Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

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Floeri
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Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

Beitrag von Floeri » Di 26. Apr 2011, 08:38

Damit ich ein paar Leistungsnachweise erbringe, gibts hier ein paar Berichte:

Ostersamstag: Tour de Energie, Göttingen
Mit meinen neuen Trainingsspielzeugen ging es bei bestem Wetter nach Göttingen, um die Runde einmal abzufahren. Mit 7 Männern und einer Frau ging es zum ersten Berg: 4 Männer waren vorne weg, ich wartete auf die Frau, einer fuhr alleine weiter und der verfuhr sich noch... Es muss hier mehr Zucht und Ordnung rein :D
Zu dritt nahmen wir den Rest in Angriff und düsten so gen Bramwald. Dort habe ich Racetempo gefahren und musste in der Verbindungspassage zum Hohen Hagen wegen Gegenwindes ordentlich kämpfen. Den Hohen Hagen hüpfte ich förmlich empor und hatte viel SPass gehabt mit den Oberschenkel :o

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Ostermontag: VeloChallenge, Hannover
Einige neue Trainingskameraden wollten mit mir das Heimrennen abfahren. Dabei zeigte unser erfahrenster wie man ein Citec VR 3000s mit gebrochener Speicher sicher um den Parcours bekommt :cool: . Kaum Rücken-, dafür immens viel Gegen und Kantenwind prägte die Tour. War aber sehr zufrieden mit der Ausfahrt :ohnmacht:

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Floeri
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01.05.2011 Lindener Bergpreis, Hannover

Beitrag von Floeri » Di 3. Mai 2011, 07:54

Papa Chelm war schon da und das Rennen der KT-ABC-Gruppe hatte schon begonnen. nach einem fröhlichem Hallo und wie Gehts, was macht LE? ging es schnell zu Tagesordnung über. Wie sieht Chelms Outfit aus und wie viele seiner Jungs sind mit dabei!?
Schnell bekam ich die Übersicht, detailliert auf den Zettelnotiert von Papa . Mathias war nur mit Chelm angereist, dafür war noch ein fahrer der rennradliste Leipzig am Start: Renzo W.! Der ehemalige JM-Beherscher machte zu Beginn mit dem späteren Sieger und Bundesauswahlfahrer Kalz die Pace und holte sich die nötigen Punkte, um auf Rang 5 zu fahren: STARKE LEISTUNG :anbetung: .
Chelm versteckte sich zu Beginn noch ein wenig im Feld, aber Matse bekam Gefallen an dem kleinen Huckel in Linden und drehte dann bald auf. Zunächst holten sich die kräftigeren Fahrer wie Renzo die Punkte, aber er blieb immer mit dabei in der Spitzengruppe. Zur Hälfte ging Kalz mit Matse und 3 weiteren Fahrern auf und davon und er begann Punkte zu sammeln. papa und ich waren schon ganz heiser, so feuerten wir den Kerl an :D . 20 Sek. später mussten wir schon wieder schreien, denn dann kam chelm im Feld vorbeigerast. Das ging 2-3 Runden so und wir beide wurden nervös, den Chelm nahm 2 Wertungsläufe als ertser mit, bei denen es "nur" Geldprämien, aber keine Punkte gabe. Hatte er ob des hohen Puklswertes vergessen, sich für diese zu schonen? Wir waren ratlos und so bestand unsere Aufgabe mit wilden Gesten und Urschreien ihn darauf aufmerksam zu machen, dass ab jetzt nur noch Points zu sammeln wären. Der Fuchs Chelm wusste aber alles im renngetümmel einzuschätzen und raunzte zurück: "Wievielter ist Matse?" "2." hechelten wir hinter ihm her.
DAnn begann, ca. 11 Runden vor Ende, Chelms atemberaubende Arbeit für Mathias: Aus der Spitzengruppe ist ein Fahrer rausgefallen, der sehr stark einzuschätzen war. Hinten begann das feld nicht mehr energisch hinterherzufahren und Chelm attackierte, um seinen jenatec-Kumpel zu unterstützen. Die Folge waren 2 Runden lang gezogenes Feld und Chelm als Dampfwalze, Düsenjet .... what else... vorneweg. papa und ich war janz uffjeregt, denn das kostet doch Kraft!!!???
Chelm benötigte drei Anstiege, um an Matse ranzukommen und nahm ihn aus dem Wind. Ganz starke Leistung :ohnmacht: . Mit Platz 2 und 12 für matse und Chelm, sowie Platz 5 für Renzo war aus meiner leipziger Brille im HRC-Hannover-Trikot alles super gelaufen.

