Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Fragen zur Rennradtechnik? Welches Rad ist das richtige für mich? Hier bist du damit richtig.
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vantage84
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Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von vantage84 » Di 4. Okt 2011, 17:12

Hallo,

eigentlich müsste ich so eine Frage in einem der bekannten Foren stellen. Dort laufen mir aber zuviele Kamikaze (oder wie auch immer er derzeit heisst) Typen rum, um verwertbare Antworten zu erhoffen. Hier gibt es ja ein paar Experten, die schon ihre Erfahrung mit Leistungsmessern machen konnten und mir evtl. Hilfestellung geben.

Ausgangssituation:

Die Saison 2011 lief bis dato super, nächstes Jahr kann es dann aber gerne noch ein Stückchen besser werden (vor allem, da es dann teils Lizenzrennen sein werden). Da ab November der Formaufbau für 2012 beginnt, sollte bis dahin auch langsam der Plan bezüglich Ausrüstung/Training stehen. Einen wichtigen Punkt stellt dabei für mich ein Leistungsmesser dar. Ich möchte a) gezielter trainieren, b) meine Form besser einschätzen (z.B. Veränderungen im Verhältnis Puls zu Leistung), c) Rennen analysieren und d) einfach eine schöne Spielerei für den heimischen PC haben.

Fest steht für mich derzeit, dass ich ein Messsystem an der Kurbel haben möchte. Bei gleichen Innenlagern an allen Rädern kann ich dieses leicht wechseln. Bei einer Powertap Nabe bin ich hingegen auf ein Laufrad angewiesen, obwohl ich verschiedene Einsatzzwecke abdecken möchte (Training bei Sauwetter, Rennen, evtl. EZF mit Scheibe). Diese Lösung fällt somit flach. Ein SRM System ist natürlich ein Traumding. Ein großer Erfahrungsschatz und ein chicker Computer (also ich finde den PowerControl genial). Leider fällt der Preis aufgrund der Sonderstellung sehr sehr hoch aus und man kann höchstens auf ein gut erhaltenes gebrauchtes Modell hoffen. Ob ich in den nächsten Wochen das Glück habe und ein solches System erwische?

Eine Alternative dazu ist natürlich die Ossi-SRM (auch als Power2Max bekannt). Sie hat die bauartbedingten Vorteile der SRM und fällt deutlich günstiger aus. Bisherige Erfahrungsberichte scheinen recht positiv. Leider kann man hier keine SRM Powercontrol anschließen und ist auf andere Computer mit dem ANT+ Standard angewiesen. Hier ist für mich die Frage, was man da sinnvollerweise nehmen soll? Bislang habe ich ein einfaches Tacho und nicht den Überblick über den Markt. Was das Ding können soll:
1) So klein wie es geht sein (ich möchte keinen riesen Klotz am Vorbau)
2) Es muss mir während der Fahrt nicht viel mehr als Leistung, Puls, Trittfrequenz und Kilometer anzeigen
3) Ich möchte aber etwas, das ich abends an den Computer anschließen und auswerten kann. Also auch möglichst mit GPS Werten.
Ich schätze, mit Messsystem, Kettenblättern und Tacho müsste ein Neupreis von 1500 bis 1700 Euro machbar sein. Billig ist sicher was anderes aber naja...

Eine dritte Variante wären noch die Pedalmesssysteme. Diese kommen aber wohl erst im Frühjahr 2012 auf den Markt. Zu spät für die Saison und dann bleibt die Frage nach eventuellen Kinderkrankheiten. Ob es dann billiger als die Power2Max wird ist dann auch noch zu hinterfragen.

Also, wenn ich jetzt mal von einem Systempreis von 1500 bis 1700 Euro ausgehe. Soll ich besser nach einem gebrauchten SRM System suchen oder ein neues Power2Max zulegen. Wenn das, was könnt ihr für Computer empfehlen? Wie zuverlässig arbeitet das Teil?

Ich bin natürlich noch für andere Vorschläge offen. Vielleicht hat ja noch jemand ein solches System in der Ecke liegen. :D

Gruß

Frank
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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von SXHC » Di 4. Okt 2011, 17:17

Interessante Frage!

