Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Fragen zur Rennradtechnik? Welches Rad ist das richtige für mich? Hier bist du damit richtig.
red nosed renntier
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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von red nosed renntier » Do 30. Nov 2006, 15:29

Das lustige ist, dass ich gestern schon einen längeren Beitrag schrieb zu Barus Rad, den aber, weil ichs nicht so madig machen wollte, stark gekürzt. Jetzt kann ich hier mal den Text reinkopieren, der das ausführt:

"Fakt ist: es geht geringes Gewicht an Rahmen, Vorbau, Lenker, Sattelstütze und Kurbel ganz klar auf Kosten der Festigkeit (man nimmt einen geringeren Sicherheitsfaktor[*], und dadurch wird auch der Ermüdungsbruch schon bei geringerer Laufleistung wahrscheinlicher), an einem Rad nur für Rennen sicher unerheblich, aber für Trainingszwecke doch völlig ungeeignet.
Ich rechne jetzt schon bei meinem schweren AluRahmen mit max. 50Mm Laufleistung bevor die Dauerbelastungsbruchwahrscheinlichkeit krass ansteigt, bei Leichtgewichten hätte ich schon nach 30-35Mm Schiss.

Wenn man schon genug Kohle hat, lohnt es sich doch eher noch zusätzlich zum leichten Rad für Rennen ein schweres Trainingsrad zuzulegen. Am besten aus Stahl, weil der hält wenn beim Zusammenlöten nichts falsch gemacht wurde, wirklich ewig. Für Alu gibts keine Dauerfestigkeit, irgendwann bricht es immer.

Ich sag nur: Energie- und Umweltbilanz. AluLeg. brauchen enorm Energie bei der Herstellung.
Wenn man dann mal überlegt, dass manche Leute im Leben durchaus an die 700Mm rankommen(manche Verrückte schaffen gar 1Gm), hieße: 15-20 Alurahmen oder einer aus Stahl (am besten Rahmenbauer und Edelstahl)

Und schlussendlich: am umweltschonendsten sind immer noch gebrauchte Rahmen die schon gebaut wurden. Geht leider bei Alu schlecht, Laufleistung sieht man Rahmen nicht an, da muss man auf die Angaben des Verkäufers schon vertrauen können.

Klar kann man sagen: auf die 15-25kg Alulegierung kommts nicht an, mit der Einstellung könnte ich mir Glasmülltrennung auch völlig sparen. Jeder Mensch hat ein Gewicht im CO2-Haushalt.
Also einfach mal daran denken, dass Alu je leichter es ist, früher ausgetauscht werden muss oder früher bruchgefährdet wird, und ob einem die paar gramm gespartes Gewicht die zusätzliche Menge CO2 Wert sind, die beim häufigeren Tausch von Leichtbauteilen anfallen.

Ausserdem wenn ein Hemd (sorry) wie Barus anfängt 50g-weise Gewicht zu sparen, kann ich das nachvollziehen, wenn das jmd. mit 3-4kg Speck am Körper macht, ist es für mich albern.

[*]Sicherheitsfaktor: reale Materialstärke/ Errechnete Materialstärke (die man braucht für die maximal angenomme Kraft) "

Und nun der Zusatz ;)

Bezüglich der Gruppenunterschiede denk ich man kann mit Glück doch gut damit fahren, x00 EUR mehr für die nächsthöhere Gruppe auszugeben (einzig bei der Kurbel, siehe oben dauerbruchwahrscheinlichkeit erhöht, wirds sich wohl nicht rechnen). Denn: die höherwertigen Gruppen zumindest bei Sh*m*n* haben noch einen Tick bessere Dichtung und Lagerung der Komponenten.
Heißt: statt 60Mm halten sie dann vllt. 80Mm (aus der Luft gegriffen), ob sich das auf Dauer lohnt muss jeder selbst entscheiden.

Im Endeffekt denk ich mir: ich kauf jetzt mittlere Qualität, die schaltet halt etwas kürzere Zeit genauso präzise wie die bessere Qualität. Dann muss ich mir früher Ersatz kaufen, und bekomm eventuell dann in der mittleren Quali/Preis-Klasse höherwertigeres als die frühere höhere Qualiklasse. (Alle Klarheiten soweit beseitigt>:-)
In dem Sinne werden wohl viele ehemalig Spitzen-Schaltwerke noch vor dem Tod wieder eingemottet werden. Wer so hoch kauft hat auch oft das Geld. Dann ist es wohl nur der Style-Effekt.

Die Schlussfolgerung aus den ganzen Überlegungen lautet für mich: Gebrauchträder für Alltag und Training kaufen (dann ist es auch umwelttechnisch egal ob Alu oder Stahl), und dabei wenn man Räder im Keller hat und damit Zeit zum Suchen, möglichst ungefahrene Spitzengruppen suchen. Im Alltag und Training nach möglichst leichten Rahmen, Kurbel, Vorbau und Lenker zu suchen ist eher kontraproduktiv, sowohl für den Geldbeutel (wobei das dann wohl eher weniger stört) als für die Umwelt, jedoch:

Wenn man wirklich Rennen fahren will, dann ist das geringe Gewicht wichtig, auch wichtiger, als die bessere Schaltungsgruppe.
Welcher Amateurrennfahrer wird wohl jemals die 30-40 Mm in Rennen fahren, die es wohl mindestens brauchen wird, selbst Sora-STI's und Schaltwerke zu zerlegen. (meine RSX-STIs und das Schaltwerk haben die geschätzten 25Mm schon hinter sich und schalten noch, und würden das nach ner Spülung mit WD40 sicher nochmal erheblich besser machen)
Auch ein Rahmen mit extrem kleinen Sicherheitsfaktoren wird wohl dennoch mindestens 20-30 Mm fahrbar sein. Mehr braucht man dann ja auch nicht für ein Renn-Rennrad :D .