ich bin dann schon mal zum Start gerollt, damit ich das Hobbyrennen nicht verrspätet in Angriff nehme und durfte einen Sprint erleben vom Kalz, dass keiner der Hobbyfahrer noch etwas gesagt hat. Ich habe noch nie solch eine Power bei einem ansteigenden Zielsprint gesehen: Die Arme haben den Lenker gewrungen, UNGLAUBLICH :anbetung:

Der Start beim HOBBYrennen begann und ich kam mal wieder nicht in die Pedale. Zuvor habe ich mich ganz nach vorne gequetscht und musste mehrmals das Fett von meinen durchtrainierten Waden abwischen, das die großen Kettenblätter der Zurückgelassenen an mich ranrieben. Zunächst ging es bergab, dann kam eine 135 Grad rechtskurve, ein elendiges langes Stück geradeaus im Gegenwind und dann die Wand von Linden :augenreib: .

Die ertse Runde reihte ich mich zur Vorsicht hinten in die Gruppe ein. Die Gegengerade tat schon weh, wohl eher dadurch, dass ich mich am Sprinten üben musste, um nicht das Peleton zu verlieren. ich war der einzige fahrer, der außen die 90 Grad Kurve zum Berg hoch gefahren ist. So konnte ich eine Menge Pedaleure überholen, auch wenn mein VR 2mal den Strassenrand touchierte. ich nahm den berg mit großem kettenblatt, FANTASTISCH.....bescheuert,....
denn oben angekommen, wolte ich das erste mal mein Mittagessen verlieren.
In der zweiten Runde nahm ich die "Verfolgung" mit versprengten fahrern auf und auch hier nahm das große Kettenblatt den berg, ALLERDINGS mit rettungsanker hinten drauf :pfeif: und gefühlten 30U . Das rennen war vorbei, denn ich sah vorne keinen mehr: MIST war ich doch Topfav in Klamotte (Hose RRL LE + Trikot HRC = ultra coole Variation), aber halt nicht bei Rennen :nixweiss:

ich beschränkte mich hinter der führenden frau her zu hecheln, die ich auch immer auf der geraden wieder hatte und am berg verlieren musste. DAs machte ich 5 Runden mit und bekam dann Unterstützung von 3 fahrern, die mich in ihren Windschatten mitnahmen. Am Berg musste ich zwar übelst kämpfen, aber dafür brauchte ich auch nichts weiter zu machen. Bin halt ein kluger Fahrer ;)

leider habe ich nicht mitbekommen, wann die letzte Runde begann, so dass ich verwundert hinter den dreien her schaute, als die den Berg wie die Bekloppten hoch gejagt sind. Egal, ich kam oben an, sah meine Frau, mir wurde schlecht und behielt doch die Beherrschung.

Blackdevil war wieder ein tolles Chick und hat mich immer wieder beruhigt und mir versichert, dass ich wie ein GROßER das rennen gefahren sei. Ok, nicht so schnell wie die anderen, aber dafür immer wieder mit 1on1 Händeabklatschen und RockyBalboa "!ADRIAN!" Ausrufen doch sehr unterhalsamer rennradfahrer im Hobbyrennen.

Ich bleibe Genussfahrer....so weit steht das schon mal fest :keks:

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Re: Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

Beitrag von peso » Di 3. Mai 2011, 09:01

Mir fiel vor Spannung und Aufregung beim Lesen fast der Tee aus der Tasse.