Gebraucht würde ich SRM nur kaufen, wenn ich den Verkäufer kenne und einschätzen kann, wie er mit Technik so im allgemeinen umgeht.

Als Computer könnte der EDGE 500 was sein. Zeigt nicht viel mehr an, als du willst, nicht so klotzig, hat Ant+ und GPS für das post-training.

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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von Barus » Di 4. Okt 2011, 17:51

Meine SRM-Kurbel hat allein neu 1500€ gekostet und liegt mit den Garmin Edge 705 für 350€ zwar schon über Deinen Vorstellungen, aber doch nicht so extrem weit weg. (...und das ist schon 3(?) Jahre her)
Evtl. auch mal bei SRM nachfragen, ob es nicht wieder Rückläufer aus dem Profisegment gibt, die sie aufgearbeitet kostengünstiger an den Mann bringen. Außerdem stehen nie immer alle Varianten auf deren Webseite, also einfach mal anrufen und fragen.

EDIT: ich seh gerade, dass meine Kurbel jetzt schon 1700€ kostet. :o
EDIT II: Wenn Du schon mit einem Radcomputer mit GPS und ANT+ liebäugelst, dann bitteschön auch mit Kartendarstellung zum Nachfahren von Kursen. Würde ich zumindest immer wieder so machen.

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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von mi67 » Di 4. Okt 2011, 19:05

vantage84 hat geschrieben:Ein SRM System ist natürlich ein Traumding.
...
Eine Alternative dazu ist natürlich die ossi-SRM (auch als Power2Max bekannt).
SRM - da muss man ja in einen Geldpott fallen, damit sich das zu Zeiten erwachsen werdender Konkurrenz noch lohnt. Die Kabelversion (gebraucht) mag zwar gut gehen, wenn das Kabel noch gut in Schuss ist, ist aber nicht so schnell von Rad zu Rad wechselbar. Auch sind die Folgekosten des Batteriewechsels unangebracht hoch.

Also, typisches "Vernunfsts-Setup": P2M + Rotor-Kurbel + Ultegra SL-Kettenblätter (optisch passend!) + Garmin
Wenn das Nachfahren vorab geklickter Kurse entbehrlich ist, dann freilich der leichte und kleiner gehaltene Garmin Edge 500.

Gerade die Kombination aus Powermeter und GPS ist für die Nachbereitung für Bergziegen besonders reizvoll, da man nach Upload auf Strava.com seine Leistungen in den Hügeln historisch bzw. mit anderen Mitstreitern vergleichen kann. Bei reinen Leistungsaufzeichnungen kann man nur relativ ungenau nachvollziehen, wo genau was geschah.
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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von Chelm » Di 4. Okt 2011, 20:16

Also ich habe das Ossi-SRM. Die Anschaffung war für mich dahin gehend logisch, da ich einen Edge 500 und DuraAce-Innenlager schon hatte. Die Beschaffung der Kettenblätter war auch kein Hindernis, also brauchte ich nur noch die Kurbel und den Leistungsmesser. Damit war ich mit 1000€ (auch eine Menge Geld) dabei und erwarb eine Rotor3D mit P2M.
Funktion war/ist tadellos. Einzig die Nutzungsdauer der Batterie entsprach nicht den Angaben, reicht aber aus um doch einiges zutrainieren.

Zum Thema SRM: Ich habe zwar selber keins, aber man kennt ja Leute, die eins fahren. Selbst unsere Nationalmannschaftsfahrer auf der Bahn werden mit dem preiswerten FSA Gossamer-Variante ausgestattet. Die tut also auch ihren Dienst. Gegenüber den besseren Kurbeln hat man nur einen Gewichtsnachteil.
Der unfassbare Mehrpreis eines kompletten Trainningssystem von SRM zu einer SRM-Kurbel ist auch gewaltig: 600€. Die Vorteile des Powercontrols sind doch nur, dass es verschiedene Disgns gibt, man ihn vor dem Lenker montieren kann und das man die SRM-Software verwenden kann. Dafür kann man die Datenanzeige des Powercontrol Displays nicht verändern, was bei einem Garmin möglich ist. Ob der Powercontrol bzw. der Edge Alarmfunktionen für das Intervalltraining haben kann ich dir nicht sagen, aber vielleicht legst Du auf soetwas Wert.
Das GPS des Garmin ist wie Mi67 schon schrieb ein netter Zusatz um Fahrten auszuwerten, dafür hat man natürlich unter Dächern keine Geschwindigkeitsanzeige außer man hat einen zusätlichen Sensor.

