Gebirgsrenner hat geschrieben:Na ja - nicht schlecht. Wobei - Mannschaftszeitfahren?
Wolltet ihr heute nicht eher die höheren Gänge treten?
Höhere Gänge?
Das mit dem Mannschaftszeitfahren bezog sich darauf, daß wir einen großen Teil der Strecke zu dritt bzw. viert unterwegs waren.
Im Gegensatz zu gestern ging es deutlich geruhsamer los. Die ersten 30 Kilometer war lockeres Rollen im Feld angesagt und Vorsicht nur geboten, wenn wieder die Nasen am Straßenrand entleert wurden. Schließlich wurde vorne wieder hübsch unrhythmisch die Geschwindigkeit mal am Hügel (3%) mal im Gegenwind stehen gelassen, so daß jenes lustige Herauspurzeln aus dem Feld zu beobachten war, welches früher oder später auch die Rennradforisten treffen mußte.
Bis zur Streckenteilung sind wir dann zu viert mit ordentlichem Tempo noch halbwegs schwatzkompatibel gefahren, verabschiedeten dann Robert und sammelten an seiner Stelle einen Dresdner Stahlrenner ein, der uns bis zum Ziel begleitete. Der MIttelabschnitt war doch recht hügelig und der Wind blies auch aus allen Richtungen.
Am dritten Kontrollpunkt wurde kurz Susi Hallo gesagt, das Unvermeidliche noch etwas hinausgezögert, dann auf Katzenköpfen durch fürchterlich gelangweilte Dörfer hindurch geholpert, die restlichen Steigungen aus Ärger und Schwäche einfach ignoriert, einen unglaublich (für mich) dummen Bogen um Zwenkau gemacht und mit dem müden Kopf voran in den Gegenwind.
Da stahl sich mein Glykogen nicht mehr nur davon, es verließ mich dem gleichen Höllentempo, das nur noch Mario (Cippo) im Wind in der Lage zu fahren war. Ich heftet meinen Blick starr auf die französische Gummimischung vor mir, flüsterte zwei "Ulleunser" und glaubte, schließlich doch noch ein paar Watt in den Waden zu entdecken. Just im Moment des mutigen Entschlußes, die Führung doch mal wieder übernehmen zu wollen, flog von links "Die Böe" voller Hobbypilotenhaß ins Fahrerhäufchen und befreite mich von allem Übermut.
Dann hatte die Strecke ein Einsehen und kam an ihr Ende.