Aber ja, der Renzo ist ja auch ein RRL-Kollege. :idee: Ein Hoch auf die Rennradliste. :D
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"Ich bin in diesem Jahr auf noch keiner Ausfahrt schneller als 24 km/h im Schnitt gewesen." (Anonymer Radfahrer, 2005)

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Re: Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

Beitrag von Floeri » Di 3. Mai 2011, 09:49

Interessant, dass er fällt. Hast wohl das Wasser vergessen einzugeben, was? :D

Sorry für die Rechtschreibfehler, aber meine neue Tastatur .... NAJA :nawarte:

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Re: Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

Beitrag von Chelm » Di 3. Mai 2011, 20:59

Mein Bericht müsste bald bei rsv-speiche.de auftauchen. In der Zwischenzeit schon einmal dieses Bild, welches beweisst warum Mathias am Berg besser aussieht als meine Wenigkeit.
Ich bin der da hinten, der alles versucht um in die Nähe der Spitze zukommen, was ich auch geschafft habe :ohnmacht: :)
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Schaumburg und Hanover - Goslar retour

Beitrag von Floeri » Di 31. Mai 2011, 16:59

Aus diesem Monat kann ich von 2 erwähnenswerten Ausfahrten berichten:
Schaumburg
GPS_20110528 Schaumburg.png
GPS_20110528 Schaumburg.jpg
Mit 5 Männern und 2 Frauen fuhren wir los und kamen mit 1 Frau und 4 Männern wieder zurück, da 2 sich zwischenzeitlich verabschiedeten. Nette Hügel waren zu bezwingen, wobei der einzig wahre die Schaumburg darstellt. Waren alle noch frohen Mutes, so war ich neben einem anderen Biker, der einzige, der sich nach Erfahrung der Burg mutig ins Weserbergland herunterwarf, um die andere und damit schwerere Seite wieder zu erklimmen. Zurück kaonnte die einzige DAme des Peleton irgendwann die Huckel nicht mehr gewohnt fahren und trotz Rückenwindes wurde es immer gemütlicher. Nach dem nienstädter pass ereilte dann einem Radffahrer männlicher Seits das Floerisympotm: Muskelkrämpfe :pfeif:
Meiner starken radkunst und -kraft sei Dank, dass ich ihn schieben konnte und wir so wieder alle frohgelaunt in Hannover ankamen. Irgendwie war das so ein Dejavu Erlebnis :D :keks:


und Hannover Goslar Hannover
Foto 2.JPG
1. Berg
Foto 3.JPG
Auerhahnteich
Foto 4.JPG
Harz zwischen Hahndorf und Jerstedt
GPS_20110530 HANNOVER - Goslar retour.png
GPS_20110530 HANNOVER - Goslar retour.jpg
Der letzte Ausflug vor dem urlaub.... und ich wollte ihn allein erleben. morgens nach 6 Stullen mit Honig, Nutella und Harzer Käse ging es auf die Reise. Es war 0830 und bis Alfeld wurde es mal so richtig warm und ich musste beide Flaschen komplett neu füllen. Bei km 75 zog es mich nicht nur aus dem Leinetal, sondern auch fast vom Rad. Ein widerlicher Stich, der ganz Muldentaltauglich erschien, machten mir inkl. gegenwind, Sonne von vorn und seinen 14% höllisch zu schaffen. Da waren die Anstiege der B65 echt ein Kinderspiel. In Seesen wurden wieder beide Flaschen gefüllt und das 500hm Schild bekam ich nach dem 1. Berg zu fassen. Eine Bremse hat meinen Oberschenkel dabei angenagt :augenreib: . Durch das wunderschöne Lauthental ging es über den Bielstein hoch nach Hahnenklee....Ein wunderbarer Anstieg, der mir aber letzte Wassertropfen raubte, so dass ich am Auerhahnteich nachschöpfte. Munter schnell ging es runter nach Goslar, wo das Mittagessen nebst Familie schon mehr als 40 minuten über verabredeter Zeit auf mich wartete. So konnte ich auch nur kurz meine familie über alle Sorgen und Freuden unterhalten und warf mich nach Dusche und Trocknung der Klamotten etwas weniger freudig auf Blue Endorfin, wie am Morgen.
Zwischen hahndorf und Jerstedt musste ich schon mal kurz anhalten, da ich schon hier fast ne Flasche weg hatte. ich machte ein Panoramafoto (siehe oben ) und meine Beine und mein Durst hatten sich beruhigt. Bis zum Hildesheimer Wald bekam ich die volle Breitseite des Südwestwindes ab. Erst knapp 40km vor Hannover (ab der B1) durfte ich ihn als mein Begleiter bezeichnen. Ganz zum Schluß hatte ich das Glück, noch einen Radfahrer zu treffen, der auf mein Bitten hin, mich in den Windschlupf nahm und mich nach Hannover begleitete.
Nach 9 Stunden reinen radfahrens kann ich bezeugen, dass es danach mehr Spass macht zu stehen oder zu liegen, auch heute noch :keks:

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Re: Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

Beitrag von SXHC » Di 31. Mai 2011, 17:42

ohh floeri...bei 500hm muss man schon mal das trikot ganz öffnen!

mehr davon! :daumen:

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Re: Erwähnenswerte Ausfahrten von Floeri

Beitrag von Winni » Di 31. Mai 2011, 18:20

Habe gestern mit dir gelitten, dank Liveberichterstattung auf FB. Die Vmax ist auch nicht von schlechten Eltern ;)
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Velo Challenge Hannover 2011

Beitrag von Floeri » Mo 4. Jul 2011, 20:36

Floeri und seine Radrennen in Hannover haben Ihre eigenen Stories. Da bin ich letztes Jahr mit dem Salamander_f so ein beherztes rennen gefahren und wir belegten die Plätze 111 und 112. Aber es reichte nicht, um in Startblock A anzutreten. Die Veranstalter nahmen hier lieber die neuen Fahrer auf, die 40+ km/h angegeben haben. Selbst Platz 50 musste aus B starten.

Egal, ich stellte mich schmollend mit meinen HRC Hannover Vereinskameraden in block B und wir erwarteten den Startschuss. A ist 3 Min. vor uns gestartet und wir begannen langsam. Es war noch ein wenig feucht auf der Strasse und es sollte auch noch ein bisserl nass von oben herunter kommen. Wir hatten Glück, dass die Teilnehmer nicht versprengt auf der Prachtallee am Maschsee einzelnen daherfuhren, sondern schnell beinander blieben, so dass wir von Gruppe zu Gruppe fuhren. Wir waren 5 Fahrer, die sich schön abwechselten, ähnlich wie es der Hallzig Express bei den NSC gemacht hat. Wir fuhren also zunächst als Einheit, um Kräfte zu sparen, jedenfalls solange, bis man am ersten Hügel zerfiel …..

Die ersten 4 km waren die heikelsten, da wir nach einer 90 grad Kurven—Brückenüberquerung gleich in eine Kleingartenkolonie einbogen, die im Training 4 Leute nebeneinander fahren ließ, im Rennen teilweise 7 neben Dir auftauchten. Ich hielt mich in der B-Gruppe jedenfalls ganz vorn, so dass ich keinerlei Probleme hatte, durch dieses Nadelöhr durch zu kommen. Danach begann das rennen dann. Große bullige piloten nahmen Stellung an der Spitze und ballerten nichts Gutes heißend über den feuchten Teer gen Coppenbrügge und sein Floeri-schädigender-Berg.

Ich habe alle register gezogen, um als Lutscher möglichst bis zum 1. berg dabei bleiben zu können. So hielt ich mich zwar permanent unter den ertsen 20 auf, was aber auch bedeutete, dass ich schnell an die Spitze gespült wurde. Dies habe ich vermieden, indem ich mich immer schnell an 3. Position hinter den zurückfallenden Führungsfahrer in dessen Windschatten versteckte. Das kam natürlich nicht gut an und ich musste mir Mecker ohne Ende anhören. Meine Männer vom HRC fanden mich aber mutig und machten mir Mut, weiterhin dabei zu bleiben. Teilweise hatte ich Probleme selbst im Windschatten das Tempo zu halten. Meine Brille war undurchsichtig, braune Gläser hätte ich gar nicht gebraucht, denn der Schmutz hatte dieselbe Farbe.