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von red nosed renntier » Do 30. Nov 2006, 15:34

pneumo hat geschrieben:die welt ist nun mal so: für die einen ist ein rad nur ein fortbewegunsgmittel, andere wiederum stellen sich den renner ins wohnzimmer. beide seiten sind für mich nachvollziehbar,
Genau deswegen darf bei mir der Renner und der Alltagshalbrenner mit ins Wohnzimmer :D

Letzterer natürlich nicht bei Matsch und Regenwetter.

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von red nosed renntier » Do 30. Nov 2006, 15:50

Ah, ich lese: Kurbel aus Carbon? Das nenn ich mutig, das sind sie die Helden auf den Pedalen ;-/, wenn mein Rad mal abgestellt wird und umfällt, fällt es eigentlich immer aufs Pedal, damit auf die Kurbel. Nach jedem Sturz Kurbel auf der Seite tauschen?-/

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von Frank » Do 30. Nov 2006, 15:57

@Ingmar
was meinst du immer mit Mm, vielleicht verstehe ich ja dann, was du sagen willst?
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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von tobi » Do 30. Nov 2006, 15:59

Es ist sicherlich richtig, dass Carbonteile meist weniger haltbar sind.

Man braucht aber mit ziemlicher Sicherheit nicht glauben, dass ein so stark beanspruchtes Teil wie die Kurbel nach jedem Sturz eines leichten Bikes zu wechseln ist!

Und vielleicht; ich kenne mich da nicht so gut aus; ist es ja umweltfreundlicher öfter eine Carbonkurbel zu tauschen als dieses Teufelszeug Alu.....

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von red nosed renntier » Do 30. Nov 2006, 16:04

Frank hat geschrieben:@Ingmar
was meinst du immer mit Mm, vielleicht verstehe ich ja dann, was du sagen willst?
1000km = 1 Megameter (Mm)
1000Mm = 1 Gigameter (Gm)

Ist sprachlich einfach unschön zwei Vervielfachungswörter zu wählen (millionen centimeter ;-)

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von red nosed renntier » Do 30. Nov 2006, 16:10

tobi hat geschrieben:Und vielleicht; ich kenne mich da nicht so gut aus; ist es ja umweltfreundlicher öfter eine Carbonkurbel zu tauschen als dieses Teufelszeug Alu.....
Alu(legierungen) ist(sind) kein Teufelszeug sondern einfach ein Material(...-) was enorme Mengen Energie bei der Herstellung frißt.

Carbon, naja, ist halt eine Art Duroplaste mit Kohlefasermatten als Verstärkung. Die Kohlefasermatten dürften wahrscheinlich nicht so das Problem sein (ausser dass die wohl ohne Kunststoff sehr scharfkantig splittern?), aber der Kleber in den das eingebettet ist dürfte ein eher schwer zersetzbarer duroplastischer Kunststoff sein. Recyclen (Schreddern und mit Kleber zusammenpressen) ist auch wahrscheinlich auch schwerer mit den ganzen Kohlefasern drin, könnte als Parkbank ziemlich stachlig werden. Aber da bin ich zugegebenermaßen nicht 100%ig firm.

EDIT: Carbon, also (ColeFaser-verstärkter Kunststoff?-)CFK wird AFAIK evtl. ab 2010 recyclingfähig werden.

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von Frank » Do 30. Nov 2006, 16:13

red nosed renntier hat geschrieben:Ich rechne jetzt schon bei meinem schweren AluRahmen
achtung, jetzt wird's wieder polemisch:

hast du da wenigstens ein schlechtes Gewissen, wenn du damit fährst? Denk doch an die Umwelt!

Solche langen Beiträge werde ich mir sparen, da es schon wieder ein wenig in Richtung der Helmdiskission geht.

Man merkt, es wird Winter, dann doch lieber über Sinn und Unsinn rasierter Beine philosophieren.
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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von red nosed renntier » Do 30. Nov 2006, 16:18

Frank hat geschrieben:hast du da wenigstens ein schlechtes Gewissen, wenn du damit fährst?
Gebrauchtrad :D

Mich ärgert mittlerweile nur, dass er eben absehbar ein Verschleissteil ist, und ich jetzt schon abschätzen kann, wann ich ihn spätestens tauschen muss. Ist so wie wenn man irgendwann begreift, dass auch der eigene Hund schon älter geworden ist, und auch nicht unendlich hält.
Man sollte sein Herz halt nicht an Alurahmen hängen, Stahl lebt ewig!-D

EDIT: Natürlich machen rasierte Beine an Frauen Sinn! an Männern auch manchmal z.B. bei OP's ;)

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Re: Meine Meinung...gute Räder, schöne Räder, preiswerte Räder, zeitlose Räder

Beitrag von KetteLinks » Do 30. Nov 2006, 17:02

naja nee. :D
rasierte beine bringen im 40 km zeitfahren mit 37er schnitt immerhin 5 s.

quelle: http://www.lustaufzukunft.de/pivit/aero/aerodynamik.html
aber das gehört wohl in einen anderen thread, sorry.

zu den rädern: titanrenner mit schnörkelosen anbauteilen. :liebe: dat wärs.

mein schwerer vernünftiger alurenner macht mich aber auch ganz glücklich, wird brav gepflegt und schenkt mir schöne stunden. bin arm und jung, was will ich mehr? :maedchen:

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