Rotor3D mit P2M, Innenlager, Kettemblätter, Edge 500 führt damit auch zu einer Investition von 1350€. Die SRM-Gossamer-Variante mit Edge 500 bedeutet 2000€.

Es gibt natürlich noch das Ami-SRM, also Quarq. Das soll auch gut funktionieren (CerveloTestTeam fuhr mit den Teilen). Preislich schlägt das aber auch mit 1900€ bei einer Rotor3D inkl. Kettenblätter zubuche, sodaß sich der finanzielle Mehraufwand gegenüber P2M auch nicht rechnet.
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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von vantage84 » Di 4. Okt 2011, 21:07

Besten Dank schonmal!

@Barus: Kartendarstellung brauche ich definitiv nicht. Wenn es mal Orientierung benötigt reicht mir ein "Roadbook" Zettel auf dem Oberrohr. :)

@Michael: Das mit der Kabelei ist natürlich ein Argument.

@chelm: Man kann sich Alarmsignale für Intervallprogramme beim 500 setzen? Wäre schon eine klasse Sache.

Mein Favorit ist demnach die Option - P2M, Rotor 3D, Stronglight CT² Kettenblätter, Garmin Edge 500. Würde auch im Budget bleiben, ist neu und auf Garantie.

Ich schlafe mal ne Nacht drüber. :tja:
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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von SXHC » Di 4. Okt 2011, 21:12

und bitte dann in ein paar Monaten eine Review!

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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von Barus » Di 4. Okt 2011, 22:05

Die Kabelage ist bei SRM eigentlich schon seit drei Jahren Geschichte.

Und glaub mir: wir waren früher auch mal so unterwegs. Mit Mäusekino fährt es sich jedoch viel flüssiger und angenehmer.

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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von mi67 » Di 4. Okt 2011, 22:36

vantage84 hat geschrieben:Mein Favorit ist demnach die Option - P2M, Rotor 3D, Stronglight CT² Kettenblätter, Garmin Edge 500. Würde auch im Budget bleiben, ist neu und auf Garantie.
Da das ossi-SRM begehrt zu sein scheint, könnten Lieferfristen von mehreren Monaten bestehen. Ruf´ mal dort an, um zu erkunden, mit welchen Lieferfristen momentan so zu rechnen ist. Das Weihnachtsgeschäft könnte dann noch mehr Verzögerung in die Sache bringen ...

Ich hatte ja auch gehofft, die P2M noch vor den Zeitfahrevents zu haben. Daraus wurde aber leider nichts mehr; die Lieferung kam in der angekündigten Kalenderwoche im Juni und nicht (wie bei Crishi) bereits vor dem angekündigten Termin.

Bez. Kabelage: hatte es nur erwähnt, da Powercontrol V - Systeme am Gebrauchtmarkt in etwa in der Region der P2M kosten und man versucht sein könnte, auf ein Kabel-gebundenes SRM-System auszuweichen.
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Re: Leistungsmesser - wie zum besten Kosten/Nutzen Faktor?

Beitrag von vantage84 » Mi 5. Okt 2011, 06:24

So,
im morgendlichen Anfall habe ich diese Kombination bestellt. :D
Auf die Lieferzeit bin ich auch mal gespannt. Für das letzte Saisonrennen in knapp 2 Wochen wird es aber mit ziemlicher Sicherheit nichts mehr. Wenn es dauert habe ich wenigstens genug Zeit "Training and Racing with a Power Meter" zu lesen. Wie lange hat es denn bei dir gedauert Michael?
Die Vorfreude auf das Spielzeug ist jetzt schon riesig.

Gruß

Frank
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