So hangelte ich mich immer an der windlosen Seite des Pelotons bis zur Einbiegung auf die K214. Kurz vor Eldagesen im Kantenwind sahen wir die Gruppe A vor uns Richtung Coppenbrügge abbiegen. Dies bedeutete nun, dass unsere Testosteron -Rösser nun Vollgas gaben BERGAUF. Ich lief zur Höchstpulsform auf und platzte klassisch aus der Gruppe raus. Allerdings war ich ja sehr weit vorne, so dass ich mich hinten fast wieder hineinbugsieren konnte….allerdings nur fast!
Ich fuhr schon 10 m bei meinem neuen HR, als plötzlich von hinten sich ein Fahrer schön zwischen mich und meinen Nachbarn hineinbohrte. Er schrie dabei, dass ich ihm den Platz weggenommen hätte. Also berührten sich alle 3 Lenker gleichzeitig. Ich lehnte schon mit 45Grad-Schräge an seiner Schulter und schlug wie Cavendish hart mit dem Helm an seinen Körper. Gefühlte 2 Minuten dauerte der Kampf und das endlose Schlingern der Vorderräder. Mein ehemaliger Nachbar sammelte schon sein rad im Graben auf, als ich endlich wieder mein Endorfin beieinander hatte und dieselbigen ohne Ende im Körper versprühte.
Mich kostete das nun endgültig den Platz in der 1. B-Gruppe und ich musste hart hinter meinem Windschatten kämpfen, um wieder heranzufahren.
Ich blieb relativ lange den Berg hinauf noch im Peloton, allerdings diesmal ganz hinten, denn die Kraft wollte mich nicht mehr nach vorne lassen. Also wurde ich wieder gelöst, als es steiler wurde, sprich 4-5%.

Zu Viert jagten wir nun dem Feld hinterher, welches sich 200m vor uns befand. Wir hatten nie eine Chance heranzukommen, aber bis Hachmühlen probierten wir es dennoch. Dann ließ ich mich fallen und sammelte mit 2 Gel und jeder Menge Wasser neue Kraft für die restlichen 70km. Auf der B242 hatte mich dann die 2. Gruppe bekommen und ich konnte mich wieder gut behaupten. Hier war ein weiterer Teamkamerad mit anwesend, den ich vor Coppenbrügge noch überholt hatte. Er machte schön Tempo vorne und ich konnte mich ausruhen. Allerdings war mir bewusst, dass ich die Gruppe am Messenkamp nicht halten werde. Dies war dann auch so und schaffte gerade noch so den Berggipfel zu überfahren und alleine nach unten zu rollen, um dann mit der 3. B-Gruppe in den Nienstäder Pass zu fahren.

Der Kampf begann.:
Vorne ballerten die Leichtgewichte bergauf und hinten schwitzte Floeri sein Leid heraus. Ich merkte schnell, dass ich die Kraft bis oben einteilen musste, um nicht völlig kaputt zu gehen. Ich ließ am steilen Stück nach der Kurve etwas reißen, damit der Puls nicht völlig im Nirwana verschwand und fuhr mein eigenes tempo für die 5% bis zum Gipfel empor. Ich erhoffte mir, dass ich die starken und schweren Flachfahrer wieder bekomme als meine Windschatten und erfreute mich über jeden Fahrer, der vor mir aus dem Feld platzte. Mein Plan ging auf. Ich bekam am gipfel 4 Männer gleichzeitig zu greifen, auch einen Becher Wasser, den ich gierig versuchte zu schlucken, aber der Puls spie alles sofort wieder aus. Schlucken war nicht drin.

Knapp 65km/h ging es bergab, da die Strecke wieder feucht war, wurde kein Risiko eingeegangen und meine brille war sofort wieder undurchsichtig. An der vorletzten Kurve lag dann eine verletzter radfahrer im Graben und 3 Männer halfen ihm. Wir bekamen dann die Tafeln wie beim Profirennen vorgezeigt auf den stand: „ANHALTEN!!! SCHRANKE IST UNTEN!!!!“
Das nennt man Radsportlerpech, denn mit DEN Leuten wäre ich schön die letzten 40km schnell gefahren, denn wir wollten schön schnell wechseln. Nun standen wir an der Schranke und wechselten nur betroffen Blicke. Ein RadfahrerIn nach dem/r anderen sammelten sich hinter uns. Mit 40 Fahrern setzten wir unsere Fahrt fort.

