) ist ohne Voranzeichen das Ober und Unterrohr vom Steuerrohr abgerissen. Zum Glück beim losfahren. Wie das auf ner Abfahrt geendet wäre, will ich mir nicht vorstellen. Bei Stahl merkt mans, bevor der Rahmen aufgibt. Wenn man sowas einmal erlebt hat, sind Alurahmen mit nem KO-Kriterium belegt.
Gruß, Ingmar