Ich befand mich von nun an immer ganz vorne, versuchte aber wieder keine Führungsarbeit zu machen, auch der beginnenden Krämpfe wegen. 2 Frauen aus der deutschen Unimeisterschaft waren dann bei mir vorne dabei. Ich nahm mir ein HR von den beiden und tauchte so immer galant aus den Führungsarbeiten wieder ab, da die Frauen natürlich nie vorne gas gaben, sondern immer schnell wieder an die 10. Position zurückfielen, um dann wieder im Fluss nach vorne zu schwimmen.
Je näher wir dem Ziel kamen, um so hektischer wurden die Fahrer. Da stach dann einer vorne raus und das gesamte Feld legte geschmeidig einen Zwischenspurt hin oder einer konnte nicht mehr so richtig und schon sprengte er die gesamte Gruppe.
So erreichten wir wieder die Gartenkolonie und kamen über die Brücke, wo es wohl kurz vorher einen Platzregen gab, denn alles stand unter Wasser. Meine LFR gingen beide gleichzeitig weg, als ichj in die Kurve wollte und ich musste aufmachen. So kam ich auf die Windabgesetzte rechte Seite und das war mein Fehler. Die Gruppe ließ mich nicht mehr nach links und vor allem war rechts der hohe Bürgersteig, der nur noch einen Crash bei Berührung zulassen würde. Also war ich bedacht, heile anzukommen und blieb bei einem tempo, so dass ich die Gruppe vorne ziehen ließ, damit ich von hinten noch mal antreten konnte.


Das war natürlich Quatsch, aber es macht ja auch Spass, so dass ich mit Krämpfen meinen Spurt beendete, um als 276., AK 68. den garmin ausschaltete ……
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GPS_20110626 VELOCHALLENGE.jpg

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HARZerlebnis

Beitrag von Floeri » Mo 4. Jul 2011, 20:41

Nachdem ich nun die Velo Challenge für meine Verhältnis gut gefahren habe, wollte ich mir aber noch die Kletterfähigkeiten aufbessern. Also kreierte ich mir einen Kurs in den Harz, den ich im Nachhinein als einen der schönsten Kurse empfand. Für jeden meisterbar, abkürzbar und natürlich noch erweiterungsfähig. In Facebook konnten mal wieder alle mitleiden bzw. –schmollen, denn ich hatte den schönsten Tag füer den Oberharz getroffen.

Los geht es in Goslar, Osterfeld. Gleich mal ein paar hm zu Beginn, um dann am Berg nach Oker herabzurollen. Hier ist der schlechteste Belag der gesamten Strecke und man sollte wirklich nur rollen, auch wenn es bergab geht, den LFR zu Liebe.
Ich komme also gutgelaunt im Okertal an. Da Dienstag ist, brauche ich die Motorradfahrer und Kurzzeiturlauber auf den Harzer Bundesstrassen nicht zu fürchten. 160hm und immer die Oker rechts von mir herrlich rauschend und anschauend später, kam ich an der imposanten Staumauer der Okertalsperre an. Diese wurde überquert und man folgt nun einfach dem Wanderweg bis zum Kalbetal. Ein 1,50m breiter feinst geteerter Weg bringt mich stetig die 400 hm bis zum Torfhaus nach oben. Hier schwillt das Radfahrerherz nicht an, hier quillt es über. Ich bin völlig allein, es gibt eine Biberburg, Feuersalamander und Hirsche zu beobachten. Ok, ein Mountainbikerin kam von oben herab, aber das war die einzige menschliche Seele, die mir hier begegnet ist. Ein weiterer interessanter Hinweis wäre noch zui beachten: Wer das Tal nicht kennt und zu Beginn zu viel Körner lässt, der kann die die letzten 3 km mit permanent ü10% nicht mehr genießen, versprochen.
Oben am Torfhaus hat man nun die Möglichkeit auf den Rest der Gruppe zu warten….mitten in einem Heer von Motorradfahrern. Ich gönnte mir eine kalte Flasche Wasser und füllte meine Flaschen auf.

Dann geht es weiter nach Altenau und Bremsen ist hier verboten, außer man möchte die Harzaussichten ein wenig genießen. Ich mache das ja lieber bergauf, denn da habe ICH mehr Zeit.
Altenau selbst ist nicht als gelungene Harzstadt zu bezeichnen, lädt aber mit steilen Rampen innerhalb des Ortskerns die Radfahrer harzlich ein.
Die B498 und B242 sind in der Woche total leer, nur Rennradfahrer trifft man dort häufiger. Die erstgenannte ist locker zu fahren, die 242 wird dann schmackofatzel: 3km mit kaum unter 8%. Oben gibt es ne langezogene Linkskurve und Unwissende geben Vollgas, da sie den Gipfel wähnen vom Wolfskopf. Hier versagen sie dann brutalst, da es noch 300 m weiter nach oben geht. So erging es jedenfalls dem Holländer, den ich unten aufnahm in meinem Windschatten und der dann keuchend den Zwischensprint anzog, um, dann gnadenlos vom dt. Bergmotor Floeri verblasen zu werden.

Es geht dann im Hochharz weiter nach Braunlage. Die Flaschen schon wieder ¾ leer und der Wurmberg wartet schon lechzend auf mich.
4 km und 300 hm laden zu einer tollen HC-Etappenabschnittsfahrt ein. Ach ja, Wanderer kommen dort auch vor. Zwei Männer, knapp 50 Jahre jung mit gerolltem Schnurrbart kamen mir bei 7% entegegen. Wer mich kennt, der weiss, dass mir ab dieser Gradzahl schon alles weh tut. Die Sonne sticht von links vorne auf den teer, also fahre ich links im knappen Schatten der Bäume empor. Den Spaziergängern sozusagen genau entgegen, sozusagen genau in deren Territorium, sozusagen genau in deren Herrschaftsbereich. Ich keuche bittend um Freigabe des Schattenweges, da es in der Sonne so heiß wäre. Es gab keine Reaktion, nur unverständliche Blicke. Kurz vor dem zusammentreffen schreit mich einer an: „In Deutschland herrscht Rechtsfahrgebot. Bist wohl ein Engländer, was!?“ Beide blieben stehen, gingen in Kollisionskauerstellung und ich musste in die Sonne ausweichen. Ich bedankte mich mit einem „TYPISCH DEITSCH“ und schwappte ein bisserl meiner gemixten Wasser-VitC-Mg+-Orangen-Mixtur auf die erhobenen Hände der beiden Sportsmänner. ….. Der nächste Bach war 1,5km bergab….. viel Spass.
Das Fluchen wurde allmählich leiser hinter mir und ich konnte adrenalingestärkt den Anstieg wieder genießen. Oben angekommen, die letzten 400m genieße ich nicht mehr bei 14%., bitte ich Wanderer um Beweisfotos, dass ich auch dort war.
Bergab freute ich mich schon aufs Mittagessen und gaaanz viel trinken in Braunlage.

Nach der Stärkung folgt nun der schönste Abschnitt in meiner Tour: Das Siebertal.
Zuvor musste ich aber noch die B27 runterdüsen, um dann den Oberberg kurz vor St.Andreasberg zu erobern. Ein schöner Anstieg mit 5-6%. Man kommt oberhalb der Stadt heraus, so dass man sich die 15 % Abfahrt antun kann. Wer nicht so gern mag, kann über die Sommerrodelbahn bis Silberhütte und dann rechts kurz rauf Richtung Sieber fahren(auch sehr schön). Ein kurzer knackiger Nastieg und es geht wie im Hochgebirge mit 180Grad kurven en Masse nach unten. Man kann hier schon die Schönheit des Siebertal wunderbar sehen. Erreicht man das Flüsschen, so fährt man auch gleich runter von der Strasse und begibt sich auf einen einsamen Teerlindwurm, der einen nun für 10 km in eine Wunderwelt der Natur entführt. Steile Berghänge, tolle Wasserspiele der Sieber, umgefallene Riesenbäume und Urwald, wohin ich auch blickte. Die Steigung ist nicht der Rede wert……
Es ist schade, dass der harz hier nicht mit 3000hm aufwarten kann, sondern knapp 400 aufstellt.
Ich komme oben bei Sonnenberg raus und fahre die Holländergedenkstrecke abwärts. Hier erreiche ich mit 75km/h meine Höchstgeschwindigkeit. In Clausthal-Zellerfeld genieße ich noch eine Apfelschorle und nen Pott Kaffee und steure nun Wildemann an, um daas Spiegeltal zu genißen. Dieses Tal ist zwar für den Autoverkehr geöffent, aber ein einziges kam mir gleich zu Beginn entgegen. Ansonsten war das Tal für mich allein. Die Beine tun dann schon mal ein wenig weh, aber ich achte auf gleichmäßige Bewegungen und genieße auch irgendwie meine Schmerzen. Ich komme auf die B242 zur+ück und muss bis zum Bocksberg noch ein paar hm meistern.
Dann kommt die Belohnung: 10km Abfahrtsrausch der Extraklasse. Feinster Teer, kaum Verkehr und immer schön die 40+ halten. Hat fast geklappt und in Goslar hatte ich dann wirklich genug von der Runde.

Mehr davon und irgendwann mal mit Euch !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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